Ernst W. Heiss: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 23:04, 18. Dez 2006

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Lebenslauf Ernst W. Heiss wurde 1929 in Forchheim, Oberfranken, geboren. Er studierte an der Technischen Hochschule München, unter anderem bei Doellgast und Elsaesser. In die Zeit nach Beendigung des Studiums fallen Aufträge für die Planung und Ausführung von Einfamilienhäusern und eine größere Anlage von Mietwohnbauten in München in Arbeitsgemeinschaft mit Erwin Schleich.

In der Referendarausbildung bei der bayerischen Staatsbauverwaltung von 1953 bis 1955 begannen sich bereits zwei Schwerpunkte der späteren Tätigkeit abzuzeichnen: Städtebau und Denkmalpflege. Darauf folgende Wanderjahre führten 1956 bis 1957 nach Schweden. Nach der Rückkehr nach München entstanden Ortsplanungen für mehrere Gemeinden.

Im Jahre 1959 holte Prof. Roland Rainer den damals Dreißigjährigen nach Wien, um ihm wesentliche Teile der Ausarbeitung eines städtebaulichen Grundkonzeptes für Wien anzuvertrauen. Damit begann für Heiss eine mehr als zehnjährige Tätigkeit bei der Stadtplanung Wien. Besondere Verdienste hat er sich dadurch erworben, daß er innerhalb der Stadtplanung eine systematische städtebauliche Grünplanung aufbaute.

Bereits im Jahre 1959 zeichnete Heiss den ersten Vorschlag für die Gestaltung der "Donauinsel" als Teil des Wiener Hochwasserschutzes!

Im Rahmen des von ihm geleiteten Referates Stadterneuerung hat Heiss die Grundlagen für die Ausweisung von Sanierungsgebieten entwickelt und die ersten Vorschläge für Fußgängerzonen in Wien vorgestellt. Aufgrund seines Engagements für die Entwicklung der städtebaulichen Grünplanung wurde Heiss 1964 mit der Erstellung eines Grünaufbauplanes für die Neue Stadt Wulfen in Westfalen beauftragt.

1969 wurde Heiss als Professor an die Akademie der bildenden Künste Wien berufen, über 20 Jahre oblag ihm die Ausbildung der Studenten beider Architekturmeisterschulen im Fachgebiet Städtebau.

Die Planung der Donauinsel und der Neuen Donau wurde für Heiss ein Schwerpunkt seiner freiberuflichen Tätigkeit, die ihn zum "Vater der Donauinsel" machten. Vor allem die landschaftlich gestalteten Teile der Donauinsel, die sich in der Praxis längst bewährt haben, tragen im wesentlichen seine Handschrift.

Heiss leistete auch Pionierarbeit bei der landschaftsgestalterischen Begleitplanung für hochrangige Straßenzüge. Über Geländemodellierung und Bepflanzung hinaus wurden wichtige Grundlagen für Methoden einer umweltverträglichen Verkehrsplanung erarbeitet.

Heiss war ferner grundlegend an der Standortbestimmung der "UN0-City" und an der Ausschreibung des internationalen Wettbewerbes beteiligt und gehörte der Jury an. Nach seinem Ausscheiden aus der Wiener Stadtplanung wirkte er noch als städtebaulicher Berater für die weitere Planung der UN0-City.

In Fortsetzung seines Einsatzes für die städtebauliche Grünplanung in Wien unternahm Heiss 1980 einen neuerlichen Vorstoß für Wien ein Grünkonzept zu entwickeln. Gemeinsam mit Prof. Ralph Gälzer und dem Österreichischen Institut für Raumplanung erhielt Heiss den Auftrag, einen Landschaftsrahmenplan für Wien zu entwickeln der 1982 fertiggestellt werden konnte.

Gemeinsam mit H. Potyka hat er im Auftrag der Stadt Wien Grundsätze für eine realistische Grünflächenpolitik im dicht verbauten Stadtgebiet erarbeitet. Eine weitere bedeutende Aufgabe war die Planung für die Sanierung der Mühleninsel in Landshut (1982 -1989).

Neben all diesen Aufgaben stand eine umfangreiche Tätigkeit als Gutachter in wichtigen städtebaulichen Fragen wie eine Stellungnahme zum allgemeinen Bebauungsplan für Bozen, Stellungnahmen für Bad Ems, Marl und Nievenheim, Gutachten für Lienz, Salzburg, Hofgastein u.a. Von der Wiener Stadtverwaltung und Dienststellen des Bundes wurde Heiss immer wieder für Gutachten und Stellungnahmen für wichtige Entscheidungen in Wien und Umraum herangezogen.

Am 21. Juni 1991 verstarb Ernst W. Heiss.

Quelle: http://www.akbild.ac.at/kuka/?l=de&a=53 (Genehmigung am 18.12.06 eingeholt).

Zusatz: Sein Nachlass befindet sich seit November 2006 in Wien im Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste und wird 2007 bearbeitet.