Hauptmenü öffnen

Wulfen-Wiki β

Furor Normannicus

Version vom 28. November 2008, 14:16 Uhr von Ares (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Furor Normannicus ist eine in NRW beheimatete Interessensgemeinschaft, die sich auf historische Darstellung normannischer Geschichte spezialisiert hat. Der Großteil der Gründungsmitglieder stammt aus Wulfen und lebt und wirkt heute noch dort.


Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Furor Normannicus wurde am 14. August 1999 als Hobbyprojekt ins Leben gerufen. Am Anfang bestand die Gruppe aus den rund zehn Gründungsmitgliedern, die sich neben Studium und Arbeit der geschichtlichen Arbeit zum Thema Normannen widmen wollten. Erfahrungen waren zuvor bereits in anderen Mittelaltergruppen gesammelt worden, die aber keine so spezielle Ausrichtung aufwiesen.

An dem Projekt beteiligt sind Lehrer und Geschichtsstudenten, aber auch Handwerker und andere Berufstätige.

Zum heutigen Tage umfaßt aber rund 20 aktive Mitglieder und besitzt einen markenrechtlich geschützten Namen.


Namensgebung

Der lateinische Name (übersetzt etwa "Normannische Raserei") bezieht sich auf ein englisches Gebet aus dem 9. Jahrhundert. Es beginnt mit den Worten A furore normannorum libera nos domine ("Herr, befreie uns von der Raserei der Nordmannen") und ist als Reaktion auf die Wikingerüberfälle auf die britischen Inseln in dieser Zeit entstanden. Obwohl Furor Normannicus eine spätere Epoche darstellt, wurde der Name wegen der historischen Verwandtschaft der Normannen mit Wikingern und der militärhistorischen Elemente in der Darstellung (Rittertum) gewählt.


Zielsetzung

Furor Normannicus bemüht sich um eine sachliche Darstellung von historischer Ausrüstung normannischer Menschen in einem Reiselager am Ende des 12. Jahrhunderts. Schwerpunkt ist dabei der niedere Adel, aber auch Darstellung anderer Stände.

Wichtiger Leitgedanke der Gruppe ist die Vermittlung von Wissen. Besuchern wird auf Veranstaltung die Möglichkeit gegeben, sich über die dargestellten Realien und den geschichtlichen Zusammenhang zu informieren. Zu diesem Zweck arbeitet Furor Normannicus mit lokalen Heimatvereinen und Schulen zusammen.


Darstellung

Die Darstellung befasst sich mit den Jahren 1170 - 1204, die die letzten Jahre vor der Rückgewinnung der Normandie durch Frankreich darstellen. Das späte 12. Jahrhundert wird von Furor Normannicus als historisch interessant empfunden, da in dieser Zeit der Wechsel vom Früh- ins Hochmittelalter vollzogen wurde und sich die normannische Herrschaft in England bereits dynastisch legitimiert hatte.

Da viele Mitglieder eine Darstellung einer Person im Ritterstand betreiben, bildet die Rüstungsmode einen wichtigen Bestandteil der Präsentation. Da der militärische Zweig aber nur einen von mehreren Bausteinen ausmacht, werden die zivile Kleidung und dazugehörige Realien gleichberechtigt daneben gestellt.

Für die erforderliche Austattung zur Darstellung ist jedes Mitglied selbst verantwortlich. Kleidung und Gegenstände werden im Allgemeinen selbst hergestellt und nach historischen Vorbildern ausgesucht.


Training in Wulfen

Furor Normannicus trainiert einmal im Monat einen ganzen Nachmittag lang in einem privaten Waldstück in Alt-Wulfen historisches Fechten. Das Training ist öffentlich, Zuschauer sind willkommen. Regelmäßige Gäste sind auch Mitglieder anderer historischer Vereine, die zum Teil aus Düsseldorf oder Bielefeld anreisen.


Überregionale Aktionen

Neben der Gestaltung von Unterrichtsstunden an verschiedenen westfälischen Schulen tritt die Gruppe seit 2003 vor allem beim alljährlichen Museumsfest am Dinslakener Voswinckelshof in Erscheinung. Das lokalgeschichtliche Museum richtet die Veranstaltung meist am ersten Wochenende in den Sommerferien unter dem Thema Mittelalter und Rittertum aus. Zu dieser Gelegenheit wird ein "lebendiges Zeltlager" aufgebaut, in dem die Darsteller in rekonstruierter Kleidung handwerklichen Arbeiten nachgehen und den Besuchern zu allen Fragen zur Verfügung stehen.

Das Dinslakener Museum betrachtet diese Aktion als Alternative zu herkömmlichen Mittelaltermärkten und verzichtet bewußt auf eine kommerzielle Orientierung. Rund 2000 Besucher aus dem ganzen Ruhrgebiet werden pro Jahr während dieser Veranstaltung innerhalb des Museums gezählt. Der Direktor des Voswinckelshof, Dr. Peter Theissen, geht aber von höheren Zahlen im Außenbereich aus.

Am 21. und 22. Mai 2005 war Furor Normannicus an einer Großveranstaltung mit dem Titel "Pfalz Werla-Leben vor 1000 Jahren" in Werla beteiligt, die ebenfalls einen starken museumspädagogischen Schwerpunkt setzte. Die Gruppe wurde bereits in mehreren Fernsehberichten porträtiert, so etwa durch den WDR und das Bürgerfernsehen Marl.