Familie Moises

Aus Wulfen-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
(vergrößerbar)
Bläsergruppe der Gesamtschule, Foto: Bludau
Foto: Bludau
MdL Hovenjürgen, Kaplan Czarnecki, MdL Müller, Tobias Stockhoff, Bürgermeister Lütkenhorst, Heimatvereinsvorsitzender Krümpel, Wolfgang Breiding.
Kantor Isaak Tourgman sprach und sang zum Abschluss das Gebet "El Male Rachamim" (Erbarmungsvoller Gott) zum Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Zeit.
Foto: Bludau
Hinterher gab es eine Begegnung im Heimathaus. Begrüßung durch den Vorsitzenden Johannes Krümpel, Klezmer-Musik von der Familie Gruber, Foto: Bludau
Im Heimathaus, Foto: Bludau


In Wulfen gab es bis 1938 zwei jüdische Familien. Über die Familie Lebenstein informiert die Seite Stolpersteine. Die Geschichte der Familie Moises recherchierte Reinhard Schwingenheuer und schrieb einen ausführlichen Beitrag für den Heimatkalender 2014. Die Geschichtsgruppe des Heimatvereins hatte die Idee, an das Schicksal der Familie Moises durch eine Tafel an deren früherem Haus Hervester Straße 8 dauerhaft zu gedenken. Mit einer stillen Feier wurde am 10.11.2013, dem 75. Jahrestag der Novemberprogrome, der beiden betroffenen Familien gedacht.

Es sprachen: Johannes Krümpel (Heimatverein), Wolfgang Breiding (Geschichtsgruppe), Bürgermeister Lütkenhorst, Matthias Feller (Sparkasse im Vest), Issac Tourgman (Kantor und Vorbeter der jüdischen Gemeinde Recklinghausen).

Musik: Es spielten rund 50 Schüler aus Bläserklassen der Gesamtschule, Leitung Thomas Klemme.

An der Realisierung der Tafel beteiligten sich die Sparkasse im Vest, Heimatverein, Freiwillige Feuerwehr, Schützenverein.

El Male Rachamim

Kantor Tourgmann sprach dieses Gebet auf deutsch und sang es auf hebräisch :

Erbarmungsvoller Gott,
in den Höhen thronend,
gewähre vollkommene Ruhe unter den Fittichen Deiner göttlichen Gegenwart in der Erhabenheit der Heiligen und Reinen,
die im himmlischen Glanz leuchten,
allen Seelen der sechs Millionen Juden,
den Opfern der Shoah in Europa,
die durch das mörderische Naziregime und deren Gehilfen getötet, geschlachtet, erstickt, verbrannt, lebendig begraben worden sind und ie ihr Leben für die Heiligung Deines Namens geopfert haben in Auschwitz, Bergen-Belsen, Majdanek, Treblinka, Buchenwald, Dachau, Sobibor, Theresienstadt, Riga und den übrigen Vernichtungslagern.
Die ganze Gemeinde betet für die Erhebung ihrer Seelen.
Deshalb wird der Herr des Erbarmens sie für ewig im Schutz Seiner Fittiche bergen und ihre Seelen in den Bund des Lebens aufnehmen.
Der Ewige ist ihr Erbteil, im Garten Eden werden sie weilen, in Frieden auf ihrem Lager ruhen.
Ihren Anteil werden sie am Ende der Tage bekommen, und wir sagen:
Amen.

Literatur

Reinhard Schwingenheuer und Wolfgang Breiding: Die Geschichte der Familie Moises in Wulfen. In: Heimatkalender 2014, S.106-118


Siehe auch