Muna: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Für die Errichtung der Heeresmunitionsanstalt waren ab 1938 umfangreiche Enteignungen nötig. | + | Für die Errichtung der Heeresmunitionsanstalt in der Gerlicher Heide waren ab 1938 umfangreiche Enteignungen nötig. In dreijähriger Bauzeit unter strenger Geheimhaltung entstand eine Anlage zwischen den beiden Bahnlinien, in der Munition gelagert und zusammengebaut wurde. Viele Ostarbeiter wurden für die gefährlichen Arbeiten eingesetzt. Bei einem großen Unglück starben 1944 xxxx Menschen. |
− | + | ===Britannia rules=== | |
+ | Bereits März 1945 wurde die Muna von den Briten übernommen. 1987 begann noch zu Zeiten des "Kalten Krieges" ein vollständiger Umbau mit 381 neuen Munitionslagerhäusern. Über Atomwaffen und Munition mit biologischen und chemischen Kampfstoffen wurde öffentlich spekuliert, was nicht zutraf, aber durch die britische "Geheimniskrämerei" gefördert wurde. Ostermärsche führten vor das Tor. 1991 wurden während des Golfkrieges große Munitionsmengen aus Wulfen überwiegend per Bahn abtransportiert und über Wilhelmshaven verschifft. Möglicherweise wäre die Muna wie viele andere Standorte in den 90er Jahren geschlossen worden. Aber ab 1987 wurde soviel investiert, dass Wulfen das größte *Depot Deutschlands ist. | ||
− | + | Für die britischen Soldaten mit ihren Familien wurden Häuser am Großen Ring/Sauerlandstraße gebaut, die bis heute von der Rheinarmee genutzt werden. Ein Schulbus fährt nach Dülmen. | |
+ | Zuletzt waren in Wulfen das 12. Supply Regiment RLC und das Base Ammunition Depot BAD ansässig, die 1999 aufgelöst wurden. Aber weiterhin wird in Wulfen britische Munition gelagert, die von dem Defence Ammunition Centre DAC Wulfen innerhalb der Muna betreut wird. | ||
− | + | ===Die Muna heute=== | |
+ | Im Sommer 1999 wurde die Muna von der Bundeswehr übernommen. Depotkommandant ist seitdem Oberstleutnant Rudolf Haller, der bei der letzten Bundestagswahl Direktkandidat der CDU wurde. Als Zeichen einer offeneren Informationspoltik gab es u.a. am 16.09.2000 einen Tag der offenen Tür. | ||
+ | Seit 2001 ist die Muna "befördert" vom Munitionsdepot zum '''Hauptmunitionsdepot Wulfen'''. Vor Einführung des Euro wurden 2001 ein großer Teil der für NRW vorgesehenen Münzen hier gelagert, was lange geheim gehalten werden konnte. Anschließend wurden hier die DM-Münzen verarbeitet. | ||
+ | Außer Soldaten gab und gibt es viele Zivilbeschäftigte im Depot, zum Beispiel für die Feuerwehr. | ||
− | === | + | ===Links=== |
+ | *Die Akten der Reichsstelle für Landbeschaffung sind im [http://www.bundesarchiv.de/foxpublic/3ABFD9B90A06221200000000C81BC92E/findmittel.jsp Bundesarchiv] zu finden: 2.10.43, 2.10.3, 2.5 . | ||
− | + | *[http://www.lions-dorsten-hanse.de/html/body_zwangsarbeiter.html Link zur Geschichtsstation '''Zwangsarbeiter'''] | |
− | + | *[http://www.streitkraeftebasis.de/portal/a/streitkraeftebasis/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLt4g3cQsBSUGYwfqRMLGglFR9b31fj_zcVP0A_YLciHJHR0VFACDw1Fg!/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfOF80Skg!?yw_contentURL=%2F01DB040000000001%2FW26PPH7D856INFODE%2Fcontent.jsp Aktueller Artikel aus einem Bundeswehr-Magazin] |
Version vom 21:39, 24. Jul 2007
Muna ist die Abkürzung von "Munitionsanstalt des Heeres". Heute heißt sie offiziell "Hauptmunitionsdepot Wulfen", aber umgangssprachlich lebt der Begriff weiter.
Inhaltsverzeichnis
1938-1945
Für die Errichtung der Heeresmunitionsanstalt in der Gerlicher Heide waren ab 1938 umfangreiche Enteignungen nötig. In dreijähriger Bauzeit unter strenger Geheimhaltung entstand eine Anlage zwischen den beiden Bahnlinien, in der Munition gelagert und zusammengebaut wurde. Viele Ostarbeiter wurden für die gefährlichen Arbeiten eingesetzt. Bei einem großen Unglück starben 1944 xxxx Menschen.
Britannia rules
Bereits März 1945 wurde die Muna von den Briten übernommen. 1987 begann noch zu Zeiten des "Kalten Krieges" ein vollständiger Umbau mit 381 neuen Munitionslagerhäusern. Über Atomwaffen und Munition mit biologischen und chemischen Kampfstoffen wurde öffentlich spekuliert, was nicht zutraf, aber durch die britische "Geheimniskrämerei" gefördert wurde. Ostermärsche führten vor das Tor. 1991 wurden während des Golfkrieges große Munitionsmengen aus Wulfen überwiegend per Bahn abtransportiert und über Wilhelmshaven verschifft. Möglicherweise wäre die Muna wie viele andere Standorte in den 90er Jahren geschlossen worden. Aber ab 1987 wurde soviel investiert, dass Wulfen das größte *Depot Deutschlands ist.
Für die britischen Soldaten mit ihren Familien wurden Häuser am Großen Ring/Sauerlandstraße gebaut, die bis heute von der Rheinarmee genutzt werden. Ein Schulbus fährt nach Dülmen. Zuletzt waren in Wulfen das 12. Supply Regiment RLC und das Base Ammunition Depot BAD ansässig, die 1999 aufgelöst wurden. Aber weiterhin wird in Wulfen britische Munition gelagert, die von dem Defence Ammunition Centre DAC Wulfen innerhalb der Muna betreut wird.
Die Muna heute
Im Sommer 1999 wurde die Muna von der Bundeswehr übernommen. Depotkommandant ist seitdem Oberstleutnant Rudolf Haller, der bei der letzten Bundestagswahl Direktkandidat der CDU wurde. Als Zeichen einer offeneren Informationspoltik gab es u.a. am 16.09.2000 einen Tag der offenen Tür. Seit 2001 ist die Muna "befördert" vom Munitionsdepot zum Hauptmunitionsdepot Wulfen. Vor Einführung des Euro wurden 2001 ein großer Teil der für NRW vorgesehenen Münzen hier gelagert, was lange geheim gehalten werden konnte. Anschließend wurden hier die DM-Münzen verarbeitet. Außer Soldaten gab und gibt es viele Zivilbeschäftigte im Depot, zum Beispiel für die Feuerwehr.
Links
- Die Akten der Reichsstelle für Landbeschaffung sind im Bundesarchiv zu finden: 2.10.43, 2.10.3, 2.5 .