Feuerwehr
Inhaltsverzeichnis
Der Löschzug Wulfen der Freiwilligen Feuerwehr Dorsten
Die Geschichte von 1907 bis 1975
Der damalige Amtmann Freiherr von Zweckel gründete am 01. Dezember 1907 in der ehemaligen Gastwirtschaft Altegoer (Jägerhof) die Feuerwehr Wulfen. Zu den ersten Führungskräften der Wehr gehörten:
- Lehrer Burckhard Bartmann als Brandmeister
- Kaufmann Bernhard Stollbrink als Schriftführer
- Sattlermeister H. Schürmann als Führer der Ordnungsmannschaft
- Postbote Gerhard Osterkamp als stellv. Führer der Ordnungsmannschaft
- Stallmacher Wilhelm Fliege als Führer der Steigermannschaft
- Metzger Heinrich Humbert als stellv. Führer der Steigermannschaft
- Sattlermeister Franz Schürmann als Führer der Spritzenmannschaft
- Drechsler Fritz Stollbrink als stellv. Führer der Spritzenmannschaft
Des Weiteren wurden folgende Mitglieder in die aktive Wehr aufgenommen:
- Arbeiter Johann Potthast
- Bahnwärter Hermann Künsken
- Bergmann Ernst Behn
- Bergmann Heinrich Altegoer
- Bergmann Hermann Schürmann
- Bergmann Adolf Maag
- Braumeister A. Zehelein
- Buchhalter Ludwig Heberling
- Buchhalter Theodor Künsken
- Gutsbesitzer Franz Brunn
- Händler Hermann Lebenstein
- Händler Josef Lebenstein
- Kutscher Bernhard Stollbrink
- Kötter Heinrich Raymann
- Kötter Hubert Sauer
- Landwirt Johann Mergen
- Landwirt Heinrich Borgmann
- Müller Hermann Kondring
- Sattlermeister Franz Balster
- Schmied Melchior Buddenbrock
- Stuhlmacher Franz Thier
- Wirt Josef Hinsken
- Wirt Theodor Altegoer
- Zimmermann Johann Wissing
- Zollaufseher Paul Schlüter
Die Uniform, die damals aus Rock, Helm, Gurt und Beil bestand, konnte erst drei Jahre nach der Gründung von der Firma Meyer in Hagen für rund 700 RM für die Einsatzkräfte gekauft werden. Im Jahr 1923 konnte durchgesetzt werden, dass für die freiwillige Feuerwehr ein Feuerwehrgerätehaus gebaut wurde. Am 07. September 1924 erfolgte dann die Übergabe des Hauses an die freiwillige Feuerwehr. Eine Feuerspritze, die früher den Bauernschaften des Wulfener Dorfes gehörte, wurde von der Feuerwehr übernommen. Schnell machte sich bei Übungen und Einsätzen bemerkbar, dass diese Spritze zu schwerfällig war, um in allen Situationen den Anforderungen gerecht zu werden. Schließlich wurde der Hertener Feuerwehr am 18. Januar 1925 eine Saug- und Druckspritze abgekauft. Auch dieses Gerät war nicht optimal für eine schnelle und effektive Brandbekämpfung geeignet. Für 4.200 RM wurde schließlich am 20. Februar 1927 eine 15 PS Motorspritze gekauft und in Dienst gestellt. Sie hatte eine normale Wasserleistung von 600 Litern in der Minute. Die Wasserleistung konnte mit einem so genannten Dreiwegehahn und drei angeschlossenen Schlauchleitungen noch auf ca. 1500 Liter je Minute gesteigert werden. Da diese Spritze gezogen werden musste, wurde ein automobiler Mannschaftswagen benötigt. Dieser Wunsch wurde im Mai 1931 erfüllt. Ein alter DIXI - Personenwagen in Stärke von 13/39 PS wurde gekauft und von dem Wagenbauer Nattefort in Schermbeck mit einer sehr schönen Karosserie versehen. Somit war die freiwillige Feuerwehr mit einer "modernen" Motorspritze und einem Mannschaftswagen ausgestattet.
Ab 1933 gibt es leider kaum noch Protokolle oder Berichte, da der damalige Schriftführer, Josef Lebenstein, als Jude sein Amt zur Verfügung stellen musste. Als dann 1939 der zweite Weltkrieg ausbrach, kam auch auf die Wulfener Feuerwehr eine große Belastung zu. Neben der Sicherung des Brandschutzes in ihrem Ausrücke Bereich, musste die Wehr öfters zu Großeinsätzen in Essen, Dortmund, Hamm und Bochum ausrücken. 1942 wurde dann eine Jugendgruppe, mit 17 Jugendlichen aufgestellt. Sie sollten der freiwilligen Feuerwehr mit zur Hand gehen. Für sie war der größte und gefährlichste Einsatz 1944, wo sie viele Tote und Verletzte aus einem, von englischen Fliegern, bombardierten Zug retten mussten. Als 1945 der Krieg zu Ende ging nahmen englische Truppen das Löschfahrzeug, welches den Krieg überstanden hatte, mit. Dieses tauchte später in Hamm (Westf.) wieder auf, konnte aber, trotz großen Bemühungen und Verhandlungen, nicht wieder nach Wulfen zurückgeholt werden.
Johannes Dehling baute nach dem 2. Weltkrieg die Feuerwehr in Wulfen nach und nach wieder auf. Immer mehr Feuerwehrmänner, die in Gefangenschaft geraten waren, kamen zurück in die Heimat. Einen offenen Mannschaftswagen mit Pumpe, sowie Uniformen aus englischen Armeebeständen konnten noch 1945 beschafft werden. Im Laufe der Jahre gab es neue Geräte und Uniformen für die freiwillige Feuerwehr. Im Jahr 1964 gab es die erste Jahreshauptversammlung nach dem zweiten Weltkrieg. Von da an gibt es wieder Berichte und Protokolle über die Geschehnisse und Besonderheiten in der Feuerwehr. Als die Neue Stadt Wulfen (Barkenberg) erbaut wurde, fing für die freiwillige Feuerwehr eine neue Zeit an. Nun mussten mehr Brandeinsätze und Hilfeleistungen abgearbeitet werden. Immer mehr Neubürger zogen nach Wulfen-Barkenberg, in die neu erbauten Häuser. Neue Geräte und Fahrzeuge mussten her. Auch ein neues Feuerwehrgerätehaus wurde gebraucht, das alte stand am Wittenbrink und hatte nur einen Stellplatz. Im Jahre 1969 konnte dann das neue Gerätehaus am jetzigen Standort, an der Dülmener Strasse, den Feuerwehrmännern übergeben werden. Nach und nach wurden dann neue Fahrzeuge beschafft, die die Feuerwehr brauchte, um ihren ganzen Pflichtbereich abdecken zu können. 1970 wurde eine Drehleiter gekauft, da dies durch die achtstöckigen Hochhäuser, die gebaut wurden, nötig wurde. 1974 wurde dann ein weiteres Löschfahrzeug, ein LF 8 beschafft. Ein Jahr später im Jahre 1975, kam ein modernes Tanklöschfahrzeug (TLF 16) zu der Wulfener Feuerwehr.
Fotos: Guido Bludau
Aktuell hat der Löschzug Wulfen 88 Mitglieder.
52 Personen gehören der aktiven Wehr an, die zu Einsätzen ausrücken. Von den 52 sind auch vier hauptamtlich bei der Feuerwehr Dorsten beschäftigt. Alle anderen sind rein freiwillig und üben einen Beruf aus oder sind Schüler und Studenten. Zurzeit gehören auch vier Frauen dazu. 19 Personen aus Wulfen und Barkenberg sind in der Ehrenabteilung des Löschzuges gewechselt. Diese Alters- und Ehrenabteilung rückt nicht mehr zu Einsätzen mit aus. Seit Januar 2005 gibt es auch in Wulfen eine Jugendfeuerwehr für die nördlichen Stadtteile von Dorsten. Zurzeit sind darin 17 Jugendliche (davon 2 Mädchen + 15 Jungen) aus Wulfen aktiv.
Der Löschzug Wulfen hat seinen Ausrückbereich im Osten von Dorsten. Das Gerätehaus befindet sich an der B 58 zwischen Alt-Wulfen und Wulfen-Barkenberg gelegen. Neben einem LF 16/12 (Löschgruppenfahrzeug mit der Besatzung von 9 Personen) und einem TLF 16/24 TR (Tanklöschfahrzeug mit der Besatzung von 3 Personen) verfügt der Löschzug über eine DLK 23/12 Drehleiter mit Korb mit der Besatzung von 3 Personen). Hier liegt die besondere Aufgabe des Löschzuges. Neben den feuerwehrtechnischen Standardaufgaben im eigenen Ausrückbereich deckt der Löschzug Wulfen mit der Drehleiter einsatztechnisch den gesamten Dorstener Norden ab. Ein MTW (Mannschaftstransportwagen mit einer Besatzung von 7 Personen) als Abschnittsleitung rundet den Fuhrpark in Wulfen ab. Die Übungsabende des Löschzuges finden jeweils am 1. und 3. Montag des Monats ab 19.30 Uhr am Gerätehaus statt.
Fotos: Guido Bludau
Die Rettungswache Wulfen der Feuerwehr Dorsten
Der Rettungswagen ist mit seiner Besatzung 24 Stunden in der Rettungswache Wulfen an der Dülmener Strasse stationiert und soll einsatztaktisch das nördliche Stadtgebiet von Dorsten abdecken. Bei Bedarf kommt der Notarzt vom Krankenhaus Dorsten dazu. Rettungswagen und Notarzt treffen sich dann am Einsatzort.
Fotos vom Tag der offenen Tür 9.9.2007
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Literatur
- Bestimmungen über das Feuerlöschwesen seit 1803 : Feuerlöscheinrichtungen und Brände in der Gemeinde Wulfen / Josef Braukhoff. Heimatkalender 1925, S.70-78
- Karl Pilatus : Die freiwillige Feuerwehr Wulfen. In: 800 Jahre Gemeinde Wulfen 1973, S.164-172, mit 3 Fotos nach S.176
- 75 Jahre Freiwillige Feuerwehr Wulfen : Festschrift zur Jubiläumsfeier vom 3.9. bis 5.9.1982, 48 S.
Weblink
Ausführliche Information bietet diese Internetsite : http://www.ff-wulfen.de