Zeche

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"Was in Wulfen vom Bergbau übrigblieb" ist in diesem Wiki Thema der Seite Bergbau-Relikte.

Luftbild circa 2000. Schöner Beweis, wie alt Google-Earth-Bilder sein können.

Chronik

23.6.1958
Plan des Wasserwerks Kusenhorst 1958
Wasseraufbereitungsanlage Kusenhorst 1958
Blick von der B58, vor 1970
Luftbild 1975
Ausschnitt aus der Graphik "Marler Graben " von Many Szejstecki 1988. (Reviersteiger auf Bergmannsglück, Zeichner und Radierer. Mitglied der Gelsenkirchener Künstlergruppe "werkstatt".) Standort der Riesenzeichnung : VHS Raum 218, kleiner Druck ist in der Bibliothek vorhanden.
Die umfassendste Veröffentlichung über die Zeche Wulfen
Rot=Theoretisch mögliches Abbaufeld (grün=Soleleitung)
Abbaufelder bis 1990, aus Beitrag Kuschke im Heimatkalender 2008, S.143
  • 1941/44 Fünf Erkundungstiefbohrungen
  • 1953 Beginn der Planung einer Großschachtanlage mit 12.000 Tagestonnen Förderung mit Kraftwerk, Kokerei, Steinfabrik, Bahnanschluss an die Bahnlinie Haltern-Wesel und an den zu bauenden Kanalhafen
  • 1954 Konsolidierung der Wulfener Felder, Berechtsame von insgesamt 42,7 km
  • 1955 Beschluss der Mathias Stinnes AG zum Bau, Reflexionsseismische Untersuchung der Lagerstätte durch die Firma Prakla
  • 1956 Tiefbohrung Wulfen 5
  • 1957 [Historischer Höchststand der deutschen Steinkohleförderung] Montage der Bohrtürme für die Gefrierlöcher , Wasserwerk Kusenhorst im Süden für die Brauchwasserversorgung errichtet mit 2.300 m langer Rohrleitung
  • 1958 Gefrieren der 120 m auseinanderliegende Schächte 1 und 2, Feierlicher Teufbeginn Schacht 1 am 23. Juni 1958
  • 1959 Teufbeginn (Wetter-)Schacht 2
  • 1960 Vorfluter Kusenhorstbach fertiggestellt (Bau ab `58?)
  • 1960 Karbon bei 788 m erreicht
  • 1961 Endteufen 1.076 und 1.063 m
  • 1962 Wegen der Absatzkrise im Bergbau kein Ausbau zur Großschachtanlage
  • 1963 Verkauf an Auguste Viktoria kommt nicht zu stande
  • 1964 Förderbeginn, schachtnaher Abbau, 60.000 Tonnen, Abtransport per LKW, Belegschaft: 196
  • 1965 173.000 t, 249 Beschäftigte
  • 1966 weiterhin ausschließlich der Feldaufklärung dienender schachtnaher Abbau in Flöz Zollverein 7/8
  • 1969 Hibernia AG übernimmt die Steinkohlenbergwerke Mathias Stinnes AG
  • 1970 Übergang in die neugegründete Ruhrkohle AG, mit Brassert Bildung einer Werksdirektion, 376.400 t, 395 B
  • 1971 Bildung einer Werksdirektion mit Fürst Leopold, aber selbständiger Betrieb, Bau eines Wohnheimes für türkische Bergleute auf dem Gelände
  • 1972 Ausbau Schacht 2 und Errichtung eines neuen Fördergerüstes, Beginn der Vollmechanisierung
  • 1973 [Ölkrise]
  • 1974 maximale Förderung 413.110 t, 403 B, weitere Tiefbohrungen zur Lagerstättenerkundung mit guten Ergebnissen
  • 1975 328.000 t, 405 B, Statt der vorbereiteten Stillegung Planung eines Verbundbergwerkes, Beginn der Auffahrung der Verbindung mit Fürst Leopold
  • 1978 Einstellung der Arbeiten an der Verbindungsstrecke
  • 1980 Wiederaufnahme der Arbeiten, 118.000 t, 408 B
  • 1981 17.7. Durchschlag der Strecke von 7,5 km Länge: 2. Sohle mit Fürst Leopold 4. Sohle, Fördereinstellung in Wulfen und Transport unter Tage durch Bandanlage nach Fürst Leopold
  • 1982 1.1. endgültiger Verbund zu Fürst Leopold/Wulfen, Baufeldgröße 96 qkm
  • 1984 Stillegung der Aufbereitung
  • 1988/9 Umbau von Schacht 1 zum zentralen Seilfahrtschacht für FL/W mit Großkorb und neuem Fördergerüst
  • 1990 Neubau der Kaue mit ca. 1.400 Plätzen, vorher 800
  • 1990er Jahre: Planung eines Schachtes Wulfen 3 auf halber Strecke nach Hervest
  • 1998 Fürst Leopold/Wulfen wird mit "Westerholt" zum Verbundbergwerk "Lippe" zusammengelegt, Förderung dann nur noch auf "Westerholt"
  • 2000 Stillegung und Verfüllung der Schächte
  • 2002 Abriss der Fördergerüste und vollständiger Abbruch der Schachtanlage bis April 2003


Quellen zur Geschichte der Zeche Wulfen

  • Huske, Joachim: Die Steinkohlenzechen im Revier, 1987.
  • Bergwerk Fürst Leopold/Wulfen 1913-1993
  • Wulfen - Geschichte und Gegenwart, 2004. Enthält das Kapitel "Bergbau in Wulfen" von Willi Duwenbeck auf den Seite 262 bis 272.

In der Wikipedia gibt es einen guten Artikel, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Zeche_Wulfen

In der Werkszeitschrift der Stinnes-Betriebe "Werksgemeinschaft" sind mehrere Artikel über Wulfen erschienen, sowie ein ganzes Sonderheft zum Teufbeginn 1958. In der vierteljährlichen Rubrik "Lage und Entwicklung unseres Unternehmens" wurde oft auf Wulfen eingegangen, u.a. der Teuffortschritt kurz dargestellt.

Das Ende der Zeche als 3-minütiger Film: http://www.youtube.com/watch?v=PBK5zjrIPMo

Im Stadtarchiv/Außenlager Petrinum sind eine Reihe von Aktenordner vorhanden, vor allem aus der Abteufphase um 1960

Bergbau-Archiv Bochum: Bestand 119 Mathias Stinnes

Archiv Heimatbund: Zeitungsausschnittsammlung, Mappe ZE Zeche Wulfen 1949-1979

Das Grubenbild ist die offizielle Dokumentation des Abbaus. Es befindet sich im Bergwerk Lippe, Zeche Westerholt beim Markscheider Kuschke, eine Kopie beim Bergamt Recklinghausen. Das Baufeld war in nordwestlicher Richtung bis zum Napoleonsweg vorgesehen, die ursprüngliche Plaung mit einem Seilfahrtschacht auf dem Schultenfeld ging sogar darüber hinaus. Der tatsächliche Abbau erfolgte aber nur schachtnah und vor allem in südlicher Richtung/Frankenstraße. Unter der Wohnbebauung Barkenbergs wurde nie Kohle abgebaut, siehe Karte 1990 rechts.

Bild des Förderturms

Ein sehr gutes farbiges Luftbild von Corneel Vogt enthält das Buch aus dem Jahre 1978 "Zechen : Dominanten im Revier" auf Seite 137. (Vorhanden in der Stadt- und Schulbibliothek DEM Str)


Link
Michael Kuschke : Geschichte des Bergbaus in Dorsten (Identisch mit dem Beitrag im Heimatkalender 2008)


Sonstiges

Die Flözmächtigkeiten: Flöz A 1,10m, B 1,40m und C 1,00m

Stichworte: Bergwerk, Schachtanlage, Bergbau