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==Aktuelle Grenze seit 1977==
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[[Bild:Grenzenheute.jpg|framed|schwarz=aktuelle Grenze seit 1977, blau=Lippramsdorfer Gebiet seit 1975 zu Dorsten/Wulfen , rot=nachträgliche Korrektur 1983 zugunsten Halterns , grün=nachträgliche Korrektur 1983 zugunsten Wulfens/Dorstens. Änderungen 1977 gegenüber Lembeck sind ebenfalls rot/grün eingetragen. Die Standorte der beiden Gedenkgrenzsteine sind markiert mit einem eingekreisten X.
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Kartengrundlage: Veröffentlichung im Amtsblatt]]
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==Historische Grenze bis 1975==
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[[Datei:Grenzstein BiBi Radtour.jpg|thumb|600px|'''Die BiBi am See bot 2019 eine rund 30 km Radtour entlang der Wulfener Grenze an. Eine Station war dieser sehr alte Grenzstein zu Lippramsdorf zwischen Badde (Schulte Bockholt) und Uhlenbrock]]
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[[Datei:Viergemeindeneck Heedland.jpg|thumb|600px|'''Bis hierher ging mal Wulfen ! In Holsterhausen hat der dortige Geschichtskreis am 26.1.19 im Heedland eine Bodenplatte verlegt, wo früher die Gemeinden Altschermbeck, Wulfen, Hervest und Holsterhausen zusammenstießen'''. Foto: Reinhold Grewer]]
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[[Datei:CHARLY Grenzstein.jpg|framed|Am ehemaligen Gemeindedreieck mit Lippramsdorf und Hervest, nah beim Orthöver Weg. Foto: Charly Gebhardt]]
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[[Bild:Grenzstein Uhlenbrock.jpg|framed|Sehr alter Grenzstein Wulfen-Lippramsdorf zwischen den Höfen Schulte-Bockholt und Uhlenbrock (2009)]]
  
Seit der Eingemeindung haben die jetzigen Stadtteilgrenzen praktisch keine Bedeutung mehr. 1977 wurde Deuten ein eigener Stadtteil, nachdem es über Jahrhunderte zu Wulfen gehört hatte. Der Wienbach bildet die Grenze, wodurch die Muna und der Wienbecker Mühlenhof eigentlich nicht zu Wulfen gehören.
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[[Bild:Grenzeiche.jpg|framed|'''Grenzeiche''' zwischen An der Wienbecke und Hervester Straße (im Hintergrund). Der ost-west-verlaufende Weg bildet die Grenze zu Hervest]]
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[[Bild:KreisRE1845.jpg|framed|Ausschnitt aus der Kreiskarte 1845]]
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[[Bild:Grenzen1822.jpg|thumb|Urkataster 1822: Übersichtskarte Wulfen (ohne Deuten), vergrößerbar.
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Quelle: Innendeckel "Wulfen - Geschichte und Gegenwart" 2004]]
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[[Bild:Urkatasterkarte Grenzen.JPG|thumb|Die drei Bauerschaften nach der Urkatasterkarte]]
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[[Bild:Karte Lippramsdorf.jpg|thumb|Die alte Grenze zu Lippramsdorf war bis 1929 zugleich die Grenze zwischen den Landkreisen Coesfeld und Recklinghausen]]
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[[Bild:Grenzstein.jpg|thumb|Gedenk-Grenzstein von 2006 am Gemeindedreieck beim Orthöver Weg]]
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[[Bild:Grenzsteinlembeck.jpg|thumb|Gedenk-Grenzstein, seit 1988 an der früheren Grenze zu Lembeck bei Haus Natteforth]]
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[[Bild:Karteherrlichkeit.jpg|thumb|Die 7 Gemeinden der Herrlichkeit Lembeck, bzw. der Ämter Lembeck und Altschermbeck, bzw. des Amtes Hervest-Dorsten (bis 1929 ohne Dorsten). Die Wulfener Grenze bestand so bis 1975.]]
  
1975 gab es bei der Eingemeindung zwischen Dorsten und Haltern eine größere Korrektur gegenüber der alten, teilweise schnurgeraden Grenze Wulfen-Lippramsdorf, die Mitten durch die Zeche verlief. Um die Bergbauplanungen zu vereinfachen, ist ein großes unbewohntes Stück in südöstlicher Richtung zu Wulfen bzw. Dorsten hinzugekommen. Dabei wurden die Bauernhöfe Uhlenbrock und Niepötter ausgespart. (xxxx Auf dem Stadtplan 1980 gehören sie aber zu Dorsten! Demnach müsste es danach noch eine Grenzkorrektur u.a. am Heidkantweg gegeben haben)
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Aufgrund der im Mittelalter reich vorhandenen Landflächen bestand damals keine Notwendigkeit, dem einzelnen Nachbarn genaue Grenzmarken für die Bewirtschaftung von Acker, Weide und Wald zu setzen. Mit zunehmender Besiedlung und wachsender Bevölkerung ergab sich hierfür jedoch aus verschiedenen Gründen ein immer größeres Bedürfnis. In damaliger Zeit war es wegen fehlender technischer Hilfsmittel großflächig nicht möglich, die Grenzen mit genauer Bezeichnung und Verlauf in Karten fest zu halten. Neben der Festlegung natürlicher Nutzungsgrenzen dienten, wo diese nicht ausreichten, auch künstliche Anlagen wie Gräben und Wallhecken als Grenze.
  
[[Bild:Genzenheute10.jpg]]
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Grenzen wurden auch mittels abgeschnittener Zweige markiert. Diese als "Schnat" oder "Schnad(e)" genannte Kennzeichnung kommt aus dem hochdeutschen "snatte" und bezeichnet ein junges, abgeschnittenes Reis (Zweig). Oft dienten auch freistehende, markante Bäume, sog. "Schnatbäume", als Grenzmal. Eingegrabene Pfähle zur Grenzmarkierung hatten den Nachteil, dass sie abfaulten und verschwanden. Das führte dazu, Steine als Grenzzeichen einzugraben, die man auch "Palsteine" oder "Friedesteine" nannte, weil sie einen umfriedeten Bereich umschlossen.
  
Das Planungsgebiet der "Neuen Stadt" ging bis zum Bahnhof Lembeck und bis zur Midlicher Mühle an der Lippramsdorfer Straße, lag also auch auf Lembecker Gebiet. Da die Gemeinde Lembeck keine entsprechenden Bebauungspläne auflegte, ist tatsächlich Barkenberg ausschließlich auf Wulfener Boden errichtet worden. Im Norden geht die Bebauung im Schwalbenstück und im Eichenstück direkt an die Grenze.
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Da es keine Karten gab, musste die sich so gebildete Grenzziehung den Betroffenen von Generation zu Generation bekannt gemacht werden, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Daraus ergaben sich die "Schnatgänge" genannten Grenzbegehungen. Wegen der meist ausgedehnten Marken, den gemeinsamen land- und forstwirtschaftlichen Nutzungsgebieten, wurde diese Begehung in räumliche und zeitliche Abschnitte unterteilt. Der Heimatverein Wulfen setzt diese uralte Tradition mit den seit 1936 durchgeführten Schnatgängen entlang der ehemaligen Wulfener Gemeindegrenze bis heute fort.
  
Die Grenzen von 1822 bilden noch heute die Grundlage der Gemarkungen, die für die Kataster des Liegenschaftsamtes wichtig sind.
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Heute sind die Grenzen der Besitz- und Herrschaftsverhältnisse längst auch kartenmäßig erfasst. Dies hatte in der Hauptsache aber seinen Grund in der Anfang des 19. Jahrhunderts bei uns eingeführten Grundsteuer. Um die jeweilige Steuerumlage zu ermitteln, wurden in unserem Raum von 1822 bis 1825 die Grundstücke katastermäßig vermessen. Daraus sind die Katasterurkarten der einzelnen Flure der ehemaligen Gemeinde Wulfen entstanden. Diese Karten sind teilweise noch heute die Grundlage für die Durchführung von Grundstücksvermessungen zur Fortführung des Liegenschaftskatasters.
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Die ursprüngliche, selbstständige Gemeinde Wulfen bestand aus den Bauerschaften Dorf, Dimke und Deuten und war nach der 1822 erfolgten Kartierung in 18 Flure eingeteilt. Die Dorfbauerschaft umfasste den Dorfkern mit den umliegenden Ansiedlungen Lehmkuhle, Wauert und Köhl. Die Anwesen in Dimke, Surick und Kippheide bildeten die Bauerschaft Dimke, die ab 1965 Hauptsiedlungsgebiet der Neuen Stadt Wulfen-Barkenberg wurde. Zur Bauerschaft Deuten zusammengefasst waren die drei Siedlungen Deuten, Sölten und Brosthausen.
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Das Gemeindegebiet umfasste insgesamt 3.395 ha oder rd. 34 km². Nach der Urkatasterkarte von 1822 war die Gemeindegrenze rd. 35 km lang. Grenznachbarn waren die Gemeinden Hervest im Süden, Holsterhausen im Südwesten, Altschermbeck im Westen, Rhade im Nordwesten, Lembeck im Norden und Lippramsdorf im Südosten. Die Längsausdehnung des Gemeindegebietes von Westen nach Osten betrug etwa 10,5 km, die Grenzabstände von Norden nach Süden lagen im Westen zwischen 4 km und 6 km. Nach Osten hin lief das Gemeindegebiet in einer Spitze östlich der heutigen Straße Lembeck-Lippramsdorf aus.
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Diese Grenzziehung bestand im Wesentlichen bis zur Eingemeindung Wulfens in die Stadt Dorsten zum 1. 1. 1975 im Zuge der kommunalen Neuordnung.
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Einzelne alte Grenzsteine zeigen, insbesondere in der Nachbarschaft zu Lippramsdorf, diesen historischen Grenzverlauf heute noch an. Um diesen heimatgeschichtlich erhaltenswerten Grenzverlauf in Erinnerung zu halten, hat der Heimatverein Wulfen anlässlich seines 23. Schnatganges am 9. 4. 2006 im damaligen Grenzdreieck Wulfen-Hervest-Lippramsdorf östlich des Orthöver Weges eine Basaltsäule als Gedenkgrenzstein gesetzt, auf dessen seitlich grenzgerichteten Flächen senkrecht die Namen der drei hier aneinandergrenzenden Gemeinden eingemeißelt sind.
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==Siehe auch==
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*'''[[Vermessungspunkte]]'''
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*'''[[Schnatgänge]]
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==Literatur==
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*[[Heimatkalender]] 1927
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*Von Marken, Schnatgängen und historischen Grenzzeichen in Wulfen / Willi Duwenbeck. Heimatkalender 2003, S.137-140
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*Willi Duwenbeck: Gedenkgrenzstein Wulfen-Hervest-Lippramsdorf, [[Heimatkalender]] 2007, S.154-157
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*Buch [[Wulfen - Geschichte und Gegenwart]], 2004, Hrsg. Heimatverein Wulfen 1922 e.V.
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==Weblink==
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*[https://www.openstreetmap.org/relation/2999092#map=13/51.7184/7.0434 Openstreetmap mit Stadtteilgrenze, vergrößerbar]
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==Aktuelle Grenze seit 1975==
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Durch die Eingemeindung Wulfens zum 1. 1. 1975 in die Stadt Dorsten gibt es keine eigenständige Wulfener Gemeindegrenze mehr. Wulfen ist nur noch einer von 11 Stadtteilen Dorstens, ebenso wie der ehemalige Wulfener Ortsteil Deuten ein Stadtteil Dorstens geworden ist, nachdem Deuten über Jahrhunderte zu Wulfen gehörte. Die innerörtlichen Grenzen der Dorstener Stadtteile haben praktisch keine Bedeutung mehr und dienen heute lediglich statistischen Zwecken. Die Grenzziehungen zwischen den ehemaligen Gemeinden wurden im Zuge der Eingemeindung zum Teil verändert und bereinigt. So legte man z.B. die Stadtteilgrenze im Westen zwischen Wulfen und Deuten entlang des Wienbaches und folgte so streckenweise der alten Grenze zwischen der Wulfener Dorfbauerschaft und der Bauerschaft Deuten. Durch die begradigte Grenzführung liegen aber z.B. die ehemalige Wienbecker Mühle und die Muna zum Teil nicht mehr im Dorstener Stadtteil Wulfen sondern in Deuten!
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Bei der kommunalen Neugliederung 1975 gab es zwischen Dorsten und Haltern, Stadtteil Lippramsdorf, eine größere Korrektur gegenüber dem alten Grenzverlauf. Die teilweise schnurgerade Gemeindegrenze zwischen Wulfen und Lippramsdorf führte ursprünglich mitten über das Gelände der Zeche Wulfen. Um die Bergbauplanungen zu vereinfachen, kam eine grössere, nahezu unbewohnte Fläche von rd. 7 km² zum südöstlichen Gemeindegebiet Wulfens bzw. Dorsten hinzu. Zum 01.01.1983 gab es durch einen Gebietsänderungsvertrag mit Haltern eine Korrektur der 1975 festgelegten Grenze. Unter anderem die Bauernhöfe Uhlenbrock sowie Niepötter am Heidkantweg wurden an Lippramsdorf/Haltern "zurück gegeben"; Wulfen/Dorsten erhielt ein Gebiet nördlich von Kusenhorst, siehe untenstehende Karte.
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Auch die Gemarkungsgrenze mit Lembeck weicht von den heutigen, am 17.11.1977 beschlossenen Stadtteilgrenzen ab. Ganz im Osten wurde die jenseits der Lippramsdorfer Straße gelegene Waldspitze dem Stadtteil Lembeck zugeordnet. Das ist um so bedauerlicher, da an dieser Stelle früher die Grenzen der drei Gemeinden Wulfen-Lembeck-Lippramsdorf aneinander stießen. Im Bereich am Gecksbach in Barkenberg ist der Bach selbst jetzt die Stadtteilgrenze zu Lembeck. Nordöstlich des Waldfriedhofes Schultenfeld ist eine Erweiterungsfläche zu Wulfen gekommen. Westlich der Eisenbahnstrecke wurden Waldflächen des Gebietes Kippheide dem Stadtgebiet Lembeck zugeschlagen.
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Das Planungsgebiet "Neue Stadt" ging anfänglich bis zum Bahnhof Lembeck und bis zur Midlicher Mühle an der Lippramsdorfer Straße, lag also auch auf Lembecker Gebiet. Da die Gemeinde Lembeck seinerzeit keine entsprechenden Bebauungspläne auflegte, ist Barkenberg tatsächlich ausschließlich auf Wulfener Boden errichtet worden. Im Norden geht die Bebauung Schwalbenstück, Eichenstück und Gecksbach direkt an die ehemalige Gemeindegrenze Wulfen-Lembeck.
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Alt-Wulfen und Barkenberg sind räumlich nicht ganz zusammen gewachsen. Das Gebiet dazwischen wird als Trasse für eine Verlegung der B 58 frei gehalten, siehe Entwurf des neuen Flächennutzungsplanes (http://www.dorsten.de/standort/planungsportal/planungsportal.htm). Die Trennlinie zwischen Wulfen-Barkenberg und Alt-Wulfen ist also nicht die B 58 sondern die geplante B 58n.
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Zwischen den beiden katholischen Kirchengemeinden St. Matthäus und St. Barbara verläuft die Grenze am [[Wulfener Markt]]. Der [[Westabschnitt]] Barkenbergs gehört mit zu St. Matthäus.
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[[Datei:Karte Wulfen OSM.jpg|framed|'''Man sieht: Die Muna liegt seit 1977 nicht in Wulfen ! ''' Quelle: OpenStreetMap]]

Aktuelle Version vom 11. Dezember 2022, 00:11 Uhr

schwarz=aktuelle Grenze seit 1977, blau=Lippramsdorfer Gebiet seit 1975 zu Dorsten/Wulfen , rot=nachträgliche Korrektur 1983 zugunsten Halterns , grün=nachträgliche Korrektur 1983 zugunsten Wulfens/Dorstens. Änderungen 1977 gegenüber Lembeck sind ebenfalls rot/grün eingetragen. Die Standorte der beiden Gedenkgrenzsteine sind markiert mit einem eingekreisten X. Kartengrundlage: Veröffentlichung im Amtsblatt

Historische Grenze bis 1975

Die BiBi am See bot 2019 eine rund 30 km Radtour entlang der Wulfener Grenze an. Eine Station war dieser sehr alte Grenzstein zu Lippramsdorf zwischen Badde (Schulte Bockholt) und Uhlenbrock
Bis hierher ging mal Wulfen ! In Holsterhausen hat der dortige Geschichtskreis am 26.1.19 im Heedland eine Bodenplatte verlegt, wo früher die Gemeinden Altschermbeck, Wulfen, Hervest und Holsterhausen zusammenstießen. Foto: Reinhold Grewer
Am ehemaligen Gemeindedreieck mit Lippramsdorf und Hervest, nah beim Orthöver Weg. Foto: Charly Gebhardt
Sehr alter Grenzstein Wulfen-Lippramsdorf zwischen den Höfen Schulte-Bockholt und Uhlenbrock (2009)
Grenzeiche zwischen An der Wienbecke und Hervester Straße (im Hintergrund). Der ost-west-verlaufende Weg bildet die Grenze zu Hervest
Ausschnitt aus der Kreiskarte 1845
Urkataster 1822: Übersichtskarte Wulfen (ohne Deuten), vergrößerbar. Quelle: Innendeckel "Wulfen - Geschichte und Gegenwart" 2004
Die drei Bauerschaften nach der Urkatasterkarte
Die alte Grenze zu Lippramsdorf war bis 1929 zugleich die Grenze zwischen den Landkreisen Coesfeld und Recklinghausen
Gedenk-Grenzstein von 2006 am Gemeindedreieck beim Orthöver Weg
Gedenk-Grenzstein, seit 1988 an der früheren Grenze zu Lembeck bei Haus Natteforth
Die 7 Gemeinden der Herrlichkeit Lembeck, bzw. der Ämter Lembeck und Altschermbeck, bzw. des Amtes Hervest-Dorsten (bis 1929 ohne Dorsten). Die Wulfener Grenze bestand so bis 1975.

Aufgrund der im Mittelalter reich vorhandenen Landflächen bestand damals keine Notwendigkeit, dem einzelnen Nachbarn genaue Grenzmarken für die Bewirtschaftung von Acker, Weide und Wald zu setzen. Mit zunehmender Besiedlung und wachsender Bevölkerung ergab sich hierfür jedoch aus verschiedenen Gründen ein immer größeres Bedürfnis. In damaliger Zeit war es wegen fehlender technischer Hilfsmittel großflächig nicht möglich, die Grenzen mit genauer Bezeichnung und Verlauf in Karten fest zu halten. Neben der Festlegung natürlicher Nutzungsgrenzen dienten, wo diese nicht ausreichten, auch künstliche Anlagen wie Gräben und Wallhecken als Grenze.

Grenzen wurden auch mittels abgeschnittener Zweige markiert. Diese als "Schnat" oder "Schnad(e)" genannte Kennzeichnung kommt aus dem hochdeutschen "snatte" und bezeichnet ein junges, abgeschnittenes Reis (Zweig). Oft dienten auch freistehende, markante Bäume, sog. "Schnatbäume", als Grenzmal. Eingegrabene Pfähle zur Grenzmarkierung hatten den Nachteil, dass sie abfaulten und verschwanden. Das führte dazu, Steine als Grenzzeichen einzugraben, die man auch "Palsteine" oder "Friedesteine" nannte, weil sie einen umfriedeten Bereich umschlossen.

Da es keine Karten gab, musste die sich so gebildete Grenzziehung den Betroffenen von Generation zu Generation bekannt gemacht werden, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Daraus ergaben sich die "Schnatgänge" genannten Grenzbegehungen. Wegen der meist ausgedehnten Marken, den gemeinsamen land- und forstwirtschaftlichen Nutzungsgebieten, wurde diese Begehung in räumliche und zeitliche Abschnitte unterteilt. Der Heimatverein Wulfen setzt diese uralte Tradition mit den seit 1936 durchgeführten Schnatgängen entlang der ehemaligen Wulfener Gemeindegrenze bis heute fort.

Heute sind die Grenzen der Besitz- und Herrschaftsverhältnisse längst auch kartenmäßig erfasst. Dies hatte in der Hauptsache aber seinen Grund in der Anfang des 19. Jahrhunderts bei uns eingeführten Grundsteuer. Um die jeweilige Steuerumlage zu ermitteln, wurden in unserem Raum von 1822 bis 1825 die Grundstücke katastermäßig vermessen. Daraus sind die Katasterurkarten der einzelnen Flure der ehemaligen Gemeinde Wulfen entstanden. Diese Karten sind teilweise noch heute die Grundlage für die Durchführung von Grundstücksvermessungen zur Fortführung des Liegenschaftskatasters.

Die ursprüngliche, selbstständige Gemeinde Wulfen bestand aus den Bauerschaften Dorf, Dimke und Deuten und war nach der 1822 erfolgten Kartierung in 18 Flure eingeteilt. Die Dorfbauerschaft umfasste den Dorfkern mit den umliegenden Ansiedlungen Lehmkuhle, Wauert und Köhl. Die Anwesen in Dimke, Surick und Kippheide bildeten die Bauerschaft Dimke, die ab 1965 Hauptsiedlungsgebiet der Neuen Stadt Wulfen-Barkenberg wurde. Zur Bauerschaft Deuten zusammengefasst waren die drei Siedlungen Deuten, Sölten und Brosthausen.

Das Gemeindegebiet umfasste insgesamt 3.395 ha oder rd. 34 km². Nach der Urkatasterkarte von 1822 war die Gemeindegrenze rd. 35 km lang. Grenznachbarn waren die Gemeinden Hervest im Süden, Holsterhausen im Südwesten, Altschermbeck im Westen, Rhade im Nordwesten, Lembeck im Norden und Lippramsdorf im Südosten. Die Längsausdehnung des Gemeindegebietes von Westen nach Osten betrug etwa 10,5 km, die Grenzabstände von Norden nach Süden lagen im Westen zwischen 4 km und 6 km. Nach Osten hin lief das Gemeindegebiet in einer Spitze östlich der heutigen Straße Lembeck-Lippramsdorf aus.

Diese Grenzziehung bestand im Wesentlichen bis zur Eingemeindung Wulfens in die Stadt Dorsten zum 1. 1. 1975 im Zuge der kommunalen Neuordnung.

Einzelne alte Grenzsteine zeigen, insbesondere in der Nachbarschaft zu Lippramsdorf, diesen historischen Grenzverlauf heute noch an. Um diesen heimatgeschichtlich erhaltenswerten Grenzverlauf in Erinnerung zu halten, hat der Heimatverein Wulfen anlässlich seines 23. Schnatganges am 9. 4. 2006 im damaligen Grenzdreieck Wulfen-Hervest-Lippramsdorf östlich des Orthöver Weges eine Basaltsäule als Gedenkgrenzstein gesetzt, auf dessen seitlich grenzgerichteten Flächen senkrecht die Namen der drei hier aneinandergrenzenden Gemeinden eingemeißelt sind.

Siehe auch

Literatur

  • Heimatkalender 1927
  • Von Marken, Schnatgängen und historischen Grenzzeichen in Wulfen / Willi Duwenbeck. Heimatkalender 2003, S.137-140
  • Willi Duwenbeck: Gedenkgrenzstein Wulfen-Hervest-Lippramsdorf, Heimatkalender 2007, S.154-157
  • Buch Wulfen - Geschichte und Gegenwart, 2004, Hrsg. Heimatverein Wulfen 1922 e.V.


Weblink


Aktuelle Grenze seit 1975

Durch die Eingemeindung Wulfens zum 1. 1. 1975 in die Stadt Dorsten gibt es keine eigenständige Wulfener Gemeindegrenze mehr. Wulfen ist nur noch einer von 11 Stadtteilen Dorstens, ebenso wie der ehemalige Wulfener Ortsteil Deuten ein Stadtteil Dorstens geworden ist, nachdem Deuten über Jahrhunderte zu Wulfen gehörte. Die innerörtlichen Grenzen der Dorstener Stadtteile haben praktisch keine Bedeutung mehr und dienen heute lediglich statistischen Zwecken. Die Grenzziehungen zwischen den ehemaligen Gemeinden wurden im Zuge der Eingemeindung zum Teil verändert und bereinigt. So legte man z.B. die Stadtteilgrenze im Westen zwischen Wulfen und Deuten entlang des Wienbaches und folgte so streckenweise der alten Grenze zwischen der Wulfener Dorfbauerschaft und der Bauerschaft Deuten. Durch die begradigte Grenzführung liegen aber z.B. die ehemalige Wienbecker Mühle und die Muna zum Teil nicht mehr im Dorstener Stadtteil Wulfen sondern in Deuten!

Bei der kommunalen Neugliederung 1975 gab es zwischen Dorsten und Haltern, Stadtteil Lippramsdorf, eine größere Korrektur gegenüber dem alten Grenzverlauf. Die teilweise schnurgerade Gemeindegrenze zwischen Wulfen und Lippramsdorf führte ursprünglich mitten über das Gelände der Zeche Wulfen. Um die Bergbauplanungen zu vereinfachen, kam eine grössere, nahezu unbewohnte Fläche von rd. 7 km² zum südöstlichen Gemeindegebiet Wulfens bzw. Dorsten hinzu. Zum 01.01.1983 gab es durch einen Gebietsänderungsvertrag mit Haltern eine Korrektur der 1975 festgelegten Grenze. Unter anderem die Bauernhöfe Uhlenbrock sowie Niepötter am Heidkantweg wurden an Lippramsdorf/Haltern "zurück gegeben"; Wulfen/Dorsten erhielt ein Gebiet nördlich von Kusenhorst, siehe untenstehende Karte.

Auch die Gemarkungsgrenze mit Lembeck weicht von den heutigen, am 17.11.1977 beschlossenen Stadtteilgrenzen ab. Ganz im Osten wurde die jenseits der Lippramsdorfer Straße gelegene Waldspitze dem Stadtteil Lembeck zugeordnet. Das ist um so bedauerlicher, da an dieser Stelle früher die Grenzen der drei Gemeinden Wulfen-Lembeck-Lippramsdorf aneinander stießen. Im Bereich am Gecksbach in Barkenberg ist der Bach selbst jetzt die Stadtteilgrenze zu Lembeck. Nordöstlich des Waldfriedhofes Schultenfeld ist eine Erweiterungsfläche zu Wulfen gekommen. Westlich der Eisenbahnstrecke wurden Waldflächen des Gebietes Kippheide dem Stadtgebiet Lembeck zugeschlagen.

Das Planungsgebiet "Neue Stadt" ging anfänglich bis zum Bahnhof Lembeck und bis zur Midlicher Mühle an der Lippramsdorfer Straße, lag also auch auf Lembecker Gebiet. Da die Gemeinde Lembeck seinerzeit keine entsprechenden Bebauungspläne auflegte, ist Barkenberg tatsächlich ausschließlich auf Wulfener Boden errichtet worden. Im Norden geht die Bebauung Schwalbenstück, Eichenstück und Gecksbach direkt an die ehemalige Gemeindegrenze Wulfen-Lembeck.

Alt-Wulfen und Barkenberg sind räumlich nicht ganz zusammen gewachsen. Das Gebiet dazwischen wird als Trasse für eine Verlegung der B 58 frei gehalten, siehe Entwurf des neuen Flächennutzungsplanes (http://www.dorsten.de/standort/planungsportal/planungsportal.htm). Die Trennlinie zwischen Wulfen-Barkenberg und Alt-Wulfen ist also nicht die B 58 sondern die geplante B 58n.

Zwischen den beiden katholischen Kirchengemeinden St. Matthäus und St. Barbara verläuft die Grenze am Wulfener Markt. Der Westabschnitt Barkenbergs gehört mit zu St. Matthäus.

Man sieht: Die Muna liegt seit 1977 nicht in Wulfen ! Quelle: OpenStreetMap