Geologie: Unterschied zwischen den Versionen

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(Sand, Mergel, Erze)
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[Hier entsteht eine Seite zur Erdgeschichte von Wulfen und seiner Umgebung. Zuerst eine Foto-Serie von Sandsteinen aus der Kreidezeit (Senon) und eiszeitlichen Findlingen]
 
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[[Bild:Zumwiesentalfußboden.jpg|framed|In der Gaststätte Zum Wiesental gibt es einen außergewöhnlichen Fußboden. Er ist aus ganz vielen kleinen schwarzen Eisenschwarten erstellt worden.]]
 
[[Bild:Zumwiesentalfußboden.jpg|framed|In der Gaststätte Zum Wiesental gibt es einen außergewöhnlichen Fußboden. Er ist aus ganz vielen kleinen schwarzen Eisenschwarten erstellt worden.]]
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In der Kreidezeit wurde während des Santon (Oberkreide), das vor 85,8 Millionen Jahren begann, das Siliziumdioxid des sogenannten '''"Halterner Sandes"''' abgelagert. Das gesamte Sedimentationsgebiet erstreckt sich heute auf ca. 900 Quadratkilometern zwischen Recklinghausen, Dorsten, Borken und Coesfeld. Die Lagerstätte erreicht eine Teufe von durchschnittlich 100 m, in einigen Vertiefungen sogar bis über 250 m. Teilweise hatte sich das urzeitliche Meer (Kreide-Meer) schon während der Entstehung der Sande zurückgezogen, so daß sich Dünen bilden konnten, die zum Teil bei späteren Überflutungen wieder abgetragen wurden. Ursprünglich enthielten die Sande noch größere Anteile an Glaukonit (ein K-Al-Fe-Silikat der Glimmergruppe), wie heute noch bei Dorsten-Wulfen zu sehen (Wulfener Fazies). Im feuchtwarmen Klima des nachfolgenden Tertiärs, das vor 65 Millionen Jahren begann, verwitterten die Glaukonite, wobei das enthaltene Eisen zu Eisenoxid oxidiert wurde. Dieses Eisenoxid überzieht die Sandkörner des Halterner Quarzsandes als dünnes "Häutchen" und verleiht ihm die typische gelblichbraune bis rostbraune kräftige Färbung.<br>
 
In der Kreidezeit wurde während des Santon (Oberkreide), das vor 85,8 Millionen Jahren begann, das Siliziumdioxid des sogenannten '''"Halterner Sandes"''' abgelagert. Das gesamte Sedimentationsgebiet erstreckt sich heute auf ca. 900 Quadratkilometern zwischen Recklinghausen, Dorsten, Borken und Coesfeld. Die Lagerstätte erreicht eine Teufe von durchschnittlich 100 m, in einigen Vertiefungen sogar bis über 250 m. Teilweise hatte sich das urzeitliche Meer (Kreide-Meer) schon während der Entstehung der Sande zurückgezogen, so daß sich Dünen bilden konnten, die zum Teil bei späteren Überflutungen wieder abgetragen wurden. Ursprünglich enthielten die Sande noch größere Anteile an Glaukonit (ein K-Al-Fe-Silikat der Glimmergruppe), wie heute noch bei Dorsten-Wulfen zu sehen (Wulfener Fazies). Im feuchtwarmen Klima des nachfolgenden Tertiärs, das vor 65 Millionen Jahren begann, verwitterten die Glaukonite, wobei das enthaltene Eisen zu Eisenoxid oxidiert wurde. Dieses Eisenoxid überzieht die Sandkörner des Halterner Quarzsandes als dünnes "Häutchen" und verleiht ihm die typische gelblichbraune bis rostbraune kräftige Färbung.<br>
 
''Wörtliche Übernahme von der Seite http://www.euroquarz.de/de/main/quarz_lagerstaetten.html''
 
''Wörtliche Übernahme von der Seite http://www.euroquarz.de/de/main/quarz_lagerstaetten.html''
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==Nutzbare Lagerstätten==
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'''Sand''': "Pleistozäne Niederterasse-, Tal- und gröbere Flugdecksande werden nur örtlich verwendet, z.B. bei Hamm und Wulfen als Bausand." (Erl. C4306, S.139)
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'''Tonmergelstein''' : "Vor Einführung des Kunstdüngers wurde vereinzelt Tonmergelstein für Düngezwecke und zur Bodenverbesserung gegraben." (Erl. C4306, S.137)
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'''Eisenerze''' : "Nur von wissenschaftlichem Interesse [also nicht wirtschaftlich nutzbar] sind sekundäre Eisenhydroxyd-Anreicherungen mit bis zu 35% Fe in Form von Schalen, Knollen, Röhren und Scherben in den Halterner Sanden. ... An vielen Orten sind Raseneisensteinbildungen nachgewiesen worden .... Die dicht unter der Rasenerde liegenden, meist unreinen Erzbrocken, aber auch als kompakte Lage auftretenden Erzbrocken finden sich insbesondere in feuchten Niederungen. (Erl. C4306, S.135)
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'''Blei- und Zinkerze''' : "Im Bereich des Dorstener Sattels traf die Kohlenaufschlussbohrung Wulfen 2 in ca. 1.200 m Teufe im Westfal A (Bochumer Schichten) eine Offensichtlich sehr intensive Blei-Zinkvererzung in einer Störungszone - vermutlich der Sinsener Sprung - an. Die Gangverezung - sie wurde nicht vollständig durchteuft - besitzt wahrscheinlich eine Mächtigkeit von 18-20 m. Der reiche Fund wurde auf Zink und Blei verliehen (Erzfeld Wulfen 5). Die große Tiefenlage verhinderte bisher weitere Untersuchungsarbeiten. (Erl. C4306, S.135)
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
Hugo Hölker: "Von den Steinbrüchen in der Hohen Mark und den Steenbrekers". Heimatkalender 1984, Seiten 125 bis 128.
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*Geologische Karte von Nordrhein-Westfalen 1:100.000 : Erläuterungen zu Blatt C4306 Recklinghausen / von Franz-Josef Braun u.a., Krefeld 1975.  1969 S. (Bibliotheksstandort: DEL Bra)
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*Hugo Hölker: "Von den Steinbrüchen in der Hohen Mark und den Steenbrekers". Heimatkalender 1984, Seiten 125 bis 128.
  
 
==Links==
 
==Links==

Version vom 22:23, 9. Nov 2007

[Hier entsteht eine Seite zur Erdgeschichte von Wulfen und seiner Umgebung. Zuerst eine Foto-Serie von Sandsteinen aus der Kreidezeit (Senon) und eiszeitlichen Findlingen]

In der Gaststätte Zum Wiesental gibt es einen außergewöhnlichen Fußboden. Er ist aus ganz vielen kleinen schwarzen Eisenschwarten erstellt worden.
Vor der Gaststätte Zum Wiesental liegt ein ungewöhnlicher Findling, ein Quarzit
Granit-Findlingsgruppe am Kirchplatz
Drei Sandsteine in der Grünanlage an der Kreuzung B58 / Hervester Straße
Lesesteinmauer aus Sandsteinen am Napoleonsweg 55 (Große-Kock)
Sandstein mit Muschelabdrücken an der Tüshausmühle, Stufen rechts herunter
Grün bemooster Granit-Findling vor Schulte-Spechtel
Gebänderter Findling vor der Behindertenwerkstatt
In Wulfen gefördertes Kohlestück in der St.-Barbara-Kirche
Bildunterschrift im Buch von Hans Hatkämper: "Der Stahlhelmbund im Steinbruch der Hohen Mark 1934.

Details

Das Oberkarbon wurde 1982 in einer Bohrung "Specking 1" bis in eine Tiefe von 1.700 m erkundet. Der Bohrkern wird vom Geologischen Dienst des Landes NRW archiviert, siehe http://www.gd.nrw.de/l_dbohrk.htm


Aus den Verhandlungen des Naturhistorischen Vereines der preußischen Rheinlande, Westfalens und des Regierungsbezirkes Osnabrück, 1906, S.166: "In der ganzen Länge des Thales von Klein-Reken wird der Sand durch Aufnahme eines sparsamen kalkigen Cäments zu einem sandigen Mergel, der als Düngemittel verwendet wird und deshalb in vielen Mergelgruben aufgeschlossen ist. Von Klein-Reken bis in die Nähe von Wulfen bildet dieser meist ganz lockere Mergel beide Gehänge des Thales. Er ist reich an organischen Einschlüssen, von denen folgende sich mit Sicherheit erkennen lassen: Terebratula alata, Exogyra laciniata, Pecten quadricostatus, Chama costata, Belemnitella quadrata, und Callianassa Faujasii. Diese fossile Fauna beweist ein wesentlich mit demjenigen des Sandes übereinstimmendes Alter. Wahrscheinlich unterteufen die Schichten des sandigen Mergels den reinen die Quarzknollen einschließenden Sand. Auch östlich von Wulfen bei Lippramsdorf ist dieser Sandmergel nach BECKS noch vorhanden."

("Mergelkuhle" ist eine Flurbezeichnung südlich der Frankenstraße vor dem Heidkantweg.)


In der Kreidezeit wurde während des Santon (Oberkreide), das vor 85,8 Millionen Jahren begann, das Siliziumdioxid des sogenannten "Halterner Sandes" abgelagert. Das gesamte Sedimentationsgebiet erstreckt sich heute auf ca. 900 Quadratkilometern zwischen Recklinghausen, Dorsten, Borken und Coesfeld. Die Lagerstätte erreicht eine Teufe von durchschnittlich 100 m, in einigen Vertiefungen sogar bis über 250 m. Teilweise hatte sich das urzeitliche Meer (Kreide-Meer) schon während der Entstehung der Sande zurückgezogen, so daß sich Dünen bilden konnten, die zum Teil bei späteren Überflutungen wieder abgetragen wurden. Ursprünglich enthielten die Sande noch größere Anteile an Glaukonit (ein K-Al-Fe-Silikat der Glimmergruppe), wie heute noch bei Dorsten-Wulfen zu sehen (Wulfener Fazies). Im feuchtwarmen Klima des nachfolgenden Tertiärs, das vor 65 Millionen Jahren begann, verwitterten die Glaukonite, wobei das enthaltene Eisen zu Eisenoxid oxidiert wurde. Dieses Eisenoxid überzieht die Sandkörner des Halterner Quarzsandes als dünnes "Häutchen" und verleiht ihm die typische gelblichbraune bis rostbraune kräftige Färbung.
Wörtliche Übernahme von der Seite http://www.euroquarz.de/de/main/quarz_lagerstaetten.html

Nutzbare Lagerstätten

Sand: "Pleistozäne Niederterasse-, Tal- und gröbere Flugdecksande werden nur örtlich verwendet, z.B. bei Hamm und Wulfen als Bausand." (Erl. C4306, S.139)

Tonmergelstein : "Vor Einführung des Kunstdüngers wurde vereinzelt Tonmergelstein für Düngezwecke und zur Bodenverbesserung gegraben." (Erl. C4306, S.137)

Eisenerze : "Nur von wissenschaftlichem Interesse [also nicht wirtschaftlich nutzbar] sind sekundäre Eisenhydroxyd-Anreicherungen mit bis zu 35% Fe in Form von Schalen, Knollen, Röhren und Scherben in den Halterner Sanden. ... An vielen Orten sind Raseneisensteinbildungen nachgewiesen worden .... Die dicht unter der Rasenerde liegenden, meist unreinen Erzbrocken, aber auch als kompakte Lage auftretenden Erzbrocken finden sich insbesondere in feuchten Niederungen. (Erl. C4306, S.135)

Blei- und Zinkerze : "Im Bereich des Dorstener Sattels traf die Kohlenaufschlussbohrung Wulfen 2 in ca. 1.200 m Teufe im Westfal A (Bochumer Schichten) eine Offensichtlich sehr intensive Blei-Zinkvererzung in einer Störungszone - vermutlich der Sinsener Sprung - an. Die Gangverezung - sie wurde nicht vollständig durchteuft - besitzt wahrscheinlich eine Mächtigkeit von 18-20 m. Der reiche Fund wurde auf Zink und Blei verliehen (Erzfeld Wulfen 5). Die große Tiefenlage verhinderte bisher weitere Untersuchungsarbeiten. (Erl. C4306, S.135)

Literatur

  • Geologische Karte von Nordrhein-Westfalen 1:100.000 : Erläuterungen zu Blatt C4306 Recklinghausen / von Franz-Josef Braun u.a., Krefeld 1975. 1969 S. (Bibliotheksstandort: DEL Bra)
  • Hugo Hölker: "Von den Steinbrüchen in der Hohen Mark und den Steenbrekers". Heimatkalender 1984, Seiten 125 bis 128.

Links

http://www.geo-infotainment.de/index.php : Exkursionen mit dem Dorstener Geologen Kai Keßels (allerdings nicht in Dorsten oder Wulfen)

http://www.pawelleks-natur.de/index.html Veranstaltungen des Wulfener Geologen Dr. Frank Pawellek