Geschichte Barkenbergs von H. Trux

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Neue Stadt Wulfen - Planung und Realität

Vortrag über die Neue Stadt Wulfen, gehalten am 24.09.2001 im Männergesprächskreis der Ev. Kirchengemeinde Wulfen von Hajo Trux.


Vorbemerkungen zum Thema „Stadtneubau“

Der Mensch hat schon immer aus den unterschiedlichsten Gründen neue Siedlungen gebaut, so z.B. schon vor rd. 4.000 Jahren Kahun in Ägypten für den Bau der Illahun-Pyramide. Stadtgründungen gingen auch immer mit gesellschaftlichen Entwicklungen / Umwälzungen einher. So hatten wir im Hochmittelalter eine Städtegründungswelle zu einer Zeit wirtschaftlichen Aufschwunges und dem Zerfall des Reiches in viele Einzelterritorien. Die adeligen Stadtgründer erhielten mit den Städten zusätzliche Geldquellen, Zoll, Steuern pp. Darüber hinaus festigten die Landesherren damit auch ihre territoriale Macht. Die in der 2.Hälfte des 20. Jahrh. einsetzende Industrialisierung führte zu Einzelterritorien. Die adeligen Stadtgründer erhielten mit den Städten zusätzliche Geldquellen, Zoll, Steuern pp. nicht zum Bau von neuen Städten. Hierfür fehlten die aus politischen Gründen landes -/ regionalplanerischen Konzepte. So entstanden gartenstadtähnliche Vorort- und Arbeitersiedlungen. Bestenfalls kleinere Entlastungsstädte.

Der Bergbau und die Idee zum Bau der Neuen Stadt Wulfen

Wenn man sich mit dem Thema „Bau der Neuen Stadt Wulfen“ befaßt, muß man in die Zeit der 50-ziger Jahre zurückkehren - und man kommt ohne die Kohle, ohne den Steinkohlenbergbau, nicht zurecht.

Mit dem Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg ging auch ein Prosperieren der Wirtschaft einher. So wurden z. B. zur Deckung des Energiebedarfs 1954 1,8 Mio.t Steinkohlen eingeführt. Zwei Jahre später waren es schon 12 Mio. t, Tendenz steigend. Es war allen Beteiligten klar, daß die vorhandenen Förderkapazitäten kaum ausbaufähig waren. Diese Erkenntnis ließ bei der Matthias Stinnes AG einen bereits aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg stammenden Gedanken nach dem Bau einer neuen Großschachtanlage wieder aufleben. Dieses Unternehmen hatte durch weitsichtiges Handeln bereits Anfang des 20. Jahrh. Grubenfelder in den Räumen Geldern, Wulfen, Lüdinghausen und Uentrop erworben.

In den Jahren 1941 und 1944 hatte man aufgrund von Tiefbohrungen Flözführungen erkundet. Diese seiner Zeit gewonnenen Erkenntnisse wurden durch Mitte der 50-ziger Jahre unternommenen seismischen Untersuchungen ergänzt. Man entschied sich dann für den Standort Wulfen. Gründe waren u.a. die Nachbarschaft zu den Bergwerken Auguste Viktoria, Brassert, und Fürst Leopold, so konnte man von deren Kenntnisse über die Geologie/ Tektonik partizipieren, sowie die verkehrsgünstige Lage zum Schienen-, Eisenahn- und Wasserstraßennetz. Es wird eine Großschachtanlage mit 3 Mio.t Jahresförderung , -12.000t Tagesförderung verwertbarer Kohle- geplant. Dazu gehören neben der gesamten Infrastruktur für Förderung und Absatz z. B. auch ein Kraftwerk mit drei Blöcken je 150 MW, eine Kokerei mit einem Tagesdurchsatz von 4000 t, ein Wasserwerk und ein Steinwerk. Es bleibt aber nicht nur bei der Planung. Man beginnt mit den Teufarbeiten. Am 23.06.1958 besucht der damalige Wirtschaftsminister und Vizekanzler, Prof. Ludwig Erhardt, die Anlage. Erstmalig nach dem 2. Weltkrieg wieder eine Grundsteinlegung für den Bau einer Großschachtanlage. Welch ein denkwürdiger Tag für den deutschen Steinkohlenbergbau.

Für den Kohletransport per Schiene ist der Bau einer Zechenanschlußbahn zum Bahnhof Lippramsdorf, ihn gibt es zu der Zeit noch, mit Weiterführung bis zum Wesel – Datteln – Kanal, vorgesehen. Der erste Güterzug soll bereits 1962 über die Gleise rollen. Der Bahnhof liegt an der Bahnlinie Wesel- Haltern. Diese ist Anfang der 60-ziger Jahre stillgelegt worden. Und schon vorweg: die Zechenanschlußbahn ist nicht gebaut worden. Zwar hat man den Aushub vom Kusenhorstbach, durch den sollen die Gruben- und sonstigen Abwässer der Schachtanlage fließen, auf die geplante Zechenbahntrasse gefüllt – aber die Natur hat im Laufe der Jahre alles mit ihrem grünen Mantel wieder zugedeckt.

Neben der Industrieplanung gab es aber auch schon eine sogenannte Siedlungsplanung. Um einer weiteren Zersiedlung der Landschaft, wie es ja im Gefolge des Wirtschaftswachstums geschehen war und noch geschah, Einhalt zu gebieten, wurde hier der Gedanke „Bau einer neuen Stadt“ geboren.

Entwicklungsgesellschaft Wulfen EW

Die geistigen Väter waren SVR als Landesplanungsbehörde des Landes NW und der Bergbau .So heißt es hierzu in einem Arbeitspapier bei Stinnes, daß etwa 10.000 Wohnungen errichtet werden müßten. Das würde bedeuten, daß eine Stadt mit 30.- 40.000 Einwohnern entstünde. (Der Ort Wulfen hatte rd. 3.400 Einwohner.) Den Beteiligten war klar, daß die beteiligten politischen Institutionen, Amt Hervest-Dorsten, Gemeinden Wulfen und Lembeck, gar nicht in der Lage wären, so ein Großprojekt zu schultern. Es ging sowohl über deren wirtschaftliche als auch finanzielle Potenz hinaus. So wurde dann am 20.04.1960 die Entwicklungsgesellschaft Wulfen mbH, nachfolgend kurz –EW- genannt, gegründet. Sie erhielt zwar keine hoheitliche Befugnis, hatte aber die für so ein Vorhaben notwendige unternehmerische Flexibilität.

Gesellschafter waren: Steinkohlenbergwerke Matthias Stinnes AG; Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk ; Landkreis Recklinghausen ; Amt Hervest-Dorsten.

Die Gemeinde Wulfen wird 1964, die Gemeinde Lembeck 1966 Mitgesellschafter der EW. Ungeachtet dieser Tatsache arbeiten die Gemeinde Wulfen und die EW nach Überwinden anfänglicher Skepsis seitens der Gemeinde auch schon vor 1964 eng zusammen. Gleichzeitig wird ein Vertrag zwischen der Gemeinde Wulfen und der EW geschlossen, in dem die Zusammenarbeit, auch vom Volumen her, geregelt ist. Danach erarbeitet die EW auch Bebauungspläne für den alten Ortsteil.

Obschon kein Gesellschafter, waren der Bund, das Land und die West.LB im Aufsichtsrat der EW vertreten. Der 50%-tige Geschäftsanteil des Bergbaues war in dieser Zeit ein sehr wichtiges politisches Signal. Im Steinkohlenbergbau begann 1958 die erste Absatzkrise. Sie hatte, im nachhinein betrachtet, 1960 ihren Höhepunkt – vorläufig jedenfalls. So setzt vor diesem Hintergrund der Bergbau ein deutliches Bekenntnis am Festhalten des Projektes “Bau einer Großschachtanlage“ und damit einher gehend Bau einer neuen Stadt.

Die drei wesentlichen Aufgaben der EW sind: Bodenordnung, Planung, Erschließung

Bodenordnung heißt, die EW erwirbt im Bereich des Planungsgebietes Neue Stadt Wulfen –Standortgebiet- das gesamte Areal und verkauft die erschlossenen Baugrundstücke an die Bauherren/ Investoren weiter. Dazwischen liegen die beiden Phasen Planung und Erschließung. Das hatte den Vorzug, das spekulative Preisbildung ausgeschlossen war und somit die Bodenpreise auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau blieben. Die EW nahm nach ihrer Gründung sofort die Arbeit auf und widmete sich zwei großen Vorhaben: dem Grunderwerb (sie hatte bis Ende 1961 rd. 178 ha innerhalb des Standortgebietes – 620 ha- erworben), und der Vorbereitung des städtebaulichen Wettbewerbes. Im Frühjahr 1961 wird ein

Internationaler städtebaulicher Wettbewerb

ausgeschrieben. Für die Auslobung war der Ruhrsiedlungsverband federführend. Unter seiner Ägide war unter Einbeziehung der im Ausland beim Bau neuer Städte, z.B. England, Schweden, gewonnener Erkenntnisse ein Programm–Rahmen zusammengestellt worden. So heißt es u.a. im Ausschreibungstext zum Wettbewerb: „....die Stadtbevölkerung soll mit möglichst vielen anderen Berufsgruppen durchmischt werden, die Wohnbereiche sollen ohne Schematismus und Uniformität sein, in den Wohnbereichen soll das Individuelle, in den Zentren das Gemeinschaftliche betont sein“.

Weitere Vorgaben waren z.B.: Einbeziehung der alten Ortslage und deren Abrundung hinsichlich der Bebauung, Schaffung eines Stadtkernes mit den notwendigen Gemeinschaftseinrichtungen. Diese sollen ein Bindeglied zwischen der ortsansässigen und der neu anzusiedelnden Bevölkerung sein. Ein wichtiger Gesichtspunkt war auch die Forderung nach durchlaufenden Grünzügen und Fußgängerverbindungen. Ein Standort für einen weiteren Seilfahrt- und Wetterschacht ist festzulegen. Aus geologischen Gründen muß dieser nördl. der B 58/ westl. des Midlicher Mühlenbaches errichtet werden [Schultenfeld]. Hier sollen später mal bis zu 2.000 Bergleute einfahren.

Zum Abgabetermin im September 1961 werden 47 Arbeiten vorgelegt, von denen nach universitärer Vorprüfung 15 dem Preisgericht zur Entscheidung vorgelegt werden. Dieses bedachte den von Prof. Fritz Eggeling, (gest. 02.03.1966, 52-jährig) Berlin, erarbeiteten Entwurf mit dem 1.Preis. Prof. Eggeling hatte auch schon an dem Projekt „Sennestadt“ mitgewirkt

In einem Aufsatz über den preisgekrönten Entwurf schreibt Herr Prof. Steiner, Zürich, Mitglied der Fachjury : Die überzeugende Stellung der höheren Bauten auf den Hügelkuppen hat eine Verdichtung der Einwohnerzahl zur Folge, die wiederum mit dem Verkehrsnetz in logischem Zusammenhang gebracht wird. Die Siedlungsflächen sind nicht in schematischer Art begrenzt und in sich abgeschlossen, sondern erscheinen als natürliche Ausweitung eines historischen Ortskernes. Die landschaftlichen Schönheiten sind mit viel Verständnis bei der Projektierung berücksichtigt worden. An anderer Stelle schreibt derselbe Autor durchaus Selbstkritisches. So heißt es u.a.: Es wäre verfehlt, von der Absicht auszugehen, daß man jemals zu endgültigen und unumstößlichen städtebaulichen Richtlinien vorstoßen werde. Jede Zeit und jede Generation werden zwangsläufig ihren eigenen baulichen Ausdruck erarbeiten müssen. Das Leben ist zu vielfältig, um sich für längere Zeitabschnitte in feste Formen einkapseln zu lassen.

Anfang Februar des folgenden Jahres erhält Herr Prof. Eggeling von der EW den Auftrag zur weiteren Planung. D.h., Erarbeiten eines Flächennutzungsplanes und eines Generalbebauungsplanes auf der Basis des preisgekrönten Entwurfes. Dieser wird später den Namen Gesamtaufbauplan haben.

In die Planung des Baues der Neuen Stadt Wulfen sind auf Verlangen des Regierungspräsidenten auch wesentliche, den alten Ortsteil betreffende Aspekte, wie z.B. Fragen der Entwässerung, Verkehrsplanung, dazu gehört auch die B 58, Gewerbeansiedlung pp., einzubeziehen.

Im Mai 1964 wird der Gesamtaufbauplan vorgelegt. In ihm sind auch Teile der Gemeinde Lembeck enthalten, soweit diese innerhalb des Standortgebietes liegen. Der Plan ist auf der Grundlage des Flächennutzungsplanes sowie den aus über 20 Gutachten resultierenden Erkenntnissen entwickelt worden. Es sollen nur einige der Gutachten genannt werden.

  • Soziologisches Gutachten zur Planung Neu-Wulfen, Prof. Ipsen, Dortmund
  • Gutachten über die Veränderungen des Bodenwasserhaushaltes, Landesanst. für Bodennutz.-Schutz, Bochum
  • Geologisches Gutachten, Geol. Landesamt Krefeld
  • Biologisches Gutachten, Ehel. Dahmen, Siegburg
  • Verkehrsgutachten, Dipl.-Ing. Hinterleitner, Stuttgart
  • Grünaufbauplan, Dipl.-Ing. Heiß, Wien

Hinzu kommen noch speziell für die Vorbereitung des Baues der Schachtanlage erstellte Gutachten.

Der Gesamtaufbauplan enthält:

  • genauere strukturelle Einzelheiten, wie z.B.
  • Gebiete mit höhere/ niedrigere Bebauung
  • Netz der Erschließungsstraßen, Rad-und Fußwege
  • Lage der Gemeinbedarfsflächen, (Schulen, Kindergärten, pp)
  • Flächen für Läden des täglichen Bedarfs, Kleingewerbe

Bei dem Erarbeiten des Planes sind die nuancierten topographischen Bewegungen des Areals berücksichtigt worden. Auf den Höhenrücken ist die hochgeschossige Bebauung vorgesehen. Diese wird beidseitig flankiert von ein- dreigeschossiger Bebauung. Auf diese Weise werden die natürlichen Geländemodulationen, Bachniederungen im Westen und Osten aufgenommen und noch stärker betont. Es trägt somit zur natürlichen Auflockerung des Stadtlandschaftsbildes bei. Das ökologische Gutachten, zu der Zeit war Ökologie noch kein allgemeingültiger Begriff, bildete die Grundlage stadtlandschaftlicher Gestaltung und Planung. (Die durchgängige Grünfläche, Kaltluftabzug, resultiert u.a. aus den im Gutachten gewonnenen Erkenntnissen.)

Man mag hieran erkennen, mit welch hehren Zielen die Aufgabe Bau Neue Stadt Wulfen angefaßt wurde. Es sollte keine Trabantenstadt, ein Anhängsel einer bereits Vorhandenen, sondern eine Stadt werden, die ihren Bewohnern ein Gefühl der Heimat, der Geborgenheit, der Identität gab. Es war eine einmalige Herausforderung. Wäre es so gekommen, wie zu diesem Zeitpunkt alle Beteiligten zu Recht glauben durften, wäre es die 688. Stadt Deutschlands geworden. Wie heißt es doch in Schillers Glocke „… ihm ruhen noch im Zeitenschoße, die schwarzen und die heiteren Lose“- und das gilt auch hier.

Es heißt im Ausschreibungstext zum Wettbewerb “... die Wohnbereiche ohne Schematismus und Uniformität sein sollen“. Dieser Grundsatz gilt natürlich nicht nur für Architektur sondern hat auch Gültigkeit bei den Wohnungsgrundrissen. Nur hat man hierbei noch die gesetzlichen Vorgaben des öffentl. geförderten sozialen Mietwohnungsbaues zu beachten. Trotz dieser gesetzlichen Vorgabe sollten die Wohnungen ein hohes Maß an Wohn-, somit an Lebensqualität haben.

So wurden von der EW in Abstimmung mit öffentlichen Geldgebern, Bund und Land, und den Investoren für die ersten Wohnungsbauvorhaben mehrere namhafte Architekten zum Erarbeiten und Abgeben entsprechender Entwürfe aufgefordert. Des weiteren waren Entwürfe für unterschiedliche Wohnungsgrößen und –Typen gefordert. Die ersten Bauten sollten Maßstab und Vorbild zugleich sein für alle weiteren Projekte. Die Arbeiten wurden einem Gremium, bestehend aus Vertretern des Aufsichtsrates der EW, verschiedener Geldgeber und der Wohnungswirtschaft vorgelegt und von diesem bewertet. Das Ergebnis ist eine abwechslungsreiche Mischung an Wohnungsgrundrissen und – Größen für die unterschiedlichsten Wünsche und Bedürfnisse der Mieter. Damit ist dann auch gleichzeitig der Wunsch nach einer sozial- und altersgemischten Mieterstruktur erfüllbar. Und das ist wiederum Voraussetzung, um einer Gettoisierung vorzubeugen. Später kommt es dann doch zu solchen Fehlentwicklungen. Aber das hat viele Ursachen und ist nicht symptomatisch für die Neue Stadt Wulfen, das schon vorweg. So gibt es z.B. Maisonette-Wohnungen, die im Erdgeschoß einen Garten und Vorgarten haben, so daß sie den Eindruck eines 2-geschossigen Reiheneigenheimes vermitteln. Wohnungen mit uneinsehbaren Dachterrassen und Balkonen und viele sonst im öffentlich geförderten Mietwohnungsbau nicht üblichen Gestaltungsmöglichkeiten. Es entsteht keine Monotonie, wie das an vielen Beispielen aus dem Bereich des Mietwohnungbaues und aus Satellitenstädten bekannt ist. Negativbeispiele, aus vielerlei Gründen, sind das Märkische Viertel in Berlin, München-Perlach, um nur zwei zu nennen. Sie gelten gleichsam als Synonym für Maximierung des Profits und Mißachtung fundamentaler menschlicher Bedürfnisse. Hier in der Neuen Stadt Wulfen ging alles etwas langsamer. Dadurch konnten Fehlentwicklungen früher erkannt und neue Erkenntnisse in die Planung einbezogen und umgesetzt werden. Einbezogen in diese Planungen waren natürlich auch Fragen der Gestaltung des Wohnumfeldes. Beides, Wohnung und Wohnumfeld sind schließlich wesentliche Merkmale dessen was unter dem Begriff „Wohn-/ Lebensqualität“ verstanden wird. Eine Kontinuität in der Planung wurde dadurch erreicht, daß viele Gutachter der ersten Stunde der EW auch weiterhin zur Verfügung standen. Darüber hinaus waren immer wieder andere Experten aller möglichen Fachrichtungen beteiligt. Dadurch ist eine noch heute überall sichtbare Ideenvielfalt entstanden.

Im Rahmen des Bergarbeiterwohnungsbaues tritt als erstes Wohnungsbauunternehmen die THS (Treuhandstelle für Bergmannswohnstätten im rheinisch-westfälischen Steinkohlenbezirk, GmbH in Essen) im Gebiet der künftigen Neuen Stadt Wulfen auf. Ihr folgen später als große Wohnungsbaugesellschaften VEBA-Wohnstätten AG, Neue Heimat und Rheinisch Westf. Wohnstätten AG auf dem Sektor des Mietwohnungsbaues. Dieser hat zunächst absolute Priorität. Gilt es doch, möglichst schnell Wohnraum für die Bergbaubeschäftigten zu schaffen. Noch glaubt man an den Bergbau – auch in Wulfen.

Eine wichtige Frage, nämlich die der Heizungsart, ist nach mehrjähriger Prüfung und vielen Verhandlungen mit den verschiedenen Energieversorgungsunternehmen zugunsten des Stroms entschieden worden. Die Wohnungen werden über Nachstromspeicherheizungen beheizt. VEW ist der Stromlieferant. (Vertr. v.06.12.1966) Mit der Fa. Siemens wird ein Vertrag (v.27.05.1966) über den Bau und die Unterhaltung einer Gemeinschaftsantennenanlage geschlossen. Die EW wird alle Grundstückskäufer vertraglich verpflichten, neben vielen anderen Auflagen, die zu bauenden Häuser/ Wohnungen elektrisch zu beheizen und an die Gemeinschaftsantenne anzuschließen. Die Neue Stadt Wulfen wird die Stadt ohne Schornsteine und Antennen. Zu damaliger Zeit ein Novum.

Im Jahr 1966 beginnt man mit dem Bau der ersten Erschließungsanlagen. Die Blaue Schule ist die erste Hochbaumaßnahme, ebenfalls 1966. Des weiteren wird der Mietwohnungsbau in Angriff genommen. Baubeginn auch hier im Jahr 1966 mit der Baugruppe Poelzig. Als nächste folgen die Gruppen Marschall, Eggeling und Jaeneke/Heyne. Die jeweilige Baugruppe hat ihren Namen von dem Architekten, nach dessen Entwurf gebaut wird. Dadurch entsteht auch im mehrgeschossigen Mietwohnungsbau, trotz des monetären Rahmens, eine sehr abwechslungsreiche Architektur. Über die Planungsmaxime war ja schon an anderer Stelle gesprochen worden.

Die ersten Mieter

Die ersten Mieter in der Neuen Stadt Wulfen waren die Eheleute Pellenz, Hausmeisterpaar der Blauen Schule. Sie sind Ende April 1967 in die zur Schule gehörende Wohnung eingezogen. Unser Umfeld war eine riesige Baustelle, eine einzige Wüstenei. Vor unserer Wohnung stehend hatten wir nach Süden schauend ungehinderte Sicht bis zur B 58. Unsere nächsten Nachbarn waren Schonebeck, und vier weiter südl. Wohnende. Von denen wohnen heute nur noch Vennemann und Haase. Als zum 01.Okt.1967 die ersten Mieter in Poelzig einzogen, war ich die glücklichste Frau der Welt, endlich wohnten wir nicht mehr alleine, so Frau Pellenz zurückblickend. Die Blaue Schule wird ab dem 02.05.1967 von der Matthäusschule belegt, weil aus Platzmangel an dieser Schule der Unterricht 2-schichtig betrieben wird. 1968 gibt es die Schulreform. Die Volksschulen werden aufgeteilt in Grund- und Hauptschulen. Das neue Schuljahr beginnt ab jetzt immer nach den Sommerferien. Die Blaue Schule ist von nun an eine Grund- und die Matthäusschule eine Hauptschule.

Das Jahr 1967 ist ein besonderes. Bisher war immer nur vom einem Vorhaben die Rede. Bislang gab es viele Pläne, Analysen, Studien, ja und natürlich auch Modelle. Jetzt, gegen Ende des Jahres, waren die ersten Gebäude (Schule, Poelzig und der Handwerkshof) erstellt. Marschall war in Bau. Ein Jahr weiter war Marschall ebenfalls fertiggestellt und man begann mit Eggeling. Das Interesse der Öffentlichkeit bekam neue Impulse, man konnte endlich Konkretes sehen. Diese Impulse wurden verstärkt durch eine weitere Ausstellung in Marschall. Hier griff man auf die in Poelzig gemachten guten Erfahrungen zurück und präsentierte der Öffentlichkeit acht möblierte Musterwohnungen. Die Resonanz in der Bevölkerung war groß. In nur vier Wochen im Herbst 1968 Wochen kamen 50.000 Besucher.

Die Neue Stadt Wulfen bekommt eine verkehrsgerechte Anbindung an die B 58 und der Wittenberger Damm wird bis zur Dimker Allee ausgebaut. So nach und nach kristallisierten sich erste Konturen heraus. Aus heutiger Sicht mag man das als kleine Schritte betrachten. Aber damals waren es wichtige Stationen für alle Beteiligten. Für die, die bereits den Schritt getan und hierher gezogen waren, für die, die dem Projekt immer noch mit einer gewissen Skepsis gegenüber standen und natürlich für all die, die an dem Projekt mitarbeiteten.

Die Bautätigkeit geht rege weiter. Bisher war lediglich die THS als Bauherr im Mietwohnungsbau aufgetreten. Jetzt kamen Rheinisch-Westfälische Wohnstätten, Jaeneke/Heyne und Neue Heimat, Jahn und Suhr. Des weiteren gab es die ersten Eigenheimmaßnahmen, Marschall, Bellwinkel, Waldweg, Sandkuhle. 1969 wird ein von der Gemeinde Wulfen betriebener Kindergarten am Himmelsberg gebaut.

Bei der Planung der Eigenheimgebiete gilt der gleiche hehre Grundsatz der Differenzierung wie für den Geschoßwohnungsbau. Schließlich ist der Eigenheimbau auch ein wesentliches Gestaltungselement des Projektes Neuen Stadt Wulfen. Die Fertighausausstellung von Mai-September 1970 mit 250.000 Besuchern, führt zu einer verstärkten Nachfrage nach Eigenheimgrundstücken. Dieser wird mit der Ausweisung weiterer Flächen hierfür auch Rechnung getragen.

Der Lebensmittelsupermarkt Edeka, zunächst provisorisch im Handwerkshof betrieben, ist inzwischen in die Ladenstraße umgezogen, wo er sich bis heute gehalten hat. Die übrigen Ladenlokale werden ebenfalls vermietet, so daß die Grundbedürfnisse der Bevölkerung befriedigt werden können. Entgegen der ursprünglichen Planung wurde im Handwerkshof eine Kneipe, Laubfrosch eingerichtet, die es heute auch noch gibt und die sich großen Zuspruchs erfreute. Die EW richtete im Handwerkshof ein Informationszentrum –IZ- als Anlaufstelle für die Neubürger ein.

Und die Neubürger nehmen den Ort an, der jetzt ihre neue Heimat werden soll. Sie erschließen sich ihn, beginnen, ihn mit Leben auszufüllen. Alle haben schließlich den gleichen Wunsch nach Gemeinsamkeit, Gemeinschaft, Knüpfen von Sozialkontakten.

Blaue Schule

In den ersten Jahren dient die große Pausenhalle der Blauen Schule als Kommunikationspunkt. So werden auch in der Pausenhalle Gottesdienste gefeiert.

Es gibt sogar einen ökumenischen Weihnachtsbaum, so sich an diese Zeit erinnernde frühere Konrektorin der Schule, Frau Kröger. Die Papiersterne kamen von den „Katholen“ und die „Evangelen“ hatten als Baumschmuck Äpfel beigesteuert. Halbierte ehemalige Bierfässer dienten als Blumenkübel, so ebenfalls Frau Kröger. Darüber hinaus finden in der Halle Konzerte, Ausstellungen statt. Es werden Vorträge gehalten und Kurse veranstaltet. Manchmal, so der frühere Hausmeister, waren zur selben Zeit 15 Veranstaltungen/ Kurse, die in den 10 Klassenräumen unter gebracht werden wollten. Dann half nur noch das Zauberwort Improvisation. Der Flur und die Pausenhalle mußten herhalten. Ja und wenn Gottesdienst gefeiert werden sollte und gerade eine Ausstellung lief, wurden die Ausstellungstafeln an die Seite geräumt, Stühle hingestellt. Danach war wieder alles wie vorher und die Ausstellung lief wieder. Es war viel Pragmatismus gefragt, aber es funktionierte.

Wulfen hat seine Legitimation aus dem Bergbau längst verloren. Anfang der 70-ziger Jahre fahren nur rd. 400 Bergleute in Wulfen ein. Die wirtschaftlichen und damit auch die finanziellen Rahmenbedingungen für die Neue Stadt Wulfen ändern sich. Das Land hält dessen ungeachtet an dem Konzept Bau der Neuen Stadt Wulfen fest. Nur wird das Planungsziel neu definiert. Mit einem entsprechenden Aufsichtsratsbeschluß vom 28.11.1972 wird die Einwohnerzahl auf ca. 30.000 reduziert. Wulfen hat Ende des Jahres 9.529 Einwohner, davon etwa die Hälfte in der Neuen Stadt Wulfen.

Planung neuer Projekte und deren Verwirklichung werden weiter vorangetrieben. Viele laufen als Demonstrativ-Bauvorhaben. Um nur einige aus dem Bereich des Wohnungsbaues zu nennen: Metastadt, Habiflex, Finnstadt. Diesen, wie vielen anderen auch, sind umfangreiche Ideenwettbewerbe, Studien, Untersuchungen und Analysen vorausgegangen. Viele Bauvorhaben sind gelungen. Sie sind eine Bereicherung des Stadtbildes- ein Teil dessen, was die Neue Stadt Wulfen ausmacht.

Metastadt

Alle Beteiligten klopfen sich vor Begeisterung ob des Gelingen des Experimentes auf die Schulter. Gelingt es aber nicht, aus welchen Gründen auch immer, ja dann kommen die Ewigbesserwissenden zu Wort. Dann war doch von vornherein klar, daß so etwas nicht gut gehen konnte. Und so ein Musterbeispiel ist Metastadt. Von ursprünglich 450 geplanten Wohnungen werden letztendlich nur gut 100 zuzüglich etlicher Ladenlokale, Arztpraxen, Büroräume und einem Kindergarten gebaut. Es war vom Baubeginn (Ende 1973) an d a s Mekka eines jeden angehenden Bauingenieurs/Architekten. Die nationale und internationale Fachwelt „pilgerte“ zur Metastadt. Ohnehin stand das Projekt Neue Stadt Wulfen im Blickpunkt des öffentlichen Interesses. Das beweisen die vielen Besuchergruppen aus dem In- und Ausland, die alljährlich kamen. Aber Metastadt war etwas ganz Besonderes. Die Bewohner und alle, die das Gebäude nach Fertigstellung mit Leben ausfüllen, sind glücklich und zufrieden. Aber schon nach etlichen Jahren schlägt die Stimmung um. Das Vorzeigeobjekt mutiert zum Inbegriff des Mißgriffs, des Mißerfolgs. Nach nur 12 Jahren, -1986- wird es zurückgebaut, wie es so schön im Amtsdeutsch heißt. Begleitet wird dieser Abbruch in den Medien durch ein, man könnte schon fast sagen, sich genüßlich Darin-Suhlen, mit einem für die Neue Stadt Wulfen verheerenden Imageverlust. Der Abbruch der Metastadt wurde gleichsam zum Synonym für alles Negative in der Neuen Stadt Wulfen. Noch heute passiert es einem, daß, gefragt nach dem Woher, auf die Antwort Neue Stadt Wulfen, man zu hören bekommt: „Ist das nicht der Ort, in dem man mal einen ganzen Stadtteil abgerissen hat?“ Die Leute wissen nicht mehr über die Neuen Stadt Wulfen, ihre Kenntnisse rühren noch aus der Zeit, man könnte fast sagen: aus der seinerzeitigen Pressekampagne. Schade!

Auf dem ehemaligen Metastadtareal stehen heute ein Altenpflege- und Seniorenheim. An Metastadt erinnert nur noch ein Kindergarten gleichen Namens, der an anderer Stelle als Ersatz in konventioneller Bauweise errichtet worden ist.

Von der Idee Bau der Neuen Stadt Wulfen ist nach der kommunalen Neugliederung 1975 nur der Dorstener Stadtteil Wulfen mit der Zielgröße von rd. 20.000 Einwohner übriggeblieben. Zur Differenzierung Wulfens wird im alltäglichen Sprachgebrauch von Alt-Wulfen und von Barkenberg gesprochen.

Und doch ist Wulfen/Barkenberg mehr als nur ein Stadtteil Dorstens. Er ist aufgrund der besonderen öffentlichen Förderung mit Vielem ausgestattet worden, was es in anderen Stadtteilen nicht gibt. Genannt seien hier das Gemeinschaftshaus mit der Freizeitbadeanlage, der Gesamtschule mit Sekundarstufe II einschließlich Bibliothek und einer Bezirkssportanlage. Darüber hinaus Grundschulen und Kindergärten. Die medizinische wie auch die Versorgung für den täglichen Bedarf sind gut. Ebenso die verkehrliche Anbindung an das Ruhrgebiet. Es gibt ein vielfältiges kulturelles Angebot der Vereine, Kirchen und öffentlichen Institutionen. Aber die Dinge sind es nicht, die Barkenberg vom üblichen Siedlungsschema so abheben. Da ist zunächst die Trennung des Fahrverkehrs vom Rad- und Fußgängerverkehr. Die verkehrliche Erschließung der Wohngebiete erfolgt über einen äußeren Ring in die Allee, die Stichstraße/ Garagen-/Parkplatzzufahrt. Die großzügigen Grün- und Freiflächen gliedern die einzelnen Baugebiete und schaffen so immer wieder neue, kleine, in sich geschlossene Räume.

Verkehr und Grün

Barkenberg ist durchzogen mit einem engmaschigen Rad- und Fußwegenetz. Die inneren Blöcke sind frei von Fahrverkehr und wahre Oasen der Ruhe. Fußwege enden oder beginnen an platzartigen Aufweitungen oder kleinen Spielflächen, die Kinder einladen zum Spielen und Tollen. Für Erwachsene Orte des ungestörten Verweilens, miteinander Plauderns. An jeder Ecke eröffnet sich dem Betrachter eine neue Perspektive. Die Achse des Rad- und Fußwegenetzes ist der baldachinartig wirkende Napoleonsweg. Beginnend an der B 58 durchzieht er das ganze Stadtgebiet in nordöstlicher Richtung verlaufend und führt direkt in den Naturpark „Hohe Mark“. Der Gestaltung der Grünflächen sieht man ebenfalls die Vielfalt der verschiedenen Garten und Landschaftsarchitekten an, die bei der Planung mitgewirkt haben. So ist auch hier ein regelrechtes bandartiges Netz von Grünzügen entstanden. Andererseits ist bei aller Vielfalt die Einhaltung der Grundidee auch erkennbar. Harmonie zwischen Stadt- und Landschaftsgrün. Das ist erreicht worden, in dem man bei der Pflanzenauswahl darauf geachtet hat, möglichst bodenständige Gehölze und Sträucher anzupflanzen. Das Ergebnis ist eine Vielfalt, deren Blütenfülle im Frühjahr den Betrachter begeistert. Im Herbst ist es geradezu eine Symphonie der Farben des Laubes, die den Betrachter empfängt und begleitet.

Wulfen-Barkenberg ist nicht die Neue Stadt Wulfen geworden, die den geistigen Vätern einstmals vorgeschwebt hat. Auch sind nicht so viele Menschen, die in den 60-ziger und 70-ziger Jahren dem Ruhrgebiet den Rücken gekehrt haben, in die Neue Stadt Wulfen gezogen, wie von Experten prognostiziert worden war. Untersuchungen hierüber nennen einen Anteil von nur etwa 3,5 %. (Ende des vergangenen Jahres lebten etwa 11.500 in Barkenberg und etwa 5.500 Menschen in Alt-Wulfen.) Ein Grund hierfür mit ist, daß es der EW / Gemeinde trotz aller intensiven Bemühungen nicht gelungen ist, qualifizierte Arbeitsplätze in entsprechendem Umfang zu schaffen. So hat Barkenberg heute eher den Ruf einer Schlafstadt. Aber das tut dem hohen Wohnwert keinen Abbruch. Wer will, kann hier gut leben, eingebunden in einem engmaschigen Netz sozialer Einbindungen und Angebote vielfältigster Art.

Abschließend hierzu das Schlußwort aus einem 1972 veröffentlichten Beitrag über die Neue Stadt Wulfen in der schule

Ob diese Vorzüge jedoch alle Nachteile, die sich für eine neue Stadt vor allem aus dem Mangel aus Kontrasten aus alt und neu und aus dem Fehlen einer organisch gewachsenen Gemeinschaft von Menschen ergeben, aufzuheben vermögen, kann sich erst in der Zukunft schlüssig erweisen, im Jahre 2000 vielleicht, wenn der Ausbau der 688. Stadt Deutschlands beendet ist – sofern auch weiterhin alles nach Plan verläuft.""

Literaturnachweis

Modell für Übermorgen-Probleme von Städtebau und Umweltplanung,Architektur-Wettbewerbe: Sonderheft “Neue Stadt Wulfen“, Architektur-Wettbewerbe: 2. Sonderheft „Planung Neue Stadt Wulfen“, Das andere Wohnen, Geschäftsberichte der EW,Das Projekt Wulfen: Steink. Matth. Stinnes AG

Anmerkung zum Namen Barkenberg

Zum Namen „Barkenberg“ heißt es in der Dorstener Zeitung vom 07.02.1995 u.a.: Herr Rohjahn (damaliger Leiter des Dorstener Verm.- Amtes) meint, daß es eigentlich „Backenberg“ heißen müsse, weil es eine Gewannenbezeichnung „Barkenberg“ nicht gäbe. Dem Bauausschuß der Gemeinde Wulfen sei der Irrtum offensichtlich nicht aufgefallen, da der Ausschuß in der Sitzung vom 30.05.1967 dem von der EW vorgeschlagenen Straßennamen „Barkenberger Allee“ zugestimmt habe. Ebenso hält Herr Rojahn in dem Artikel den Namen „Wittenberger Damm“ für unpassend, da „Dämme“ immer etwas mit Wasser zu tun hätten, u.a. in Moor- und Sumpfgebieten, die hier aber nicht vorhanden seien.