Metastadt
Bundesweites Aufsehen erregte die Metastadt Wulfen in den 70er Jahren bei der Planung, beim Bau sowie 1987 beim Abriss. Heute steht an dieser Stelle das AWO-Altenheim. Über die Metastadt wurde sehr viel veröffentlicht. Ein paar Fotos:
Das Richtfest war im April 1974. Die ersten Entwürfe waren noch größer und sahen sogar eine Überbauung des Napoleonswegs vor. Realisiert wurden 102 Wohnungen für rund 400 Bewohner und Ladenlokale: Aldi, Eiscafe, Salon Dunja. Die außergewöhnliche Konstruktion bestand aus Stahlelementen, die von der zu Thyssen gehörenden Blohm&Voss Werft aus Hamburg geliefert wurden. Vor Ort wurden diese zu "Tischen" zusammengefügt und dann montiert. Das Gebäude war nicht gut abgedichtet und als Anfang der 80er Jahre die Konjunktur lahmte, nahm auch die Nachfrage nach Wohnraum allgemein ab. Mit der Eröffnung der Ladenpassage 1982 zogen einige Geschäfte und kurz danach Aldi als gewerblicher Hauptmieter aus. Seit Anfang 1986 stand das Bauwerk leer. Ein Gutachten ergab einen Sanierungsaufwand von rund 10 Mio. DM. Der Abriss erfolgte April 1987.
Zitat
In den siebziger Jahren hat die THS eine Pilgerstätte für Architekturstudenten errichtet - das futuristische Projekt "Metastadt" mit flexiblen Wandkonstruktionen in der "Neuen Stadt Wulfen". "Die richtige Idee zur falschen Zeit am falschen Ort", weiß Karl-Heinz Cox heute. Die technischen Probleme des flexiblen Bauens waren noch nicht beherrscht, die "Metastadt" wurde schließlich wieder "zurückgebaut". Quelle: Welt am Sonntag, 3.10.2004 Artikel "Baumeister des Reviers". (Cox war Geschäftsführer der THS bis 2004.)