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Wulfen-Wiki β

Auf der Internet-Site der Bundeswehr gibt es praktisch keine Informationen. Das gezeigte Wappen weicht stark von dem am Eingang angebrachten ab. Außerdem ist die Bezeichnung nicht ganz richtig, da seit 2016 der offizielle Name Munitionsversorgungszentrum West lautet. Screenshot 23.3.23
Die ZEIT hat in ihrer Beilage wöchentlich eine thematische Deutschlandkarte. Am 8.1.2020 wurden die noch vorhandenen Standorte ausländischer Militärs dokumentiert. Der hier gezeigte Ausschnitt hat auch ein britisches Smbol für Dorsten, womit die Muna Wulfen gemeint ist, in der ein kleiner Bereich von der Rhine Army genutzt wird. Nachdem der weitaus größte Teil der britischen Soldaten bis Ende 2019 Deutschland verlassen hat, gehört Wulfen zu den wenigen verbliebenen Standorten.
https://www.zeit.de/zeit-magazin/2020/03/militaer-standorte-usa-grossbritannien-frankreich-deutschlandkarte , https://de.wikipedia.org/wiki/Britische_Streitkr%C3%A4fte_in_Deutschland
Gefunden auf der Facebookseite von Dave Stoneham, https://www.facebook.com/davey.stonham 30.10.18
Munitionslagereinrichtungen der Bundeswehr, Stand 1.1.16
Die umgangssprachlich Muna genannte Bundeswehreinrichtung hat seit Anfang 2016 einen neuen Namen, der intern mit "MunVersZ West" abgekürzt wird. Ihr sind außerdem Lager in Rheinbach und in Köppern unterstellt. (2016)
An der Bundeswehreinrichtung "Munitions-Versorgungszentrum West" (Muna) ist eine echte Bundesflagge zu sehen. Nur Dienststellen des Bundes steht diese Flagge zu. Die private Verwendung in Schrebergärten u.ä. wird aber geduldet.
Her Majesty Queen Elizabeth II: zu sehen beim Tag der offenen Tür in der Muna im britischen Bereich "Defense Munitions", 26.9.15
Diese recht unbekannte Nordirland-Flagge war beim Tag der offenen Tür in der Muna zu sehen
0,1 Sekunde vorm Zubeißen: Vorführung der Wachhund-Ausbildung beim Tag der offenen Tür in der Muna, 26.9.15
Luftaufnahme von den Munitionsbunkern. Foto: Charly-G
Großes Schild am Eingang 5/2015 : Früher stand dort Munitionshauptdepot, jetzt mit neuem Zusatz: "Eine Dienststelle der Streitkräftebasis"
Schild am Eingang (2008)
Einsatz auf dem Balkan: Rund 2.700 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr beteiligen sich derzeit an Einsätzen im Ausland. Dabei operieren sie gemeinsam mit Soldaten der Bündnispartner und befreundeter Nationen. Davon leisten derzeit 712 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst auf dem Balkan im Rahmen der seit mehr als zehn Jahren vor Ort tätigen Kosovo Force (KFOR), deren Auftrag es ist ein multi-ethnisches, friedliches, rechtsstaatliches und demokratisches Umfeld mit aufzubauen und dies militärisch abzusichern.
Einer von ihnen ist Hauptfeldwebel Daniel L. aus dem Munitionsdepot (MunDp) Wulfen. Der verheiratete Familienvater leistet seit dem 20.11.2014 seinen Dienst in Prizren, wo er verantwortlich für die munitionstechnische Sicherheit ist.
Auf Grund der engen Verbundenheit mit der Garnisonsstadt Dorsten wurde durch das MunDp Wulfen zusammen mit dem Bürgermeister Tobias Stockhoff vor den Weihnachtstagen ein kleiner Gruß aus der Heimat zusammengestellt. Dabei auch ein Ortseingangsschild als Zeichen der Anerkennung, Verbundenheit und Unterstützung. „Mir ist es wichtig, dass die sich im Auslandseinsatz befindlichen Soldaten und Mitarbeiter unseres Munitionsdepots wissen, dass Dorsten mit ihnen verbunden ist. Der Deutsche Bundestag hat diese Auslandseinsätze demokratisch beschlossen. Daher sehe ich es als unsere Verpflichtung an, dass wir als Verwaltung und Politik an die Menschen besonders denken, die für unser Land in Einsätzen tätig sind.“ so der Bürgermeister.
Über seinen Einsatz als "Depotkommandant auf dem Balkan" und weiteren Eindrücken aus dem Einsatzland wird der Soldat nach seiner Rückkehr berichten.Quelle: http://www.dorsten.de/aktuelles.asp?db=336&form=detail&id=1735 bzw. Bundeswehr
Neu seit Juli 2016. Vorher stand dort: "Bw Depot" ; verschwunden ist außerdem das Zusatzschild "All Units Wulfen".
2015
Als größtes Depot der Bundeswehr spielt die Muna eine wichtige Rolle bei der anstehenden Unterstützung der Kurden gegen die IS. Die Dorstener LINKEN protestierten durch eine Plakataktion an der Hervester Straße gegen Waffenexporte,Foto: Bludau 11.9.14
(2007) All Units = Allierte Einheiten
Transporter im Straßenbild, 1/14
Tag der offenen Tür : relativ zivil gab sich die Bundeswehr mit Langstreckenläufen, einer Gabelstapler-Parade und diesem "Wir.Dienen.Deutschland."-Fahrzeug, 30.6.13
1999 wurde die Muna von der Bundeswehr übernommen und Rudolf Haller ihr Chef. 2012 wurde er verabschiedet, er bleibt aber weiterhin in Wulfen-Barkenberg wohnen, Foto: Guido Bludau, 26.4.12
Die Muna hat eine eigene Feuerwehr, 4/09. Foto: Bludau
Am 3. Tag der offenen Tür 5.9.09
Muna Explosionsschutzwall.jpg
Verladerampe mit Rangierlok
Foto: Alfred Gebauer 2004
Eingang, fotografiert mit Genehmigung 15.12.08
Schild am Eingang
Hervester Str. 28, errichtet als Baubüro für die Muna

Muna ist die Abkürzung von "Munitionsanstalt des Heeres". Als Teil der Aufrüstung zur Vorbereitung des Krieges wurden im Deutschen Reich in der 30er Jahren viele Munitionsanstalten dezentral errichtet.
Seit 2016 heißt das Objekt offiziell "Munitionsversorgungszentrum West", davor "Munitionshauptdepot Wulfen", aber umgangssprachlich lebt der Begriff Muna weiter.

1938-1945

Quelle : Geschichtsstation Zwangsarbeiter am "Russenfriedhof"
Bunker als Überrest des Arbeiter-Barackenlagers am Südende der Köhler Straße.
Ausschnitt aus einer Karte von 1952 oder früher mit Baracken
Fundamentreste einer Baracke an der Brücke

Für die Errichtung der Heeresmunitionsanstalt in der Gerlicher Heide waren ab 1938 umfangreiche Enteignungen nötig. In dreijähriger Bauzeit unter strenger Geheimhaltung entstand eine 2,1 qkm große Anlage zwischen den beiden Bahnlinien, in der Munition gelagert und zusammengebaut wurde. Viele Ostarbeiter wurden für die gefährlichen Arbeiten eingesetzt.

Munitionsunglück 1944

Bei einer verheerenden Munitionsexplosion starben am 29.12.1944 26 Menschen. Darunter waren der Munitionsarbeiter Peter Gellings aus Lembeck-Endeln. Die meisten waren ausländische Zwangsarbeiter.

Britannia rules

Zur Schließung der Schule (in Dülmen) wurde dieser Kaffeepott herausgegeben

Bereits März 1945 wurde die Muna von den Briten übernommen. 1987 begann noch zu Zeiten des "Kalten Krieges" ein vollständiger Umbau mit 381 neuen Munitionslagerhäusern. Über Atomwaffen und Munition mit biologischen und chemischen Kampfstoffen wurde öffentlich spekuliert, was nicht zutraf, aber durch die britische "Geheimniskrämerei" gefördert wurde. Ostermärsche führten vor das Tor. 1991 wurden während des Golfkrieges große Munitionsmengen aus Wulfen überwiegend per Bahn abtransportiert und über Bremerhaven verschifft. Möglicherweise wäre die Muna wie viele andere Standorte in den 90er Jahren geschlossen worden. Aber ab 1987 wurde soviel investiert, dass Wulfen inzwischen das größte Depot Deutschlands ist. Bezeichnung um 1989: 154th Forward Ammunition Depot (RAOC) Wulfen.

Für die britischen Soldaten mit ihren Familien wurden Häuser am Großen Ring/Sauerlandstraße gebaut, die bis 2010 von der Rhine Army genutzt werden. Auch die Talaue 5 wurde bis circa 2000 von ihnen bewohnt. Von 1957 bis 1995 bestand eine St.-Barbara´s School in der Muna. Ein weißer Schulbus fuhr danach die Schüler nach Dülmen.

Muna Barracks

"Muna Barracks was built during WW2 as a German ammo depot, using slave labour. The graves of some of the labourers are believed to lie within the depot, giving rise to many ghost stories etc, but I don't think any evidence of graves was found when the depot was rebuilt. The Commandant's house became the officers' mess - he was reputed to be SS, but I'm not sure if that was correct. The name 'Muna' is a contraction of the German 'Munitions Anlage' (not sure if I've spelled that correctly) meaning Ammunition Depot. It was captured by the British as they advanced and was used as a UK ammunition depot from that time on. The name of the unit was 154 Forward Ammunition Depot (154 FAD), the term 'Forward' dating back to WW2 where anything east of the Rhine was classed as 'Forward'. The depot was completely rebuilt during the late 1980s, with the old storage bunkers being replaced with state of the art ammunition sheds, although one of the old bunkers was kept for posterity. 154 FAD was renamed 12 Supply Regiment RLC when the RLC was formed in 1993 and the site was handed back to Germany in the early 00s (I think). UK now leases a couple of storage sheds there, to hold training ammo for BFG units, so we still have a small presence there." Quelle: https://www.baor-locations.org/MunaBks.aspx.html

Zitat: "April 1998: The ammunition site of Wulfen, run by 12 supply regiment RLC, was transferred to the German forces. The German „Bundeswehr“ now owned the biggest ammunition site in Europe. In a limited extend the British Army continued storage of ammunition at the Wulfen facility and deployed a small detachment of the Defence Storage and Distribution Agency there. This will stay even after the withdrawal of BAOR. ... 2020: The return of British Forces Germany to the UK will be accomplished. A limited military British presence in Germany will continue even after 2020. A detachment of British military logistics will stay at the huge German ammunition site at Wulfen, where ammunition for the British Army further on will be stored, facing the growing threat at the Eastern edge of NATO" Quelle: https://bw-duelmen.de/data/documents/BFG-Duelmen.pdf

Zuletzt waren in Wulfen das 12. Supply Regiment RLC und das Base Ammunition Depot BAD ansässig, die 1999 aufgelöst wurden. Aber weiterhin wird in Wulfen britische Munition gelagert, die von dem Defence Ammunition Centre DAC Wulfen innerhalb der Muna betreut wird.

Bis 2020 wollte sich die britische Armee ganz aus Deutschland zurückziehen. Aber auch 2023 gibt es noch einige wenige Standorte in Deutschland. In einer offiziellen Übersicht ist aufgeführt: "Wulfen: Munitions storage facility" Quelle: https://www.army.mod.uk/deployments/germany/


Frühere britische Truppenteilbezeichnung: 154 FAD = Forward Ammunition Depot, ab 1993: 12 Supply Regiment RLC.

Atomraketen ohne Sprengköpfe

"IIRC the depot was actually captured by the Canadians and then handed over to the British. The Corporal Missile was the UK's first nuclear missile system and was liquid fuelled, so stored at Wulfen was its fuel and oxidiser. Thunderbird Surface to Air Guided Weapon (SAGW) was also stored there. The Missiles were looked after by 7 and 11 Guided Missile (GM) Company RAOC who maintained and stored the missiles with REME Techs. The warheads were always kept by the Americans at the Special Storage Sites, but the missiles and oxidant/fuels (IRFNA and monoethylene) were kept at Wulfen. The US agreed to give the UK over a hundred missiles and firing eqpt. The Germans tended to assemble ammunition at many of its Depots from component parts and this happened here as well. During the rebuild many funny chemicals were found, including Lewisite Grenades."
Quelle: http://www.baor-locations.org/MunaBks.aspx.html

Die Muna heute

Titelseite der Broschüre aus dem Bestand der Stadt- und Schulbibliothek
Kleines Schild an der B58 Höhe Pommesbuden-Ufo

Im Sommer 1999 wurde die Muna von der Bundeswehr übernommen. Depotkommandant war seitdem Oberstleutnant Rudolf Haller, der bei der Bundestagswahl 2004 auch als Direktkandidat für die CDU antrat. Als Zeichen einer offeneren Informationspoltik gab es am 16.09.2000 einen Tag der offenen Tür, dem am 11.7.04, 5.9.09, 30.6.13 und 26.9.15 weitere folgten.
2001 wurde die Muna vom Munitionsdepot zum Munitionshauptdepot Wulfen "befördert". Vor Einführung des Euro wurden 2001 ein großer Teil der für NRW vorgesehenen Münzen hier gelagert, was lange geheim gehalten werden konnte. Anschließend wurden hier (als einem von 10 Standorten bundesweit) die alten DM-Münzen durch Walzen entwertet.
Außer Soldaten gab und gibt es viele Zivilbeschäftigte im Depot. Eine Feuerwehr unterhält die Muna erst seit Anfang 2009 wieder. Davor gab es eine unter britischer Regie, die 1967 zuletzt einen Brand bekämpfen musste.

Mit Franz-Josef Jung besuchte am 24.8.2009 erstmals ein Verteidigungsminister die Muna.

Ein neues 680 qm großes Munitionsarbeitshaus wurde im Mai 2011 fertiggestellt. Weitere Bauten sind vorgesehen.

Im April 2012 ging Rudolf Haller in den Ruhestand. Nachfolger wurde Oberstleutnant Ralf Weinberger, schon im Dezember 2013 folgte Oberstleutnant David Helm.

Am 20.1.16 erfolgte die Aufwertung des Munitionhauptdepots Wulfen zum Munitionsversorgungszentrum West, eines von vier der Bundeswehr. Nach Rheinbach wurde nunmehr zudem das Munitionslager Köppern unterstellt.

Im April 2019 wurde Thomas Vellmer aus Hagen neuer Leiter.

Warnschild
Tanklöschfahrzeug, zu sehen bei der Eröffnung der Dorstener Wache
Plakat Tag der offenen Tür 09.jpg
Vor 1989 undenkbar: Plan in der Broschüre zum Tag der offenen Tür / Oben=Westen

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Das Wappen enthält drei Elemente: 1. die durch Dorsten fließende Lippe, 2. das Wulfener Wappen mit Wolf, 3. ein Fraktur-f für Feuerwerker/Artillerie

Das Wappen wurde von Rudolf Haller entworfen. (Pers. Aussage am 16.11.21)

Kurios

Im Rathaus hing bis Anfang der 90er Jahre ein großer Luftbildplan Dorstens. Auf dem großen Gebiet der Muna waren aber nur hineinmontierte Wiesen, Felder und Bäumen zu sehen. Zu dieser Zeit war jedes Luftbild aus militärischen Gründen genehmigungspflichtig. Im Zeitalter von Google Earth nur noch schwer vorstellbar.

Die Muna Wulfen liegt nicht auf Wulfener Gebiet, denn 1977 wurde der Stadtteil Deuten geschaffen. Der Bach bildet in diesem Bereich die Grenze. Allerdings war bei der Gründung die Gemeinde Wulfen viel größer, so dass sie ursprünglich auf Wulfener Gebiet lag. Die Hauptzufahrt Munastraße geht von Wulfen aus, die Gleisanbindung erfolgt von Deuten.

Literatur

  • Der Text der Broschüre zum Tag der offenen Tür 2000 ist die Grundlage des Artikels "Das Munitionshauptdepot Wulfen" von Rudolf Haller im Heimatkalender 2004, S.65 bis 67.
  • WD (=Willi Duwenbeck) : Die Muna - Ein Stück Wulfener Vergangenheit und Gegenwart. In: Wulfen - Geschichte und Gegenwart 2004, S.294-302 mit Luftbildern von 1940 und 2003.

Weblinks

Vermischtes

In einer Veröffentlichung über Wehrmachtsstandorte wird zur Muna das Datum 3.1.39 angegeben

Siehe auch