Baugruppe Marschall: Unterschied zwischen den Versionen
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==3 Fotos, vermutlich aus dem Jahre 1978== | |||
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siehe http://www.youtube.com/watch?v=Uf4BkLzkMbY | |||
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==Literatur== | |||
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[[Bild:Luftbild72.jpg|thumb|Luftbild von Norden, 1972]] | |||
Vorhanden in der [[Stadt- und Schulbibliothek]] : | |||
*Außenanlagen der Baugruppe Dr. Marschall / Wörner, Gustav und Rose. Das Gartenamt 16(1967)10, S.469-472 | |||
*Bericht über das Sonderbauprogramm der EGKS. 1968. Enth. über Wulfen S.121-155,171-185 u.a. | |||
*Die Außenanlagen der Baugruppe Marschall / Wörner, Gustav und Rose. Heimatkalender (1969), S.72-75 | |||
*Anforderungen an den Wohnwert aus der Sicht von Bewohnern neuer Wohnsiedlungen in NRW / Institut für Bauforschung. 1973. (Mieterbefragung in den Baugruppen Marschall und Poelzig u.a.) | |||
*Grundrißsammlungen von Wohnungen : Teil 3. Mehrfamilienhäuser in Demonstrativmaßnahmen / Gebhardt, Heinz-Dieter und Zimicz, Alexander. 1975. (Enth. zu Poelzig und zu Marschall S.50,62f,129,137,149) | |||
*Analyse der Erhebungen über Bewohnererfahrungen und Bewohnerwünsche in neuen Wohnsiedlungen : Beurteilung der Wohnungen / Inst. für Bauforschung. 1975. Enth. zur Baugr. Marschall und Poelzig S.27-39 u.a. | |||
*Geschichte(n) vom Wohnen und Leben im Revier - 75 Jahre THS, eine Epoche von 1920 bis 1995 / Maessen, Hubert (Hrsg.) .1995. Enth.: "Das Geheimnis von Wulfen", Hans H. Hanke , S.198-205 | |||
*Zur Situation des Wohnblocks der Dimker Allee 35, 53, 55, 57, 59, 77, 79 in Dorsten-Wulfen / Jugendamt Dorsten. 1996. | |||
*Analyse und Umgestaltung eines Grünzuges in der "Neuen Stadt Wulfen" / Effert, Marco. Diplomarbeit 2001. Vorhanden im Stadtarchiv. | |||
*Die Wohnsituation in den Geschossbauten an der Dimker Allee / Rabe, Claudio. 2005. | |||
==Eigenheimgruppe== | |||
[[Bild:Surick2bis22.jpg|framed|Plan der Eigenheimgruppe Marschalls im Surick]] | |||
Günther Marschall ist auch der Architekt einer Häusergruppe im Surick 2 bis 22. Sie liegt südlich der [[Baugruppe Poelzig]] | |||
==Der Architekt Günther Marschall und sein Wirken in Marl == | |||
''Text von Jana Janika Bach <br> | |||
Günther Richard August Marschall, 1913 im polnischen | |||
Driesen geboren und 1997 in Hamburg gestorben, gehörte zum Kreis der Architekten, die sich in den Nachkriegsjahrzehnten daran machten, einen baulichen Ausdruck für die neu entstandene, demokratische Ordnung | |||
zu finden. Gezielt führten sie einen Bruch mit der nationalsozialistischen Stadtplanungsphilosophie herbei. Vornehmlich entwarfen sie | |||
für die urbanen Zentren Funktional-Fortschrittliches, großformatige | |||
Shopping-Center, Rathäuser oder »Terrassenhäuser«, und manifestierten so ihre zukunftsoptimistische Typologie. | |||
Günther Marschall studierte zunächst Architektur an der | |||
Technischen Hochschule in Stuttgart, dann in Berlin, unter anderem bei | |||
Heinrich Tessenow. Marschall promovierte 1947 zum Wiederaufbau | |||
deutscher Städte und habilitierte über Fußgängerwege in der Innenstadt. An der TH Hannover wurde er Assistent des Stadtplaners und | |||
Architekten Werner Hebebrand und gelangte schließlich 1953 nach | |||
Marl. Hier baute er 1955 seine überregional bekannte »insel« – ein | |||
transparentes Fünfzigerjahre-Ensemble mit filigranen Stahl-Glas- | |||
Fassaden für die Volkshochschule, das seit 1977 Sitz des renommierten | |||
Adolf-Grimme-Instituts ist. Das Besondere an Marschalls Wirken in | |||
Marl war seine Funktion als »Stadtarchitekt«: Als nicht angestellter | |||
Stadtplaner war er für den Leitplan von 1957 zuständig – und somit für | |||
die neue Stadtmitte – und entwarf gleichzeitig eine Vielzahl an Einzelbauten. Darunter das Jugendheim am Hagenbusch, die Nonnenbusch- | |||
Siedlung und Wohnsiedlung Breddenkamp, das Theatercafé »Medaillon« oder die ehemalige Volks- und Hauptschule an der Kampstraße. | |||
Bis 1965 bestimmte Marschall gemeinsam mit dem Bürgermeister Rudolf-Ernst Heiland die Neuorientierung Marls. Beide waren | |||
Initiatoren einer auf die Zukunft ausgerichteten, modernen Stadt, in | |||
der nicht der traditionalistische Wiederaufbau, sondern sozialer Wohnungsbau und die Menschen im Fokus standen. Auch deshalb wirkt | |||
Marschalls Erbe bis in die Gegenwart fort: Er schuf schlichte, doch gut | |||
gestaltete Architektur, angepasst an individuelle Lebenswelten unter | |||
Berücksichtigung der Bedürfnisse einer Gemeinschaft. | |||
''Quelle: https://marl.info/upload/4qrb1grielamd73s/dokument_1705309653_1_das_magazin_zu_marschall_66.pdf | |||
==Weblink== | |||
https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnther_Marschall_%28Architekt,_1913%29 |
Aktuelle Version vom 4. März 2024, 23:18 Uhr
3 Fotos, vermutlich aus dem Jahre 1978
Standbilder aus einem Film von 1968
siehe http://www.youtube.com/watch?v=Uf4BkLzkMbY
(Text)
xxxx
Siehe auch die Seite Ladenzeile
und die aktuellen Abriss-Fotos
Literatur
Vorhanden in der Stadt- und Schulbibliothek :
- Außenanlagen der Baugruppe Dr. Marschall / Wörner, Gustav und Rose. Das Gartenamt 16(1967)10, S.469-472
- Bericht über das Sonderbauprogramm der EGKS. 1968. Enth. über Wulfen S.121-155,171-185 u.a.
- Die Außenanlagen der Baugruppe Marschall / Wörner, Gustav und Rose. Heimatkalender (1969), S.72-75
- Anforderungen an den Wohnwert aus der Sicht von Bewohnern neuer Wohnsiedlungen in NRW / Institut für Bauforschung. 1973. (Mieterbefragung in den Baugruppen Marschall und Poelzig u.a.)
- Grundrißsammlungen von Wohnungen : Teil 3. Mehrfamilienhäuser in Demonstrativmaßnahmen / Gebhardt, Heinz-Dieter und Zimicz, Alexander. 1975. (Enth. zu Poelzig und zu Marschall S.50,62f,129,137,149)
- Analyse der Erhebungen über Bewohnererfahrungen und Bewohnerwünsche in neuen Wohnsiedlungen : Beurteilung der Wohnungen / Inst. für Bauforschung. 1975. Enth. zur Baugr. Marschall und Poelzig S.27-39 u.a.
- Geschichte(n) vom Wohnen und Leben im Revier - 75 Jahre THS, eine Epoche von 1920 bis 1995 / Maessen, Hubert (Hrsg.) .1995. Enth.: "Das Geheimnis von Wulfen", Hans H. Hanke , S.198-205
- Zur Situation des Wohnblocks der Dimker Allee 35, 53, 55, 57, 59, 77, 79 in Dorsten-Wulfen / Jugendamt Dorsten. 1996.
- Analyse und Umgestaltung eines Grünzuges in der "Neuen Stadt Wulfen" / Effert, Marco. Diplomarbeit 2001. Vorhanden im Stadtarchiv.
- Die Wohnsituation in den Geschossbauten an der Dimker Allee / Rabe, Claudio. 2005.
Eigenheimgruppe
Günther Marschall ist auch der Architekt einer Häusergruppe im Surick 2 bis 22. Sie liegt südlich der Baugruppe Poelzig
Der Architekt Günther Marschall und sein Wirken in Marl
Text von Jana Janika Bach
Günther Richard August Marschall, 1913 im polnischen
Driesen geboren und 1997 in Hamburg gestorben, gehörte zum Kreis der Architekten, die sich in den Nachkriegsjahrzehnten daran machten, einen baulichen Ausdruck für die neu entstandene, demokratische Ordnung
zu finden. Gezielt führten sie einen Bruch mit der nationalsozialistischen Stadtplanungsphilosophie herbei. Vornehmlich entwarfen sie
für die urbanen Zentren Funktional-Fortschrittliches, großformatige
Shopping-Center, Rathäuser oder »Terrassenhäuser«, und manifestierten so ihre zukunftsoptimistische Typologie.
Günther Marschall studierte zunächst Architektur an der
Technischen Hochschule in Stuttgart, dann in Berlin, unter anderem bei
Heinrich Tessenow. Marschall promovierte 1947 zum Wiederaufbau
deutscher Städte und habilitierte über Fußgängerwege in der Innenstadt. An der TH Hannover wurde er Assistent des Stadtplaners und
Architekten Werner Hebebrand und gelangte schließlich 1953 nach
Marl. Hier baute er 1955 seine überregional bekannte »insel« – ein
transparentes Fünfzigerjahre-Ensemble mit filigranen Stahl-Glas-
Fassaden für die Volkshochschule, das seit 1977 Sitz des renommierten
Adolf-Grimme-Instituts ist. Das Besondere an Marschalls Wirken in
Marl war seine Funktion als »Stadtarchitekt«: Als nicht angestellter
Stadtplaner war er für den Leitplan von 1957 zuständig – und somit für
die neue Stadtmitte – und entwarf gleichzeitig eine Vielzahl an Einzelbauten. Darunter das Jugendheim am Hagenbusch, die Nonnenbusch-
Siedlung und Wohnsiedlung Breddenkamp, das Theatercafé »Medaillon« oder die ehemalige Volks- und Hauptschule an der Kampstraße.
Bis 1965 bestimmte Marschall gemeinsam mit dem Bürgermeister Rudolf-Ernst Heiland die Neuorientierung Marls. Beide waren
Initiatoren einer auf die Zukunft ausgerichteten, modernen Stadt, in
der nicht der traditionalistische Wiederaufbau, sondern sozialer Wohnungsbau und die Menschen im Fokus standen. Auch deshalb wirkt
Marschalls Erbe bis in die Gegenwart fort: Er schuf schlichte, doch gut
gestaltete Architektur, angepasst an individuelle Lebenswelten unter
Berücksichtigung der Bedürfnisse einer Gemeinschaft.
Quelle: https://marl.info/upload/4qrb1grielamd73s/dokument_1705309653_1_das_magazin_zu_marschall_66.pdf
Weblink
https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnther_Marschall_%28Architekt,_1913%29