Muna: Unterschied zwischen den Versionen

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Für die Errichtung der Heeresmunitionsanstalt in der Gerlicher Heide waren ab 1938 umfangreiche Enteignungen nötig. In dreijähriger Bauzeit unter strenger Geheimhaltung entstand eine Anlage zwischen den beiden Bahnlinien, in der Munition gelagert und zusammengebaut wurde. Viele Ostarbeiter wurden für die gefährlichen Arbeiten eingesetzt. Bei einem großen Unglück starben 1944 xxxx Menschen.
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Für die Errichtung der Heeresmunitionsanstalt in der Gerlicher Heide waren ab 1938 umfangreiche Enteignungen nötig. In dreijähriger Bauzeit unter strenger Geheimhaltung entstand eine Anlage zwischen den beiden Bahnlinien, in der Munition gelagert und zusammengebaut wurde. Viele Ostarbeiter wurden für die gefährlichen Arbeiten eingesetzt. Bei einem großen Unglück starben am 29.12.1944 26 Menschen.
  
 
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Literatur: Der Text der Broschüre zum Tag der offenen Tür 2000 ist die Grundlage des Artikels "Das Munitionshauptdepot Wulfen" von Rudolf Haller im Heimatkalender 2004, S.65 bis 67.
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*Der Text der Broschüre zum Tag der offenen Tür 2000 ist die Grundlage des Artikels "Das Munitionshauptdepot Wulfen" von Rudolf Haller im Heimatkalender 2004, S.65 bis 67.
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*WD (=Willi Duwenbeck) : Die Muna - Ein Stück Wulfener Vergangenheit und Gegenwart. In: [[Wulfen - Geschichte und Gegenwart]] 2004, S.294-302 mit Luftbildern von 1940 und 2003.
  
 
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Das Bundeswehr-Wappen des Depots enthält den Rhein aus dem NRW-Wappen, das für Rheinland steht. Wulfen liegt aber wohl eher in Westfalen.
 
Das Bundeswehr-Wappen des Depots enthält den Rhein aus dem NRW-Wappen, das für Rheinland steht. Wulfen liegt aber wohl eher in Westfalen.
  
Im Rathaus hing bis Anfang der 90er Jahre ein großer Luftbildplan Dorstens. Auf dem großen Gebiet der Muna waren aber nur Wiesen, Felder und Bäumen zu sehen. Zu dieser Zeit war jedes Luftbild aus militärischen Gründen genehmigungspflichtig. Im Zeitalter von Google Earth nur noch schwer vorstellbar.
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Im Rathaus hing bis Anfang der 90er Jahre ein großer Luftbildplan Dorstens. Auf dem großen Gebiet der Muna waren aber nur hineinmontierte Wiesen, Felder und Bäumen zu sehen. Zu dieser Zeit war '''jedes''' Luftbild aus militärischen Gründen genehmigungspflichtig. Im Zeitalter von Google Earth nur noch schwer vorstellbar.

Version vom 22:20, 14. Nov 2007

Foto: Alfred Gebauer 2004

Muna ist die Abkürzung von "Munitionsanstalt des Heeres". Heute heißt sie offiziell "Hauptmunitionsdepot Wulfen", aber umgangssprachlich lebt der Begriff weiter. Als Teil der Aufrüstung zur Vorbereitung des Krieges wurden im Deutschen Reich sehr viele Munitionsanstalten dezentral errichtet.

1938-1945

Bunker als Überrest des Arbeiter-Barackenlagers am Südende der Köhler Stra.

Für die Errichtung der Heeresmunitionsanstalt in der Gerlicher Heide waren ab 1938 umfangreiche Enteignungen nötig. In dreijähriger Bauzeit unter strenger Geheimhaltung entstand eine Anlage zwischen den beiden Bahnlinien, in der Munition gelagert und zusammengebaut wurde. Viele Ostarbeiter wurden für die gefährlichen Arbeiten eingesetzt. Bei einem großen Unglück starben am 29.12.1944 26 Menschen.

Britannia rules

Wie das zweite Schild zeigt, sind auch heute noch Briten in der Muna

Bereits März 1945 wurde die Muna von den Briten übernommen. 1987 begann noch zu Zeiten des "Kalten Krieges" ein vollständiger Umbau mit 381 neuen Munitionslagerhäusern. Über Atomwaffen und Munition mit biologischen und chemischen Kampfstoffen wurde öffentlich spekuliert, was nicht zutraf, aber durch die britische "Geheimniskrämerei" gefördert wurde. Ostermärsche führten vor das Tor. 1991 wurden während des Golfkrieges große Munitionsmengen aus Wulfen überwiegend per Bahn abtransportiert und über Wilhelmshaven verschifft. Möglicherweise wäre die Muna wie viele andere Standorte in den 90er Jahren geschlossen worden. Aber ab 1987 wurde soviel investiert, dass Wulfen das größte Depot Deutschlands ist.

Für die britischen Soldaten mit ihren Familien wurden Häuser am Großen Ring/Sauerlandstraße gebaut, die bis heute von der Rheinarmee genutzt werden. Auch die Talaue 5 wurde bis circa 2000 von ihnen bewohnt. Ein Schulbus fährt nach Dülmen.
Zuletzt waren in Wulfen das 12. Supply Regiment RLC und das Base Ammunition Depot BAD ansässig, die 1999 aufgelöst wurden. Aber weiterhin wird in Wulfen britische Munition gelagert, die von dem Defence Ammunition Centre DAC Wulfen innerhalb der Muna betreut wird.

Die Muna heute

Titelseite der Broschüre aus dem Bestand der Stadt- und Schulbibliothek
Kleines Schild an der B58 Höhe Pommesbuden-Ufo

Im Sommer 1999 wurde die Muna von der Bundeswehr übernommen. Depotkommandant ist seitdem Oberstleutnant Rudolf Haller, der bei der letzten Bundestagswahl Direktkandidat der CDU wurde. Als Zeichen einer offeneren Informationspoltik gab es u.a. am 16.09.2000 einen Tag der offenen Tür, dem am 11.07.04 ein weiterer folgte.
2001 wurde die Muna vom Munitionsdepot zum Munitionshauptdepot Wulfen "befördert". Vor Einführung des Euro wurden 2001 ein großer Teil der für NRW vorgesehenen Münzen hier gelagert, was lange geheim gehalten werden konnte. Anschließend wurden hier die DM-Münzen geschreddert.
Außer Soldaten gab und gibt es viele Zivilbeschäftigte im Depot, zum Beispiel für die Feuerwehr.

Links

  • Die Akten der Reichsstelle für Landbeschaffung sind im Bundesarchiv zu finden: 2.10.43, 2.10.3, 2.5 .
Vor 1989 undenkbar: Plan in der Broschüre zum Tag der offenen Tür / Oben=Westen


Literatur

  • Der Text der Broschüre zum Tag der offenen Tür 2000 ist die Grundlage des Artikels "Das Munitionshauptdepot Wulfen" von Rudolf Haller im Heimatkalender 2004, S.65 bis 67.
  • WD (=Willi Duwenbeck) : Die Muna - Ein Stück Wulfener Vergangenheit und Gegenwart. In: Wulfen - Geschichte und Gegenwart 2004, S.294-302 mit Luftbildern von 1940 und 2003.

Kurios

Das Bundeswehr-Wappen des Depots enthält den Rhein aus dem NRW-Wappen, das für Rheinland steht. Wulfen liegt aber wohl eher in Westfalen.

Im Rathaus hing bis Anfang der 90er Jahre ein großer Luftbildplan Dorstens. Auf dem großen Gebiet der Muna waren aber nur hineinmontierte Wiesen, Felder und Bäumen zu sehen. Zu dieser Zeit war jedes Luftbild aus militärischen Gründen genehmigungspflichtig. Im Zeitalter von Google Earth nur noch schwer vorstellbar.