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Habiflex

http://www.immobilien-zeitung.de/144570/in-wulfen-scheiterte-zukunft-des-wohnens/
Im Dezember wurden Sträucher rings um das Habiflex entfernt und der Efeu gekappt, damit das Gelände nicht verwildert und Ungeziefer keine Versteckmöglichkeiten bietet. Dadurch ist leider die "Dornröschen-Lösung" obsolet geworden, 8.1.18
Im Juli 2017 drangen Unbekannte in das Gebäude an und legten einen Brand.Dabei verwendeten sie eine Leiter, da die Tür wegen vorheriger Vorkommnisse schon zugeschweißt worden war
Exposé auf Immobilienscout24, 1 € ist nicht als Preis gemeint, März 2016
Anscheinend ist für Kontrollzwecke oder die Feuerwehr doch ein Eingang nötig, so dass 2015 wieder eine Tür eingebaut wurde
Nachdem Schrottdiebe eingedrungen waren, wurden jetzt auch die beiden letzten Eingänge zugemauert, 13.7.12
15.6.12, Foto: Nowi
Aktion "Dornröschen" 8/11
1.3.10
Die Stadt Dorsten lässt das Habiflex zumauern, Foto: Guido Bludau 12/09
Foto: Guido Bludau, 28.7.09
9.08
9.08
25.8.08
25.8.08
25.8.08
25.8.08
25.8.08
25.8.08
Januar 08
Müllberg am 3.12.07. Wenige Tage danach kam es durch ihn zu dem Brand, der zur Schließung führte.
Erstbezug nach 30 Jahren? , August 2007
Foto: Rainer Rabe 2006
Foto: Rainer Rabe 2006
Schon 1977 gab es große Probleme! (vergrößerbar) Quelle: Ortsgespräch Nr. 8 (SPD)
Protest von SPD-Mitgliedern beim Besuch des SPD-Ministers Karl Ravens, Ort: Metastadt, Foto: Wolfgang Krüger, 1976?
Baundesbau-Minister Ravens in einer Wohnung im Habiflex, Foto: Wolfgang Krüger, 1976?

Neben Metastadt, Finnstadt und Ladenpassage gehört das Habiflex zu den mit Bundesmitteln geförderten Wulfener Versuchsbauten. Architekten und Bauherren waren Richard Gottlob und Horst Klement aus Gelsenkirchen, die viel eigenes Geld investierten und verloren. 40 Wohnungen mit insgesamt 4240 qm sind in dem futuristischen Gebäude um einen Lichthof angeordnet, der später oben abgedeckt wurde. Im offenen Erdgeschoss gibt es ausschließlich PKW-Stellplätze. Ein Ansatz für eine Brücke (!) über die Jägerstraße ist im 1. Stock zu sehen. Eine Besonderheit sind die veränderbaren Wände in den Wohnungen. Auch kann aus dem Balkon im Winter ein zusätzlicher Raum gemacht werden, was "Gelsenkirchener Balkon" genannt wurde. Das beim Bundeswettbewerb "Flexible Grundrisse" prämierte Gebäude hielt in der Ausführung jedoch nicht, was die Idee versprach. Viele Habiflex-Mieter hatten ständig Ärger. Die mangelhafte Isolierung führte beispielsweise dazu, dass sich überall Schwitzwasser bildete und manche Wohnungen zeitweise Tropfsteinhöhlen glichen. Das Objekt hat mehrfach den Besitzer gewechselt und nur ein Teil der Wohnungen wurde modernisiert, viele stehen schon länger leer. Nach Zwangsversteigerungen hat der letzte Erwerber das Haus oberflächlich in Eigentumswohnungen umgewandelt und für rund 145.000 € als "Kapitalanlage" verkauft. Dadurch gibt es jetzt viele auswärtige Eigentümer. Vermietet waren 2007 höchstens 15 der 40 Wohnungen, viele Anwohner hatten Probleme durch einige der Bewohner. Nach einem Sperrmüllbrand im Dezember 2007 wurde der Brandschutz des Gebäudes geprüft. Die Sicherheit des ersten Rettungsweges stellte sich als nicht gegeben heraus, da der Rauch das Treppenhaus schnell unbenutzbar machen würde. Dazu trug bei, dass vor längerer Zeit das ursprünglich offene Treppenhaus oben als Regenschutz abgedeckt wurde.


2008: Auszug der letzten beiden Mieter im August. Danach wurde der Zutritt zum Gebäude durch einen Zaum verhindert. Ein Abriss sollte folgen, wozu aber die Eigentümer kein Geld haben, da sich viele für diese "Schrottimmobilie" verschuldet haben. Vermutlich wird es als Ruine noch lange Zeit stehen bleiben, da es nicht gelang, sie in den "Stadtumbau" einzubeziehen. 2010 wurde das Habiflex zur Gefahrenabwehr von der Stadt Dorsten zugemauert.


Kurios:
Die Stadtverwaltung hat auf Initiative aus Münster um 2000 vorgeschlagen, das Habiflex unter Denkmalschutz zu stellen, wofür es aber im Ausschuss keine politische Mehrheit gab.

Die Adresse ist Jägerstraße 1-40 (!).


Inhaltsverzeichnis

Zitate

1975: "Ein anderes Experimentierhaus, auch in Wulfen ("Habiflex". Entwurf von Gottlob und Klemen) ein anderes Wohngefühl: Die Technik ist rauh und primitiv: Betonfertigteile alter Machart, aber so gefügt, daß sich ein weiter, offener Treppenhof entfaltet, ein Atrium, von dem aus über kurze Laubengänge und breite Vorplätze 40 Wohnungen luftig erschlossen werden: Hier kann auch draußen gewohnt werden. Keine ängstliche Abkapselung, sondern freizügige Durchblicke wie in den liebenswürdigen Vororten holländischer Städte. Chancen für unverkrampfte Nachbarschaft. Die flexiblen Wände im Inneren dieses beachtlichen Prototyps können ohne Werkzeug versetzt werden, allerdings bedingt das häßliche Metallbeschläge und eine aufdringlich gerasterte Betondecke. Interessant ist beim Wulfener "Habiflex"-Haus auch der sogenannte Gelsenkirchener Balkon: Gelenkig verbundene, geschoßhohe Fenster werden je nach Bedarf nach innen oder nach außen geklappt, so daß sich entweder ein Balkon oder ein größerer Wohnraum ergibt."
Quelle: Verschiebbare Wände im Schneckenhaus / Peter M. Bode im SPIEGEL Nr.29, 1975


Andere Bauten der 1960er Jahre haben erhebliche Imageprobleme: Großsiedlungen in Ost und West und andere Megastrukturen gelten weithin als „unmenschlich“, wobei der Blick von außen meist viel negativer ist als die Einschätzung der dort Wohnenden. Der vom westfälischen Landesamt festgestellte Denkmalwert eines visionären Baues wie des 1972 in der Neuen Stadt Wulfen am Nordrand des Ruhrgebiets erbauten Habiflex wird selbst von seinem Erbauer Horst Klement als „Danaergeschenk für Betreiber und Bewohner“ bezeichnet. [Foto] ▷ 5 Das aus Fertigbauteilen errichtete Habiflex thematisiert Wandelbarkeit und freie Raumaufteilung: Je nach den Bedürfnissen der Nutzer sollten Wände versetzbar und Balkone zu öffnen oder zu schließen sein.
[Fußnote] Gutachten zum Denkmalwert (Benehmensherstellung) des LWL-Amtes für Denkmalpflege in Westfalen vom 27.07.2004. – Zitat Klement aus: „Das Experiment“, Habiflex in Wulfen. In: Bauwelt 93 (2002), H. 23, S. 26–28, hier S. 28; vgl. auch Bauwelt 63 (1972), H. 18, S. 691–695 und 66 (1975) H. 20/21, S. 604, 609-610

Quelle: denkmal!moderne : Architektur der 60er Jahre - Wiederentdeckung einer Epoche, 2007 http://www.mayer-kuckuk.de/denkmalmoderne.pdf

Literatur

vorhanden in der "Bibi am See" :

  • Habiflex : Wohnprojekt für Neue Stadt Wulfen / Gottlob, Richard (A) Klement, Horst (A) : Bauwelt 63(1972)18, S.691-694
  • Deshalb sind wir ja hier reingezogen : Besuch bei Bewohnern eines ungewöhnlichen Hauses / Rumpf, Peter. Bauwelt 66(1975)20/21, S.603-610
  • Im Glashaus wohnen : auch Sozialwohnungen können attraktiv sein / Ruthenfranz, Eva. STERN (1975)42
  • Het duitse woningbau-experiment "habiflex" / Heuvel, W. J. van. PT bouwkunde, wegen- en waterbouw. 31(1976)1, S.2-9
  • Das Experiment "Habiflex" in der Neuen Stadt Wulfen : Wie geht es ihm heute? / Rumpf, Peter. Bauwelt 93(2002)23, S.26-28 Farbfotos


  • Geheime Orte im Münsterland - Ausflugsführer / Birgit Gropp. Nocolai Verlag, 2015. [Enthält Beitrage zum Habiflex und zum Schloss Lembeck]

Siehe auch

Weblinks


Eine Sendung über SchrottimmobilienTrailer in dem das Habiflex behandelt wurde gab es am 28.05.15 im WDR "Daheim und Unterwegs" (ist inzwischen nicht mehr abrufbar)

Über die Probleme rund um die Vermietung der Wohnungen gab es am 27.06.08 einen Artikel in der Dorstener Zeitung: "Habiflex-Gebäude wird geräumt"

Ein Opfer bittet 2007 um Rat:

Ich habe im Februar '06 mit meiner mittlerweile Exfrau eine Immobilie in Dorsten über die VID (Verbraucherinformationsdienst Duisburg) erworben. Damals bei der Besichtigung wurde uns eine Musterwohnung gezeigt und gesagt, dass im Moment alle Wohnungen saniert würden und hinterher alle genauso wie die Musterwohnung aussehen würden. Direkt im Anschluss wurde zu einem Notar gefahren und das Kaufangebot unterschrieben. Wie dieser "Termin" beim Notar ablief, brauche ich wohl nicht im Detail erläutern, auf jeden Fall war er schnell beendet, da wir mit unseren Kindern da waren und alles dementsprechend "unruhig" ablief.

Da wir damals keinen großen Schimmer vom Kauf einer Immobilie hatten, haben wir uns voll auf die Vermittler der VID verlassen, was im nachhinein ein großer Fehler war. Im Grunde haben wir gegen die VID nichts in der Hand, da die Veträge etc. ja alle von der VID an uns weitergereicht jedoch von uns unterschrieben wurden. Die Unterschrift des Darlehensvertrages ist übrigens nicht bei der Bank sondern damals bei uns in der Wohnung geschehen. Ich weiss nicht, ob das unter Umständen ein Angriffspunkt wäre? Dazu kam auch noch die Trennung von meiner Frau im Mai '06, was die ganze Sache nicht unbedingt einfacher machte.

Bis zu dem Zeitpunkt hatte man ja noch Hoffnung, dass die Immobilie auch die versprochenen "Sanierungsmassnahmen" erhalten hat. Nach etwa einem Jahr jedoch kam die Ernüchterung. Nicht nur, dass die Eigentumswohnung noch nicht vermietet war, sondern auch, dass bei der Besichtigung der Wohnung erhebliche Mängel innerhalb der Wohnung zu erkennen waren. Zum einen waren die Sanitären Anlagen in einem Zustand, die man als katastrophal bezeichnen kann. Zum anderen war der verlegte Laminat an vielen Stellen hochgekommen, was uns der Mitarbeiter der Hausverwaltung als "Verspannung" im Laminat abtun wollte. Für mich sah das eher nach eingedrungener Feuchtigkeit aus, da der Laminat genau an der Stelle "aufgequollen" schien, an der auf der Aussenseite des Balkons eine Fliese fehlte.

Der Mitarbeiter der Hausverwaltung versicherte mir unter Zeugen, dass der Laminat innerhalb der nächsten zwei Wochen herausgenommen würde und die "Verspannungen" entfernt würden. Ferner würden auch noch die Fensterdichtungen, die nahezu an jedem Fenster defekt waren, ausgetauscht. Nebenbei sei erwähnt, dass uns bei der damaligen Besichtigung angepriesen wurde, dass die Firma Schüco extra für dieses Haus eine Sonderserie an Fensterdichtungen fertigen würde. Das war zu diesem Zeitpunkt genau 1 Jahr her!

Nach dieser Besichtigung sind nun 3 Monate vergangen, da die Wohnung auch nicht gerade "um die Ecke" ist. An dem Zustand der Wohnung hat sich nichts verändert, im Gegenteil! Der Laminat kommt nun noch an mehr Stellen hoch und der allgemeine Zustand des Hauses ist erschreckend. Die vor 3 oder mehr (?) Monaten frisch montierten Briefkästen wurden mit herumliegenden Pflastersteinen feinsäuberlich einer nach dem anderen demoliert, sodass diese nicht mehr zu benutzen sind. Ausserdem liegt im Umkreis des Hauses Müll im Übermass und in einer Wohnung im 1. Stock fehlt die Scheibe, die provisorisch durch einen Bretterverschlag zugemacht wurde.

Nun meine Frage bzw. Fragen: Wie sieht es mit dem Zustand der Wohnung aus? Kann ich dagegen irgendetwas unternehmen. Ich bekomme monatlich die "Erstvermietungsgarantie" von der Hausverwaltung, mit der die Zinsen des Darlehens mit einer Differenz von ca. 100 Euro gedeckt sind.

Was sagt die Bank dazu, wenn sie erfährt, dass die Wohnung schon vor der ersten Vermietung wahrscheinlich gar nicht den Wert hat, der damals als Kaufpreis angegeben war?

Hoffentlich erkennt es der ein oder andere wieder. Es handelt sich um das sogenannte HabiFlex in Dorsten Barkenberg. Vielleicht ist ja auch einer unter euch, der das gleiche wie ich durchmacht?

Also die Wohnung hat insgesamt 145000 Euro gekostet und hat eine Größe von 112 qm. Selbst beziehen steht ausser Frage, da ich mit dem Selbstbehalt von knapp 900 Euro zum Leben kaum eine Miete von 654 Euro bezahlen kann.


Im Internet gab es bis 2012 es ein Forum "www.Geprellte-Strukkis.de" über Erfahrungen mit dem Haus


Link: Erfolgsaussichten für Rückabwicklung der Kaufverträge? 1/2013 (Keine Gewähr für die Richtigkeit dieser Information!]