Metastadt: Unterschied zwischen den Versionen

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==Zitate==
==Zitate==
In den siebziger Jahren hat die THS eine Pilgerstätte für Architekturstudenten errichtet - das futuristische Projekt "Metastadt" mit flexiblen Wandkonstruktionen in der "Neuen Stadt Wulfen".
"Die richtige Idee zur falschen Zeit am falschen Ort", weiß Karl-Heinz Cox heute. Die technischen Probleme des flexiblen Bauens waren noch nicht beherrscht, die "Metastadt" wurde schließlich wieder "zurückgebaut".
Quelle: Welt am Sonntag, 3.10.2004 Artikel "Baumeister des Reviers". (Cox war Geschäftsführer der THS bis 2004.)
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Ein neues Bausystem im umfassenden Sinne scheint mir nur die von der Firma Okal propagierte, von dem Münchner Architekten Richard J. Dietrich entwickelte »Metastadt« zu sein: Weil das System offen ist, weil seine Veränderungsmöglichkeiten praktikabel sind, weil es aufgrund seiner spezifischen Konstruktionsmerkmale (brückenartiges, elementiertes Stahltragwerk) ohne erhebliche Mehrkosten große Weiten überspannen kann; nützlich bei Straßenüberbauungen und erhaltenden Sanierungen, weil die Metastadt gemischte Stadtfunktionen ohne Zwang zu integrieren vermag, weil sie in der Gestaltung variabel und im Ausbau flexibel ist. Darüber hinaus zeigt dieses am gründlichsten durchdachte und am perfektesten geplante Bausystem keine erkennbare technische Schwäche. <br>
Ein neues Bausystem im umfassenden Sinne scheint mir nur die von der Firma Okal propagierte, von dem Münchner Architekten Richard J. Dietrich entwickelte »Metastadt« zu sein: Weil das System offen ist, weil seine Veränderungsmöglichkeiten praktikabel sind, weil es aufgrund seiner spezifischen Konstruktionsmerkmale (brückenartiges, elementiertes Stahltragwerk) ohne erhebliche Mehrkosten große Weiten überspannen kann; nützlich bei Straßenüberbauungen und erhaltenden Sanierungen, weil die Metastadt gemischte Stadtfunktionen ohne Zwang zu integrieren vermag, weil sie in der Gestaltung variabel und im Ausbau flexibel ist. Darüber hinaus zeigt dieses am gründlichsten durchdachte und am perfektesten geplante Bausystem keine erkennbare technische Schwäche. <br>
Das Metastadt-Beispiel auf dem Freigelände der Constructa war wohl das einzige Signal dafür, daß auch auf dem Bausektor Erneuerung möglich ist, wenn sich geniale Einzelgänger als stark und beharrlich erweisen. Inzwischen wurde ein Verwaltungsgebäude als »Metastadt« errichtet, und in der Neuen Stadt Wulfen werden gerade die ersten Metastadtwohnungen gebaut -- zu üblichen Preisen. Der Fertighaus-Gigant Okal finanziert mit Fragwürdigem das Bessere, das einst als Utopie belächelt wurde. Immerhin ein Lichtblick. <br>
Das Metastadt-Beispiel auf dem Freigelände der Constructa war wohl das einzige Signal dafür, daß auch auf dem Bausektor Erneuerung möglich ist, wenn sich geniale Einzelgänger als stark und beharrlich erweisen. Inzwischen wurde ein Verwaltungsgebäude als »Metastadt« errichtet, und in der Neuen Stadt Wulfen werden gerade die ersten Metastadtwohnungen gebaut -- zu üblichen Preisen. Der Fertighaus-Gigant Okal finanziert mit Fragwürdigem das Bessere, das einst als Utopie belächelt wurde. Immerhin ein Lichtblick. <br>
''Quelle: Peter M. Bode in: Der Spiegel 1974 H.7  »Nun werden wir selbst in Styropor verpackt« (über die "Constructa 1974")
''Quelle: Peter M. Bode in: Der Spiegel 1974 H.7  »Nun werden wir selbst in Styropor verpackt« (über die Bauausstellung Constructa 1974 in Hannover)
 
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Dabei hatten Stahlbeton-Fertigbau, Klimatisierung und die Erzeugnisse der Kunststoff-Industrie noch ausgangs der
Dabei hatten Stahlbeton-Fertigbau, Klimatisierung und die Erzeugnisse der Kunststoff-Industrie noch ausgangs der
sechziger Jahre als Inbegriff der schönen, neuen Welt von morgen gegolten -- mit ihrer Hilfe schien ja alles machbar. Damals hatten die Münchner »Entwicklungsgruppe für Urbanik« und das Fertighaus-Unternehmen »Okal« sogar ein Stadtbausystem entworfen, das »über die Fertigungsweise in der Automobilherstellung« hinausging. Erste Testbauten wurden 1970 zusammengeschraubt. <br>
sechziger Jahre als Inbegriff der schönen, neuen Welt von morgen gegolten -- mit ihrer Hilfe schien ja alles machbar. Damals hatten die Münchner »Entwicklungsgruppe für Urbanik« und das Fertighaus-Unternehmen »Okal« sogar ein Stadtbausystem entworfen, das »über die Fertigungsweise in der Automobilherstellung« hinausging. Erste Testbauten wurden 1970 zusammengeschraubt. <br>
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So sollten, variabel, zwanzig und mehr Stockwerke gestapelt werden -- Okal wollte »aus dem Nebeneinander ein Übereinander« machen. <br>
So sollten, variabel, zwanzig und mehr Stockwerke gestapelt werden -- Okal wollte »aus dem Nebeneinander ein Übereinander« machen. <br>
''Quelle: Der Spiegel 1979 H.32 "Betten auseinander" (über "Biologisches Bauen")
''Quelle: Der Spiegel 1979 H.32 "Betten auseinander" (über "Biologisches Bauen")
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"Das bekannteste Beispiel ist sicher die Metastadt Wulfen,
zunächst als "Wohnform der Zukunft" gefeiert, dann als
"Alptraum der Bewohner", als "Tropfsteinhöhle des sozialen
Wohnungsbaus" ins Gerede gekommen, heute das traurige Beispiel für den ersten Abriß eines Wohnhochhauses in der Bundesrepublik. Die Metastadt entstand 1973 - 75 als verschachtelter Komplex mit 102 Wohnungen und 2.600 m 2 Gewerbefläche. In ein Stahlrahmenwerk wurden mit 55.000 Schrauben
verschiedene Bauteile eingefügt, diese Bauweise sollte eine individuelle Gestaltung der Wohnungen und Gewerbeein-
heiten sowie eine Anpassung an künftige Nutzungsänderungen
ermöglichen. Wie jetzt die Erfahrung zeigt, war dieses Baukastensystem auch beim Abbruch von Vorteil, der Komplex
mußte nicht gesprengt, sondern einfach auseinandergeschraubt
werden. [falsch!]<br>
Die ersten Feuchtigkeitsschäden traten bereits zwei Jahre
nach Bezug auf, trotz verschiedener Renovierungsmaßnahmen
gelang es dem Eigentümer nicht, diese Probleme in Griff zu
bekomm en. 10 Jahre nach Fertigstellung standen 53 Wohnungen
und 2.000 m 2 Gewerbeflüchen leer. Zwei unabhängige Gutachter stellten fest, daß die Modernisierungskosten die Abrißkosten bei weitem übersteigen würden. Hinzu kam, daß angesichts der Wohnungsmarktentwicklung auch eine Vermietung
nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen, deren technischer
Erfolg zudem nicht sicher war, problematisch sein könnte.
So entschied man sich schließlich für den Abriß des Komplexes, wobei alle Beteiligten erhebliche finanzielle Opfer
leisten mußten, so allein das Land Nordrhein-Westfalen
3,7 Millionen DM. Als letztes Zeichen des Experimentes
Metastadt soll ein Kindergarten stehen bleiben. [richtig: ein danach gebauter neuer Kindergarten in der Nähe trägt den Namen Metastadt]"
''Q:Forschungsarbeit "Entscheidungsanalyse Umnutzung im Geschosswohnungsbau" (1988) https://www.irbnet.de/daten/rswb/88009502767.pdf (1988)
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In den siebziger Jahren hat die THS eine Pilgerstätte für Architekturstudenten errichtet - das futuristische Projekt "Metastadt" mit flexiblen Wandkonstruktionen in der "Neuen Stadt Wulfen".
"Die richtige Idee zur falschen Zeit am falschen Ort", weiß Karl-Heinz Cox heute. Die technischen Probleme des flexiblen Bauens waren noch nicht beherrscht, die "Metastadt" wurde schließlich wieder "zurückgebaut".
Quelle: Welt am Sonntag, 3.10.2004 Artikel "Baumeister des Reviers". (Cox war Geschäftsführer der THS bis 2004.)
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Thilo Hilpert: Industrialisierung der „Kiste” In:  Verflechtungen. Berlin in der Architektur der 1960er Jahre.
2017, S.47  <br>
''https://edoc.hu-berlin.de/items/71ffbba4-1105-4946-bb9e-35e028114336'' <br>
"Die Zukunft sollte auch in Europa einer Revolution der Architektur auf Grundlage des industriellen
Bauens gehören. In Japan hatten die Metabolisten sich nach 1958 zusammengeschlossen und eine der
letzten positiven Utopien des Jahrhunderts formuliert. Im Unterschied zu Deutschland aber waren sie
durch ihre neuen Strukturideen keineswegs von Realisierungen ausgeschlossen, sondern sie bestimmen die Selbstdarstellung Japans 1970 bei der großen asiatischen Weltausstellung in Osaka.
Ein Experiment mit einem solchen neuartigen Stadtbausystem findet in Deutschland erst 1973 Umsetzung, als Richard J. Dietrich (geb. 1938) eine „Metastadt“ mit 100 Wohneinheiten in Wulfen realisiert. In einer Information des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung vom Januar 1972
wird der Architekt, nach Jahren des Kampfes, in einer offiziellen Verlautbarung zitiert. „Die vielfältigen
und schnell veränderlichen Funktionen der modernen Großstadt: Verkehr, Arbeiten, Wohnen, Erholen,
Kommunikation“, sagt Richard J. Dietrich im Auftrag der Entwicklungsgruppe für Urbanik, sollen nun
„eng bei- und übereinander untergebracht werden.“ In den 1980er Jahren ist die Metastadt in Wulfen
dann abgerissen worden; wegen „unübersehbarer Bauschäden“, wie begründet wurde. ''(Q: Hilpert, Thilo: Richard J. Dietrich: Metastadt Wulfen, in: Hilpert – Das Jahrhundert der Moderne. Architektur und Städtebau. Wiesbaden, 2015, S. 390 ff. )
Die Schilderung der Metastadt von 1973 klingt wie eine gedankliche Weiterführung der Grundlagen für das „Stahlhaus“ von 1925 bis 1926 in der Siedlung Dessau-Törten, das Richard Paulick
dort im Auftrag der Bauhauses realisiert. Denn das Stahlhaus von Muche und Paulick war als ein
Versuchsbau gedacht auf dem Weg zum Bau von 14-geschossigen Hochhäusern. „Die von mir mit
R. Paulick zusammen bearbeiteten Konstruktionen zu Metalltypenhäusern“, so erinnerte sich der
Bauhausmeister Georg Muche an den Experimentalbau des Jahres 1927, sollte „auf variable und anbaufähige Grundrisse […] jeder Größe und Raumanordnung“ gerichtet sein, so dass „der Grundriss
verändert oder erweitert werden“ könne, also ein „mobiles Bauen“ ermögliche. ''(Q:Vgl. Spiegel, Hans: Der Stahlhausbau. 1. Wohnbauten aus Stahl, Berlin 1929, S. 93.)
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"Von den hier geschilderten Beispielen hat die Metastadt Wulfen, die nur 12 Jahre alt wurde, die bitterste Geschichte. Die an dynamische Bausysteme geknüpften Hoffnungen, die sich den Bewohnern und deren Bedürfnissn flexibel anpassen sollten, hatten sich nicht erfüllt." ''Hnilica, Sonja: Der Glaube an das Große in der Architekturt der Moderne. 2018, S. 233
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Das Architekturmuseum der TU München würdigte bis zum 13.6.10 in einer [http://www.urbanophil.net/index.php/architektur/wendepunkte-im-bauen-von-der-seriellen-zur-digitalen-architektur-18-03-2010-13-06-2010-in-der-pinakothek-der-moderne/ Ausstellung '''Konrad Wachsmann'''] den Pionier des seriellen Bauens. <br>
Das Architekturmuseum der TU München würdigte bis zum 13.6.10 in einer [http://www.urbanophil.net/index.php/architektur/wendepunkte-im-bauen-von-der-seriellen-zur-digitalen-architektur-18-03-2010-13-06-2010-in-der-pinakothek-der-moderne/ Ausstellung '''Konrad Wachsmann'''] den Pionier des seriellen Bauens. <br>
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[[Bild:Buchcover mit Metastadt.jpg|thumb|Auch 2003 bringt es die Metastadt noch aufs Cover : Buch über den Städtebau in West und Ost 1960-1975]]
[[Bild:Buchcover mit Metastadt.jpg|thumb|Auch 2003 bringt es die Metastadt noch aufs Cover : Buch über den Städtebau in West und Ost 1960-1975]]
==Daten==
''Quelle: Hnilica, Sonja: Der Glaube an das Große in der Architektur der Moderne 2018. S.249  <br>
Erbaut 1971-1975  <br>
Bauaufgabe: Wohnbau mit Versorgungseinrichtungen  <br>
Nutzfläche: 10.000 qm (1. Bauabschnitt)  <br>
Grundfläche 3.000 qm  <br>
Höhe: 36 m  <br>
Geschosse: 10  <br>
Ausdehnung: 80x90 m  <br>
Volumen: unbekannt  <br>
Spezifika: Nur der 1. Bauabschnitt (102 von den geplanten 420 Wohneinheiten) verwirklicht. Abriss 1987.


==Modelle==
==Modelle==
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*Tabu Abriß. In: Die Zeit (1985)51
*Tabu Abriß. In: Die Zeit (1985)51
*Der schiefe Turm von Wulfen / Gesterkamp, Thomas. In: Die Zeit (1986)38, S.20
*Der schiefe Turm von Wulfen / Gesterkamp, Thomas. In: Die Zeit (1986)38, S.20
*Gesterkamp, Thomas: Metastadt - Vom Prestigebau zum Abrißobjekt. In: taz 8.4.1987
*Monopoly um die Metastadt / Milewski, Ronald. In: Guckloch (1986)11, S.44-47
*Monopoly um die Metastadt / Milewski, Ronald. In: Guckloch (1986)11, S.44-47
*Metastadt, Untersuchung von Bauschäden, Schadensursachen, Abklären von Sanierungsfähigkeit und Sanierungswürdigkeit ... / Institut für Gebäudeanalyse und Sanierungsplanung. 1986. (Gutachten im Auftrag der EW)
*Metastadt, Untersuchung von Bauschäden, Schadensursachen, Abklären von Sanierungsfähigkeit und Sanierungswürdigkeit ... / Institut für Gebäudeanalyse und Sanierungsplanung. 1986. (Gutachten im Auftrag der EW)
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*Richard J. Dietrich und seine Idee der Metastadt / Thieben, Noah. 2006. (Studentische Arbeit)
*Richard J. Dietrich und seine Idee der Metastadt / Thieben, Noah. 2006. (Studentische Arbeit)


==Gutachten==
IGS (Institut für Gebäudeanalyse und Sanierungsplanung GmbH) 1986. Gutachten zur Untersuchung von Möglichkeiten der Sanierung, Modernisierung und des Rückbaus der Metastadt in Wulfen-Barkenberg. Aachen 1986.
GUTACHTERGRUPPE BUBNER KOENEN STUMPFL, 1986: Zur Möglichkeit der Sanierung und des Rückbaus der Metastadt Wulfen. Dorsten 1986
''Q:https://www.irbnet.de/daten/rswb/88009502767.pdf
==Fernsehen==
==Fernsehen==
18.1.1972 21.50 Uhr. ZDF. Aspekte (Farbe) Moderator: Walther Schmieding. Das Kulturmagazin kündigt ein Filmporträt des Berliner »Forum-Theaters« an, das sich zur Zeit auf einer mehrwöchigen Asien-Tournee befindet. Außerdem soll das vom Münchner Architekten Richard J. Dietrich und seiner »Entwicklungsgruppe Urbanik« erfundene »Metastadt«-Projekt vorgestellt werden. Es ist ein aus würfelförmigen Elementen im Baukasten-System montierter Wohnhügel, mit dem der Städtebau revolutioniert werden soll (SPIEGEL 48/1971).
18.1.1972 21.50 Uhr. ZDF. Aspekte (Farbe) Moderator: Walther Schmieding. Das Kulturmagazin kündigt ein Filmporträt des Berliner »Forum-Theaters« an, das sich zur Zeit auf einer mehrwöchigen Asien-Tournee befindet. Außerdem soll das vom Münchner Architekten Richard J. Dietrich und seiner »Entwicklungsgruppe Urbanik« erfundene »Metastadt«-Projekt vorgestellt werden. Es ist ein aus würfelförmigen Elementen im Baukasten-System montierter Wohnhügel, mit dem der Städtebau revolutioniert werden soll (SPIEGEL 48/1971).

Aktuelle Version vom 23. November 2024, 23:22 Uhr

Konzeptions-Modell des Metastadt-Systems von 1965(?) (nicht der konkreten Wulfener Metastadt !) im Haus der Geschichte Bonn. Herzlichen Dank an Sandra Anni Lang!
Richard J. Dietrich am Tisch "Systembauten : Metastadt" in der Ausstellung "Architektur im Aufbruch" im Audimax Bochum. http://www.mai-nrw.de/Architektur-der-60er-70er.110.0.html
Foto: Wolfgang Anneck, um 1980

Bundesweites Aufsehen erregte die Metastadt Wulfen in den 70er Jahren bei der Planung, beim Bau sowie 1987 beim Abriss. Heute steht an dieser Stelle das AWO-Altenheim. Über die Metastadt wurde sehr viel veröffentlicht. Ein paar Fotos:

Modell 1971. (Die Baugruppe Am Wall im Vordergrund wurde ganz anders gebaut)
Vorentwurf Stand Ende 1972. Es war demnach ein viel größeres Objekt geplant. So sollte der Napoleonsweg überbaut und bis in den See hineingebaut werden !
1975, Blick nach Norden
1974 (1975?),Blick nach Osten. Kurz vor Fertigstellung, rechts im Bild noch ein Teil der Montagehalle.
1975, Blick nach Süden (heller Fleck=Blitz-Reflektion)
circa 1975
Blick von der Gesamtschule aus, Aufnahme 1978?
1981 : Die Metastadt vom Kaltluftabzug aus gesehen., Foto Charly-G
circa 1983?
vergrößerbar


Das Metastadt-System wurde vom Architekten Richard J. Dietrich in den 60er Jahren entwickelt. Außer einem kleinen Prototyp in München wurde es erstmals 1973 für die Verwaltung der Fertighaus-Firma Okal realisiert, die es auf den Markt bringen wollte. Die erste und einzige Realisierung auf fremde Rechnung erfolgte in Wulfen, gefördert vom Bundesbauministerium. Das Richtfest war im April 1974. Die ursprünglichen Entwürfe waren noch größer und sahen sogar eine Überbauung des Napoleonswegs vor. Realisiert wurden 102 Wohnungen für rund 400 Bewohner und Ladenlokale: Aldi, Eiscafe, Salon Dunja. Die außergewöhnliche Konstruktion bestand aus Stahlelementen, die von der zu Thyssen gehörenden Blohm&Voss Werft aus Hamburg geliefert wurden. Vor Ort wurden diese zu "Tischen" zusammengefügt und dann montiert. Das Gebäude war nicht gut abgedichtet und als Anfang der 80er Jahre die Konjunktur lahmte, nahm auch die Nachfrage nach Wohnraum allgemein ab. Mit der Eröffnung der Ladenpassage 1982 zogen einige Geschäfte und kurz danach Aldi als gewerblicher Hauptmieter aus. Seit Anfang 1986 stand das Bauwerk leer. Ein Gutachten ergab einen Sanierungsaufwand von rund 10 Mio. DM. Der Abriss erfolgte April 1987.

Zitate

Ein neues Bausystem im umfassenden Sinne scheint mir nur die von der Firma Okal propagierte, von dem Münchner Architekten Richard J. Dietrich entwickelte »Metastadt« zu sein: Weil das System offen ist, weil seine Veränderungsmöglichkeiten praktikabel sind, weil es aufgrund seiner spezifischen Konstruktionsmerkmale (brückenartiges, elementiertes Stahltragwerk) ohne erhebliche Mehrkosten große Weiten überspannen kann; nützlich bei Straßenüberbauungen und erhaltenden Sanierungen, weil die Metastadt gemischte Stadtfunktionen ohne Zwang zu integrieren vermag, weil sie in der Gestaltung variabel und im Ausbau flexibel ist. Darüber hinaus zeigt dieses am gründlichsten durchdachte und am perfektesten geplante Bausystem keine erkennbare technische Schwäche.
Das Metastadt-Beispiel auf dem Freigelände der Constructa war wohl das einzige Signal dafür, daß auch auf dem Bausektor Erneuerung möglich ist, wenn sich geniale Einzelgänger als stark und beharrlich erweisen. Inzwischen wurde ein Verwaltungsgebäude als »Metastadt« errichtet, und in der Neuen Stadt Wulfen werden gerade die ersten Metastadtwohnungen gebaut -- zu üblichen Preisen. Der Fertighaus-Gigant Okal finanziert mit Fragwürdigem das Bessere, das einst als Utopie belächelt wurde. Immerhin ein Lichtblick.
Quelle: Peter M. Bode in: Der Spiegel 1974 H.7 »Nun werden wir selbst in Styropor verpackt« (über die Bauausstellung Constructa 1974 in Hannover)


Dabei hatten Stahlbeton-Fertigbau, Klimatisierung und die Erzeugnisse der Kunststoff-Industrie noch ausgangs der sechziger Jahre als Inbegriff der schönen, neuen Welt von morgen gegolten -- mit ihrer Hilfe schien ja alles machbar. Damals hatten die Münchner »Entwicklungsgruppe für Urbanik« und das Fertighaus-Unternehmen »Okal« sogar ein Stadtbausystem entworfen, das »über die Fertigungsweise in der Automobilherstellung« hinausging. Erste Testbauten wurden 1970 zusammengeschraubt.
Die »Metastadt": In Gitterstrukturen aus Stahlprofilen und Aluminiumelementen waren Bodenplatten aus Gasbeton, Decken und Wände aus Kunststoffen und Glas eingelassen, Installationen befanden sich in den Decken, Steckdosen in den Fußböden, Bad und WC waren an beliebigen Plätzen installierbar, Warmluft strömte durch Roste am Boden.
So sollten, variabel, zwanzig und mehr Stockwerke gestapelt werden -- Okal wollte »aus dem Nebeneinander ein Übereinander« machen.
Quelle: Der Spiegel 1979 H.32 "Betten auseinander" (über "Biologisches Bauen")


"Das bekannteste Beispiel ist sicher die Metastadt Wulfen, zunächst als "Wohnform der Zukunft" gefeiert, dann als "Alptraum der Bewohner", als "Tropfsteinhöhle des sozialen Wohnungsbaus" ins Gerede gekommen, heute das traurige Beispiel für den ersten Abriß eines Wohnhochhauses in der Bundesrepublik. Die Metastadt entstand 1973 - 75 als verschachtelter Komplex mit 102 Wohnungen und 2.600 m 2 Gewerbefläche. In ein Stahlrahmenwerk wurden mit 55.000 Schrauben verschiedene Bauteile eingefügt, diese Bauweise sollte eine individuelle Gestaltung der Wohnungen und Gewerbeein- heiten sowie eine Anpassung an künftige Nutzungsänderungen ermöglichen. Wie jetzt die Erfahrung zeigt, war dieses Baukastensystem auch beim Abbruch von Vorteil, der Komplex mußte nicht gesprengt, sondern einfach auseinandergeschraubt werden. [falsch!]
Die ersten Feuchtigkeitsschäden traten bereits zwei Jahre nach Bezug auf, trotz verschiedener Renovierungsmaßnahmen gelang es dem Eigentümer nicht, diese Probleme in Griff zu bekomm en. 10 Jahre nach Fertigstellung standen 53 Wohnungen und 2.000 m 2 Gewerbeflüchen leer. Zwei unabhängige Gutachter stellten fest, daß die Modernisierungskosten die Abrißkosten bei weitem übersteigen würden. Hinzu kam, daß angesichts der Wohnungsmarktentwicklung auch eine Vermietung nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen, deren technischer Erfolg zudem nicht sicher war, problematisch sein könnte. So entschied man sich schließlich für den Abriß des Komplexes, wobei alle Beteiligten erhebliche finanzielle Opfer leisten mußten, so allein das Land Nordrhein-Westfalen 3,7 Millionen DM. Als letztes Zeichen des Experimentes Metastadt soll ein Kindergarten stehen bleiben. [richtig: ein danach gebauter neuer Kindergarten in der Nähe trägt den Namen Metastadt]"

Q:Forschungsarbeit "Entscheidungsanalyse Umnutzung im Geschosswohnungsbau" (1988) https://www.irbnet.de/daten/rswb/88009502767.pdf (1988)


In den siebziger Jahren hat die THS eine Pilgerstätte für Architekturstudenten errichtet - das futuristische Projekt "Metastadt" mit flexiblen Wandkonstruktionen in der "Neuen Stadt Wulfen". "Die richtige Idee zur falschen Zeit am falschen Ort", weiß Karl-Heinz Cox heute. Die technischen Probleme des flexiblen Bauens waren noch nicht beherrscht, die "Metastadt" wurde schließlich wieder "zurückgebaut". Quelle: Welt am Sonntag, 3.10.2004 Artikel "Baumeister des Reviers". (Cox war Geschäftsführer der THS bis 2004.)


Thilo Hilpert: Industrialisierung der „Kiste” In: Verflechtungen. Berlin in der Architektur der 1960er Jahre. 2017, S.47
https://edoc.hu-berlin.de/items/71ffbba4-1105-4946-bb9e-35e028114336
"Die Zukunft sollte auch in Europa einer Revolution der Architektur auf Grundlage des industriellen Bauens gehören. In Japan hatten die Metabolisten sich nach 1958 zusammengeschlossen und eine der letzten positiven Utopien des Jahrhunderts formuliert. Im Unterschied zu Deutschland aber waren sie durch ihre neuen Strukturideen keineswegs von Realisierungen ausgeschlossen, sondern sie bestimmen die Selbstdarstellung Japans 1970 bei der großen asiatischen Weltausstellung in Osaka. Ein Experiment mit einem solchen neuartigen Stadtbausystem findet in Deutschland erst 1973 Umsetzung, als Richard J. Dietrich (geb. 1938) eine „Metastadt“ mit 100 Wohneinheiten in Wulfen realisiert. In einer Information des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung vom Januar 1972 wird der Architekt, nach Jahren des Kampfes, in einer offiziellen Verlautbarung zitiert. „Die vielfältigen und schnell veränderlichen Funktionen der modernen Großstadt: Verkehr, Arbeiten, Wohnen, Erholen, Kommunikation“, sagt Richard J. Dietrich im Auftrag der Entwicklungsgruppe für Urbanik, sollen nun „eng bei- und übereinander untergebracht werden.“ In den 1980er Jahren ist die Metastadt in Wulfen dann abgerissen worden; wegen „unübersehbarer Bauschäden“, wie begründet wurde. (Q: Hilpert, Thilo: Richard J. Dietrich: Metastadt Wulfen, in: Hilpert – Das Jahrhundert der Moderne. Architektur und Städtebau. Wiesbaden, 2015, S. 390 ff. )

Die Schilderung der Metastadt von 1973 klingt wie eine gedankliche Weiterführung der Grundlagen für das „Stahlhaus“ von 1925 bis 1926 in der Siedlung Dessau-Törten, das Richard Paulick dort im Auftrag der Bauhauses realisiert. Denn das Stahlhaus von Muche und Paulick war als ein Versuchsbau gedacht auf dem Weg zum Bau von 14-geschossigen Hochhäusern. „Die von mir mit R. Paulick zusammen bearbeiteten Konstruktionen zu Metalltypenhäusern“, so erinnerte sich der Bauhausmeister Georg Muche an den Experimentalbau des Jahres 1927, sollte „auf variable und anbaufähige Grundrisse […] jeder Größe und Raumanordnung“ gerichtet sein, so dass „der Grundriss verändert oder erweitert werden“ könne, also ein „mobiles Bauen“ ermögliche. (Q:Vgl. Spiegel, Hans: Der Stahlhausbau. 1. Wohnbauten aus Stahl, Berlin 1929, S. 93.)


"Von den hier geschilderten Beispielen hat die Metastadt Wulfen, die nur 12 Jahre alt wurde, die bitterste Geschichte. Die an dynamische Bausysteme geknüpften Hoffnungen, die sich den Bewohnern und deren Bedürfnissn flexibel anpassen sollten, hatten sich nicht erfüllt." Hnilica, Sonja: Der Glaube an das Große in der Architekturt der Moderne. 2018, S. 233




Das Architekturmuseum der TU München würdigte bis zum 13.6.10 in einer Ausstellung Konrad Wachsmann den Pionier des seriellen Bauens.
Bei ihm in den USA hat auch Richard J. Dietrich gearbeitet, so dass dessen Metastadt auch gezeigt wird.

Foto: Wolfgang Krüger
Zwei Fotos, von Wolfgang Krüger
Abriss 1987. Aufnahme: Karlheinz Strötzel
Seeseite 1976 Aufnahme: (C) Magazin Bauwelt 33
Ladenpassage 1976 Aufnahme: (C) Magazin Bauwelt 33
Elektro + Sanitärinstallationen wurden im Boden untergebracht. 1976 Aufnahme: (C) Magazin Bauwelt 33
Metastadt Werbung im Fachmagazin Bauwelt Nr. 33 von 1976
Auch 2003 bringt es die Metastadt noch aufs Cover : Buch über den Städtebau in West und Ost 1960-1975

Daten

Quelle: Hnilica, Sonja: Der Glaube an das Große in der Architektur der Moderne 2018. S.249
Erbaut 1971-1975
Bauaufgabe: Wohnbau mit Versorgungseinrichtungen
Nutzfläche: 10.000 qm (1. Bauabschnitt)
Grundfläche 3.000 qm
Höhe: 36 m
Geschosse: 10
Ausdehnung: 80x90 m
Volumen: unbekannt
Spezifika: Nur der 1. Bauabschnitt (102 von den geplanten 420 Wohneinheiten) verwirklicht. Abriss 1987.

Modelle

Original-Pläne und Modelle des Metastadt-SYSTEMS (nicht des in Wulfen realisierten Bauwerks!) befinden sich seit 1999 im Architekturmuseum der TU München.

Eines wurde u.a. 2008 im Museum of Modern Art (moma) New York gezeigt

Ein System-Modell gehört dem Haus der deutschen Geschichte in Bonn. Es befand sich bis circa 2018 in der Dauerausstellung.

Literatur

Auszug aus der Bibliographie Literatur über Wulfen. Zum größten Teil sind diese Titel in der Stadt- und Schulbibliothek vorhanden.

  • Metastadt : ein Versuch zur Theorie und Technik des Mensch-Umwelt-Systems / Dietrich, Richard J. In: Deutsche Bauzeitung 103(1969)1, S.4-21,39
  • Eine Stadt aus dem Stabilbaukasten (Metastadt). In: Der Spiegel (1971)48, S.166-170
  • Zitationen Teil 2 : Erläuterungen und Materialien zum Metastadt-Bausystem von Richard J. Dietrich / Becker, Horst. In: Bundesbaublatt 201971)11, S.517-521
  • Industrialisierter Stadtbau : Die Metastadt. In: Bauen und Wohnen 26(1971)11, S.14,16
  • Experimente für den Wohnungsbau Teil 2 (Metastadt) /Becker, Horst. In: Mein Eigenheim -Wüstenrot-Magazin (1972)4
  • Wulfen baut Metastadt / Fonck, K. H. In: Bau-Markt 71(1972)14, S.541-543
  • Finnstadt neben Metastadt / Becker, Horst. In: Bundesbaublatt 21(1972)9, S.422-424
  • Metastadt : Eine Stadt von Morgen für Menschen von Heute / Dietrich, Richard J. In: Element+Fertigbau 9(1972)9, S.22-24
  • Wulfen baut die Metastadt / Wallerang, Elmar, In: Umwelt (1972)2, S.46-48
  • Metastadt : Vorentwurf MS-Wulfen /Dietrich, Richard J. u.a. (Planungsbroschüre)
  • Neue Wohnsysteme in der Neuen Stadt Wulfen (Metastadt, Finnstadt, Habiflex, RSC-System, Döring, Woller) / Wittwer, Georg. In: Heimatkalender (1973/1974) S.152-159
  • Metastadt - ein Stadtbausystem / Dietrich, Richard J. (Broschüre zum Bausystem)
  • Neue Wohnbausysteme in Wulfen : Metastadt und Habiflex . Manuskript des Kulturreports des Deutschlandfunks 13.11.73 / Pehnt, Wolfgang.
  • In Wulfen hat die Zukunft begonnen (Metastadt) In: Unsere ATH (August-Thyssen-Hütte) 20(1974)4/5, S.16-18
  • Metastadt Wulfen / Becker, Horst. In: DAI 12(1974)2, S.40-42
  • Metastadt-Projekt realisiert. In: wkt 26(174)1, S.33
  • Metastadt - oder ist "Wohnungsbau oder Städtebau?" ... eine "akademische" Frage? / Becker, Horst. In: Bundesbaublatt 24(1975)1, S.9-13
  • Wohnungsbau mit Stahlsystemen : das Metastadt-Projekt in Wulfen / Portmann, K. D. In: Der Stahlbau 44(1975)4, S.125-127
  • Metastadt - Idee und Wirklichkeit / Dietrich, Richard J. In: Deutsche Bauzeitung 109(1975)8, S.27-42
  • "Metastadt" wird getestet : Mehr Lebensqualität im Städtebau / Maurer, Emilfranz. In: DW Die Wohnungswirtschaft 28(1975)2, S.65-68
  • Metastadt : Entwicklung des Bausystems durch die Entwicklungsgruppe für Urbanistik, München und die Firma OKAL, Otto Kreibaum KG, Lauenstein / Studie des Institut für Baukonstruktion Stuttgart. Bondzio, Gottfried u.a. (Enth. zu Wulfen direkt nur S.17-18)
  • Verschiebbare Wände im Schneckenhaus : über erste Element-Wohnbauten / Bode, Peter M. In: Dev SPIEGEL 14.7.75 , S.40-44
  • In der Abstellkammer gelandet : "Habiflex" und "Metastadt" in Wulfen - Wie man bauen und wie man nicht bauen sollte / Ruthenfranz, Eva. In: Die Welt, 15.5.75, S.17
  • Richtfest für ein Experiment : über das Metastadtobjekt in Wulfen / Pumpe-Krüger, Elke. In: aw Architektur und Wohnwelt 83(1975)3, S.2
  • Metastadt in Wulfen : ein entscheidender Schritt zum industrialisierten Bauen - Metastadt-Bausystem / OKAL-Firmeninformation
  • Metastadt, Habiflex. In: Lotus International (Mailand) (1975)10, S.182,186
  • Systemanalyse neuer Stadtbaukonzepte / Drewski, Lutz u.a. 1976. (Enth. zur Metastadt S.74f,S.98f, S.213-217, zu Wulfen S.226-229)
  • Metastadt - Anfang und Ende einer Utopie? Dokumentation eines Systems (und ein Gespräch mit Gentzsch, Kümper, Steigerwald) / Maurer, Emilfranz ; Conrads, Ulrich ; Rumpf, Peter. In: Bauwelt 67(1976)33, S.1004-1013
  • Metastadt. In: Einheit (IGBE) (1976)3
  • Eine Kuriosität für Wulfen? : Metastadt zwischen Zweifel und Hoffnung / Schneider-Düsseldorf, Gottfried. In: Gemeinnütziges Wohnungswesen 29(1976)8, S.344-346
  • Metastadt Wulfen. In: Internationale Asbestzement-Revue AC 22(1977)86, S.36-42
  • Auseinandersetzung mit neuen Wohnformen im Hinblick auf gewandelte Lebens- und Haushaltsformen : dargestellt an ausgewählten Beispielen wie Metastadt, Habiflex und Finnstadt / Schomburg, Sieglinde.
  • Bautechnische und bauwirtschaftliche Untersuchungen an den Versuchs- und Vergleichsbauten METASTADT / Achterberg, Gerhard ; Janik, Engelbert. (Forschungsbericht)
  • Paradesiedlung im Wartestand : aus Wulfen wurde keine Stadt, aber ein Platz für junge Familien / Rahms, Helene. In: FAZ 4.8.79
  • Aus der Traum - 10 Jahre Metastadt und was nun? / Cox, Karl-Heinz. In: Bauwelt 76(1985)24, S.959-962 Stadtbauwelt 86
  • Tabu Abriß. In: Die Zeit (1985)51
  • Der schiefe Turm von Wulfen / Gesterkamp, Thomas. In: Die Zeit (1986)38, S.20
  • Gesterkamp, Thomas: Metastadt - Vom Prestigebau zum Abrißobjekt. In: taz 8.4.1987
  • Monopoly um die Metastadt / Milewski, Ronald. In: Guckloch (1986)11, S.44-47
  • Metastadt, Untersuchung von Bauschäden, Schadensursachen, Abklären von Sanierungsfähigkeit und Sanierungswürdigkeit ... / Institut für Gebäudeanalyse und Sanierungsplanung. 1986. (Gutachten im Auftrag der EW)
  • Ein Exempel weniger - eine Lehre mehr / Bode, Peter M. In: Art - Kunstmagazin (1987)6, S.18
  • Das Ende einer kühnen Idee -Metastadt Wulfen dem Erdboden gleichgemacht / Wallerang, Elmar. In: Baupraxis-Zeitung (1987)15/16, S.28
  • Chronik Ruhrgebiet. 1987. (Enth. zur Metastadt S.570,622)
  • Ende einer kühnen Bauidee - Die Metastadt in Wulfen wird demontiert / Braczko, Claudia. In: VDI-Nachrichten (1987)19, S.40
  • Die schnellalternde Utopie oder die metastabile Metastadt / Janssen, Miriam. (Studentische Arbeit. Enth. Interviews mit R. Dietrich und Heinrich Baller)
  • Eine Studentin von heute vor einer Utopie von gestern / Man hätte uns nicht in Richtung Wulfen treiben dürfen (Interview mit R. Dietrich) / Janssen, Miriam. In: Bauwelt 79(1988)46, S.1990-1995
  • Für die Ewigkeit bauen? Vom Ende einer Utopie in Wulfen / Weickenmeier, Norbert. In: Der Architekt 47(1988)3, S.198-200
  • 20 Jahre WAZ in Dorsten : "Hier bei uns" . (mit Metastadt-Chronologie)
  • Dat Kaatenhus (plattdeutsches Gedicht) / Rohlof, Hubert. In: Heimatkalender (1989), S.171
  • Planen und Bauen im Bestand / Schmitz, Heinz. 1989. Enth.: Krings, Edgar: Metastadt, das Ende eines Versuchs, S.223-226
  • Von Metastadt nach Ökostadt / Dietrich, Richard J. In: Systeme als Programme, Arcus (1989)8
  • Ideen, Orte, Entwürfe : Architektur und Städtebau in der Bundesrepublik Deutschland (Ausstellungskatalog) / Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen u. Städtebau. 1989. (Metastadt = Tafel 25)
  • Gutachten zur Sanierung, Modernisierung oder Umnutzung vorhandener Gebäude (u.a. Metastadt) / Krings, Edgar. In: Deutsches Architektenblatt 24(1992)4, S.597-600
  • Von der Metastadt zum Brückenbau : (Interview mit Richard J. Dietrich) / Erlhoff, Peter. In: Der Architekt 46(1997)7, S.444-447
  • Schaden im Entwurf? / Pfeifer, Günter ; Liebers, Antje M. In: Der Architekt 47(1998)10, S.563-565
  • Richard J. Dietrich. Das Ende einer Utopie? / Herwig, Oliver. In: Deutsche Bauzeitung 133(1999)12, S.70-73
  • Das Stadtgebilde als organhafter Zellkörper : Richard J. Dietrichs Metastadt Wulfen / Hilpert, Theo. In: Frankfurter Rundschau 16.1.99
  • Architektur im 20. Jahrhundert - Deutschland (Ausstellungs-Katalog 2000. Enth.: Metastadt und Metastadt-Bausystem, Realisierung in Wulfen)
  • Mehrfamilienhäuser - auf der Suche nach Abgrenzung (Metastadt kurz erwähnt) / Schossig, Elmar. In: DBZ 49(2001)10, S.34-37
  • Architektur und Tragwerk / Polonyi, Stefan ; Walochnik, Wolfgang. 2003. (Enth. zur Metastadt S.15-17)
  • Architektur und Städtebau der sechziger Jahre : Planen und Bauen ... 1960 - 1975 / Lange, Rolf. 2003. (Enth. zur Metastadt S.17 plus Titelbild)
  • Deutsche Architektur seit 1900 / Pehnt, Wolfgang. 2005. (Enth. zu Wulfen, zur Passage und zur Metastadt S.339f,393,354f)
  • Richard J. Dietrich und seine Idee der Metastadt / Thieben, Noah. 2006. (Studentische Arbeit)

Gutachten

IGS (Institut für Gebäudeanalyse und Sanierungsplanung GmbH) 1986. Gutachten zur Untersuchung von Möglichkeiten der Sanierung, Modernisierung und des Rückbaus der Metastadt in Wulfen-Barkenberg. Aachen 1986.

GUTACHTERGRUPPE BUBNER KOENEN STUMPFL, 1986: Zur Möglichkeit der Sanierung und des Rückbaus der Metastadt Wulfen. Dorsten 1986

Q:https://www.irbnet.de/daten/rswb/88009502767.pdf

Fernsehen

18.1.1972 21.50 Uhr. ZDF. Aspekte (Farbe) Moderator: Walther Schmieding. Das Kulturmagazin kündigt ein Filmporträt des Berliner »Forum-Theaters« an, das sich zur Zeit auf einer mehrwöchigen Asien-Tournee befindet. Außerdem soll das vom Münchner Architekten Richard J. Dietrich und seiner »Entwicklungsgruppe Urbanik« erfundene »Metastadt«-Projekt vorgestellt werden. Es ist ein aus würfelförmigen Elementen im Baukasten-System montierter Wohnhügel, mit dem der Städtebau revolutioniert werden soll (SPIEGEL 48/1971).


Weblinks

https://www.filmothek.bundesarchiv.de/video/589791?q=wulfen 1975 (4:05 bis 6:05)

https://www.filmothek.bundesarchiv.de/video/589829?set_lang=de 1978 (2 Minuten)

http://www.bauwelt.de/themen/videos/Metastadt-Wulfen-2123138.html (1971, über das Metastadtsystem, nicht über die Realisierung in Wulfen)

http://www.dietrich-ingenieur-architektur.de/AS-1-start.htm

Hoch hinaus und heruntergekommen Die ZEIT, Nr. 51/1985

Der schiefe Turm von Wulfen - DIE ZEIT, 12.09.1986 Nr. 38

Die Metastadt endet als Bausünde Kölner Stadt-Anzeiger 12.10.2011

Artikel von Ludger Böhne 2009 (vergrößerbar)

https://mediatum.ub.tum.de/604993?query=metastadt&before=897680&nodes_per_page=50 Architekturmuseum München Sammlung Dietrich, 53 Treffer

https://bigbeautifulbuildings.de/programm/ist-das-metastadtsystem-wieder-zeitgemaess/ Veranstaltung 07.11.2018

Siehe auch