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Midlicher Mühlenbach

9.411 Bytes hinzugefügt, 23:23, 12. Feb 2019
Datei:Gesamtschule Bachufer gesäubert.jpg
[[Datei:Gesamtschule Bachufer gesäubert.jpg|framed|'''Rund um die Gesamtschule wurden die Freiflächen gründlich gesäubert und Bewuchs entfernt. Dabei hat die von der Stadt beauftragte Firma sehr gute Arbeit geleistet, wie beispielsweise hier am Bachufer bei der Sporthalle zu sehen ist]][[Datei:Wasserrad neu.jpg|framed|'''Zwischen Gesamtschule und Sporthalle gibt es neuerdings ein großes Wasserrad. Die Idee hatte der Lehrer Reinhold Leeners schon vor zwei Jahren und gewann mit dem von seinen Schülern erstellten Modell einen Preis und 10.000 €. Allerdings war die Genehmigung schwierig, da der Bach Naturschutzgebiet ist. Es kommt bald noch ein Generator hinzu, so dass mit dem erzeugten regenerativen Strom Akkus der Schülerhandys oder E-Bikes aufgeladen werden können''', 30.9.17]][[Datei:MMB wild.jpg|framed|'''Wo der Wildbach rauscht : nach den starken Regenfällen führt der Midlicher Mühlenbach ein Hochwasser wie wohl schon 10 Jahre nicht mehr. Überschwemmungen gibt es in unserem Bereich dadurch glücklicherweise trotzdem nicht''', 25.6.16]][[Datei:Sandfang Rottmannshof.jpg|framed|'''Sandfang Höhe RottmannsHof : der unter Naturschutz stehende Midlicher Bach soll laut Konzept des Landkreises weiter renaturiert werden. Um ihn für Fische durchgängiger zu machen sollen künstliche Hindernisse beseitigt werden, wie dieser Sandfang. Einen Termin für diese Maßnahme gibt es aber noch nicht''']][[Datei:GSW Leeners Bachaufstauung.jpg|framed|'''An der Gesamtschule beschäftigt sich Reinhold Leeners mit der Idee, ein Mini-Wasserkraftwerk zu errichten. Auf dem Foto macht er mit seiner Technikgruppe eine kurzzeitige Testaufstauung des Baches''', 4.5.15]][[Bild:Wienbach neuer Sandfang.jpg|framed|'''Der Wienbach (die Fortsetzung des Midlicher Mühlenbaches) wird weiter renaturiert. Nördlich der Straße "An der Wienbecke" wird ein Sandfang ausgebaggert und Totholz eingebracht''', 14.12.13]] [[Bild:Midlicher Bach Hindernis.jpg|framed|Renaturierung des Wienbaches: hölzerne Aufstauungen sorgen für Abwechslung bei der Fließgeschwindigkeit. Das Steilufer dahinter wird dem Eisvogel Nistmöglichkeiten bieten, 15.3.13]][[Bild:Wienbach entfesselt.jpg|framed|Über 100 Jahre lang hat man Bäche und Flüsse begradigt und befestigt. Anfang 2013 wurde nördlich der Straße "An der Wienbecke" der Wienbach renaturiert. Dabei wurde auch der Baum- und Strauchbestand ausgelichtet. [Die ausgebaggerten Massen am Rand wurden anschließend abgefahren.] ]][[Bild:Pegel Wienbach.jpg|framed|Pegel südlich der Brücke "An der Wienbecke"]][[Bild:Schütz.jpg|framed|Schütz unter der Brücke an der Gesamtschule(Aufnahme 2007). Bei extremen Hochwasser wird Niedrigwasser konnte theoretisch dadurch der See noch stärker als Rückhaltebecken benutztzusätzlich mit Wasser versorgt werden. 2017 wurde das Hindernis entfernt und eine Kiesschüttung eingebracht, um die Stelle für Fische passierbar zu machen.]]
[[Bild:Eis-Inseln.jpg|framed|"Silber-See" im strengem Winter 09]]
[[Bild:IMG 0288 Bach.jpg|framed|Sandfang am HoT Rottmannshof. Foto: Rainer Rabe]]
Der Bach entspringt in Groß-Reken, heißt nach der Vereinigung mit dem Lembecker Schlumpenbach '''Wienbach''' um in Holsterhausen als '''Hammbach''' in die Lippe zu münden. Für das Münsterland hat er eine hervorragende Wasserqualität. Zum großen Teil wird er von Grundwasser aus der Hohen Mark gespeist, das auch im Hochsommer relativ kühl und sauerstoffreich ist. Dadurch leben seltene Arten in ihm, wie die Groppe oder das Flussneunauge.
Sein Bachbett ist nicht so natürlich. Um 1900 wurde er begradigt und um 1965 wurde sein Lauf für den Bau der Neuen Stadt verlegt und vertieft. Die damit verbundene Grundwasserabsenkung ermöglichte erst den Bau des Zentrums Wulfener Markt und des Westabschnittes.<br>
Wegen großer Bergsenkungen in Holsterhausen fließt er Ungefähr seit 2010 wird das Bachufer nicht mehr natürlich in die Lippe, überall unterhalten sondern sein Bett musste auch dort verlegt werdeneher wieder sich selbst überlassen. Am Hohenkamp/Baldurstraße steht dann ein großes Pumpwerk, das das Wasser 12 MeterAnfang 2013 wurde der Abschnitt nördlich der Straße "In der Wenge" renaturiert (!siehe Fotos) anhebt, um es . Der schönste Abschnitt befindet sich in drei großen Röhren 600 Meter weit und über den Deich zu beförderndem Wäldchen südlich dieser Straße.
Ein Problem ist der auch für Menschen gefährliche Riesen-Bärenklau (schwere Hautverbrennungen). Diese auch Herkulesstaude genannte große Pflanze wird vom Vestischen Umweltzentrum aktiv bekämpft.
 
Da der Bach nahe am Ort verläuft, wurden zahlreichen '''Brücken''' errichtet.
 
Wegen großer Bergsenkungen in Holsterhausen fließt er nicht mehr natürlich in die Lippe, sondern sein Bett musste auch verlegt werden. An seinem Ende steht dann an der Baldurstraße in Holsterhausen das zweitgrößte '''Pumpwerk''' des Lippeverbandes (entworfen von [[Hans Stumpfl]], das das Wasser 12/14 Meter(!) anhebt, um es in drei großen Druckröhren 600 Meter weit und über den Deich zu befördern. Pumpleistung max. 16,5 Kubikmeter/Sekunde.
 
Für die Unterhaltung des Gewässers ist der '''Wasser- und Bodenverband Hohe Mark''' zuständig, wofür 2014 21.200 € anfallen. Viel bedeutender für die betroffenen Grundstücksbesitzer sind die Lippeverbandsbeiträge, so dass je ha insgesamt durchschnittlich 14,54 € anfallen (Satzung der Stadt Dorsten für die Umlegung des Unterhaltungsaufwandes für fließende Gewässer 2014).
 
 
==Sandfang am Wienbach==
Erläuterungen zur Errichtung eines Sandfanges am Wienbach bei km 3.7 „An der
Wienbecke“ ''von Jochen Ahlers, Kreisverwaltung Recklinghausen (14.12.13)''
 
Das Bachsystem des Wienbachs ist seit 2005 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und
dank seiner Wasserqualität und seiner Fisch- und Rundmäulerarten von herausragender
Bedeutung. Es wurde als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet der Europäischen Union gemeldet
und ist damit Teil des europaweiten Schutzgebietssytem „Natura 2000“.
In Publikationen des Landesumweltamtes NRW ist der Wienbach als Referenzgewässer
aufgeführt für grundwassergeprägte, sandige Fließgewässer der Sander und sandigen
Aufschüttungen.
Im Zusammenhang mit dem Vogelparadies Hervester Bruch haben wir hier einen regional
einzigartigen Biotopkomplex aus Fließgewässertalung, Feuchtwald, offenen Wasserflächen,
Röhrichten, Seggenrieden und feuchtem Grünland.
 
Gleichwohl gibt es noch Handlungsbedarf, der sich rechtlich aus der Umsetzung der europäischen
Wasserrahmenrichtlinie ergibt. Danach müssen die Durchgängigkeit und die
Strukturen (Lebensraumqualität) der Fließgewässer verbessert werden, sodass insgesamt
ein guter ökologischer Zustand entstehen kann. Zum Beispiel müssen Wanderungs-
Hindernisse beseitigt werden, um die Durchgängigkeit für wandernde Tierarten zu
gewährleisten, Durchlässe vergrößert, Uferverbau entfernt und Pufferstreifen zu angrenzendem
Ackerland geschaffen werden. Zur Erreichung dieser Ziele setzt der „Fachdienst
Umwelt“ des Kreises Recklinghausen weiterhin auf die Kooperation mit den landwirtschaftlichen
Betrieben und die gute Zusammenarbeit mit dem Wasser- und Bodenverband
„Rhader Bach/Wienbach“.
 
Im Januar 2013 hat der Wasser- und Bodenverband im Auftrag des Fachdienstes Umwelt
des Kreises Recklinghausen rund 1.800 Tonnen Bauschutt aus den Böschungen
des Wienbachs ausgebaggert und entsorgt. Diese Uferentfesselung ermöglicht nun eine
eigendynamische Entwicklung des Fließgewässers, so wie es seinem typkonformen
Fließverhalten entspricht.
Der Wienbach kann sich nun in dem 1 km langen Bachabschnitt, nördlich der Brücke „An
der Wienbecke“ wieder entsprechend seiner natürlichen, schwingenden bis mäandrierenden
Laufform entwickeln.
Dies ermöglichen die Eigentumsverhältnisse: Der Kreis ist seit zwei Jahren Eigentümer
des Bachabschnitts samt der zugehörigen Bachaue mit einer Fläche von ca. 7 ha.
Es finden dort keine weiteren Baumaßnahmen zur Profilierung oder Laufveränderung
des Baches statt. Lediglich Totholz- Elemente und Strömungslenker aus Gehölzen, die
für die Baumaßnahmen entnommen werden mussten, wurden in die Bachsohle eingebaut
und dienen dem noch recht unbeschatteten Bach als wertvolle Strukturelemente
und Tierlebensräume.
 
In dieser Anfangsphase der eigendynamischen Entwicklung kann es zu einem erhöhten
Sandtransport im Bachprofil kommen. Aus diesem Grunde wird zurzeit in Höhe der
Kreisstrasse, vor Eintritt des Bachs in den ökologisch besonders wertvollen Feuchtwald
des Hervester Bruchs, ein naturnah gestalteter Sandfang errichtet.
Sollte aufgrund von Hochwasserereignissen ein erhöhter Geschiebetransport stattfinden,
haben wir hier die Möglichkeit, Sand zu entnehmen und oberhalb im Tal wieder abzulegen.
Gleichwohl soll der Sandfang sich als Bestandteil des Bachbiotops entwickeln. Aufgrund
der ersten Erfahrungen rechnen wir aber nicht mit besonderen Mengen. Vielmehr
deutet sich an, dass es zu einer Stabilisierung innerhalb der Renaturierungszone gekommen
ist und der Sand hier nur leicht verfrachtet wird und sich unmittelbar wieder anlagert
und neue wertvolle Gewässerstrukturen ausbildet. Es ist erstaunlich und freut uns
sehr, wie sich hier in nur 11 Monaten nach der Entnahme des Bauschutts der Bachlauf
entwickelt und typische, naturnahe Ufer ausformt:
Der Bach wird breiter und Gleit- und Prallufer mit Abbrüchen (mögliche Brutstellen für
den Eisvogel) bilden sich aus. Sandbänke, Wasserpflanzenpolster und Totholz- Elemente
wechseln mit stillen sowie durchströmten Pools und bilden vielgestaltige Sohlstrukturen.
Das Wasser fließt nicht mehr einförmig schnell; es gibt sowohl schnelle wie sehr
langsame und stille Stellen und flache, tiefe, sandige, kiesige und lehmige Sohlabschnitte,
die insgesamt ein vielfältiges Lebensraummosaik ausbilden. Die erwünschte Erhöhung
und Verbreiterung der untypisch eingeschnittenen Bachsohle und die Verlängerung
des Bachlaufs durch die Uferabbrüche sind bereits zu beobachten.
Das Projekt findet auch Beachtung in der Fachwelt, da es in dieser Form einzigartig in
NRW ist.
==Literatur==
*Der Wienbach (Dorsten) und seine Wasserinsekten als Beispiel für einen wertvollen großen Flachlandbach in der Kulturlandschaft / Regina Hahn, Tobias Thimm. In: Verhandlungen des westdeutschen Entomologentages Düsseldorf 1991, S.125-133 (ISSN0936-5354) [Vorhanden in der Bibi] *Niels Ribbock: Bäche in Dorsten, [[. In: Heimatkalender]] 2007, S.176-180 *Fließgewässer im Lippeverbandsgebiet. Biologie - Beschaffenheit - Bachsysteme / Lippeverband, 2006. S.48-49 u.a. (Bibliotheksstandort DEO Fli) ==Weblinks==*[http://www.vision-wasser.de/dokumente/kreis-re--iwabo-vest.html Maßnahmekarte (Renaturierung) 2012] *[http://www.wasserblick.net/servlet/is/18727/13_Typ14_April2008.pdf?command=downloadContent&filename=13_Typ14_April2008.pdf Allgemeine Beschreibung des Fließgewässertyps "Sandgeprägter Tieflandsbach"] *[http://www.kreis-re.de/dok/schlagworte/70/file/KNEF%20Wienbach/Wienbach_KNEF_Endfassung.pdf Wienbach-Konzept des Kreis RE 2012] *[http://www.kreis-re.de/dok/schlagworte/70/file/KNEF%20Wienbach/Wienbach_KNEF_Anhang_2_Endfassung.pdf Anlage 3 zum Konzept]
*Fließgewässer im Lippeverbandsgebiet. Biologie - Beschaffenheit - Bachsysteme [http:// Lippeverband, 2006. Swww.48kreis-49 ure.ade/dok/schlagworte/70/file/KNEF%20Wienbach/Wienbach_KNEF_Anhang_3_Endfassung. [[Stadt- und Schulbibliothek|Bibliotheksstandort]pdf Anlage 3 zum Konzept] DEO Fli
==Siehe auch==
*'''[[Gewässer]]
*'''[[See]]
*'''[[Brücken]]
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