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Napoleonsweg

1.228 Bytes entfernt, 23:50, 29. Apr 2016
Datei:StadtteilspaziergangGrünkonzeptBaBe01 03 16 B.jpg
AktuellLinktipp: Ausstellung Napoleonstraße im Heimatmuseum Schermbeck, Sonntags 10 bis 13 Uhr '''Verlängert bis April !'''[[http://wwwjournals.derwestenub.uni-heidelberg.de/nachrichtenindex.php/staedteaiw/dorstenarticle/2008view/526062/6/news-44108428/detail19778 Archäologischer Aufsatz "Der Napoleonsweg – Spuren einer Chaussee des frühen 19.html WAZ-Artikel]Jahrhunderts in der Hohen Mark][[BildDatei:Plakat NapoleonstraßeStadtteilspaziergangGrünkonzeptBaBe01 03 16 B.jpg|framed|'''Verlängert bis April 2009 !Die Stadt hatte zu einem Stadtteilspaziergang eingeladen, um mit Bürgern ein neues Grünkonzept für einen von 15 Abschnitten Barkenbergs zu diskutieren. Der erste Spaziergang hatte den Napoleonsweg und die Sandkuhle als Thema. Das Ergebnis wurde am 15.3. um 17.30 Uhr im Gemeinschaftshaus vorgestellt''', Foto: Guido Bludau 1.3.16]][[Bild:Wikimedia Notre dame-kilometer-zero.jpg|framed|Vor dem Portal von Notre Dame in Paris befindet sich der Nullpunkt des französischen Nationalstraßensystems]][[Bild:1812.jpg|thumb|600px|Rot=Frankreich 1812 . Grün=Heerstraße Paris-Hamburg]][[Bild:Karte1821.jpg|thumb|600px|Karte 1821 (vergrößerbar)]][[Bild:Napoleonswegverdingung.jpg|thumb|600px|Straßenbau-Verdingung, aus "Rhade Bd.2" (vergrößerbar)]][[Bild:Napoleonsbuche.jpg|framed|Foto und Bildtext von H. Hölker: "Die Napoleonbuche in der Hohen Mark. Mit einem Stammumfang von 4,10 m und einer Höhe von 20 m hebt sich heute der Torso (beim Sturm 1974 hat der Baum seine Krone verloren) aus der einförmigen Kiefernumgebung ab."]][[Bild:Napoleonsbucheheute.jpg|framed|Napoleonsbuche : Heute vermodert der 5 m lange Rest am Wegrand (Aufnahme 2008). Aus seinen Sämlingen versucht man, eine neue Buche heranwachsen zu lassen.]][[Bild:Napoleonbuche Schild nach Wesel.jpg|framed|'''Die B58 verläuft 2009 aufgestelltes Schild. (Aber Napoleon war nie hier!)]][[Bild:Napoleonschermbeck.jpg|framed|Buchumschlag]][[Bild:Napoleonswegalt.jpg|framed|Undatierte Aufnahme (ca 1930??). Quelle: Buch von Hans Hatkämper mit der Textzeile: "Der Napoleonsweg mit dem Pättken und Wagenspur. Im Hintergrund der Hof Büddken - Große-Kock [Hausnr. 55], wo sich von Venlo über Wesel nach Wulfen 1847 bis 1854 eine Nebenschule für Strocker und Wulfener Kinder befand.]][[Bild:Meilenstein.jpg|framed|Meilenstein direkt an der Freudenberg-Kreuzung, wohl erst aus preußischer Zeit um 1850, siehe Hans Zelle: "Der Meilenstein am Freudenberg" im Heimatkalender 2009, S.173f]][[Bild:Hausdülmen.jpg|framed|Nach Lavesum lief der Weg schnurgerade auf den Kirchturm von Hausdülmen zu, um dort mit der Trasse Chaussee Haltern-Dülmen-Münster zusammen zu gehen.]][[Bild:Kartehaltern1825.jpg|thumb|600px|Auf dieser stark vergrößerbaren Karte Halterns von 1825 ist der napoleonischen Verlauf über Lavesum bis Hausdülmen als dünner Strich zu erkennen. Fett dargestellt ist die Chaussee''' Haltern-Dülmen in Nord-Süd-Richtung. (abgesehen von modernen Ortsumgehungen wie um Schermbeckheller Fleck =Blitz-Reflexion)]][[Bild:NapoleonsEuropaPlakat Napoleonstraße.jpg|framed|Ausstellung in Schermbeck]] 
==Route impériale de première classe de Paris á Hambourg==
[[Bild:1812.jpg|thumb|Rot=Frankreich 1812 . Grün=Heerstraße Paris-Hamburg]][[Bild:Karte1821.jpg|thumb|Karte 1821]]
Sie haben sich nicht verlesen! Der Napoleonsweg ist Teil einer "Grande route", der 14-20 Meter breiten [http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Nationalstra%C3%9Fen_in_Frankreich Kaiserstraße Nr.3] Paris-Reims-Lüttich-Wesel-Münster-Bremen-Hamburg. Napoleon annektierte während der Kontinentalsperre Nordwestdeutschland womit die Herrlichkeit Lembeck mit Wulfen zum Kaiserreich Frankreich gehörte! Aus militär-strategischen Gründen ließ Napoleon 1811/1812 eine ''Große Heerstraße'' von Paris nach Hamburg beginnen. Von Wesel aus verlief sie recht geradlinig auf Wulfen zu, die Trasse der späteren B58. Von Wulfen sollte die Straße durch die öde Hohe Mark Richtung Dülmen verlaufen, gegenüber einer Linienführung über Haltern eine nur 2 km kürzere Strecke.
Die französischen Heerstraßen wurden in der Mitte für die schwere Artillerie gepflastert und hatten an den Seiten Sandstreifen für die Marschkolonnen sowie Entwässerungsgräben. Gepflastert waren in Wulfen nur die ersten 600 Meter als die Zeit Napoleons nach der Völkerschlacht bei Leipzig im Herbst 1813 zu Ende ging. Große Teile der ganzen Straße waren da noch im Bau. Der Abschnitt Wulfen-Lavesum wurde nie fertiggestellt. Preußen baute stattdessen 1832 die Straße Wulfen-Haltern, die heutige Dülmener Straße. Die B51 von Dülmen nach Münster und Telgte ist ebenfalls Teil der napoleonischen Heerstraße und wurde auch erst teilweise 1828 fertiggestellt. Daher stammt der Name "Weseler Straße" für die südliche Haupteinfallsstraße in die Domstadt.
[[Bild:Napoleonswegverdingung.jpg|thumb|Straßenbau-Verdingung, aus Rhade Bd.2]][[Bild:Napoleonsbuche.jpg|thumb|Foto und Bildtext von H. Hölker: "Die Napoleonbuche in der Hohen Mark. Mit einem Stammumfang von 4,10 m und einer Höhe von 20 m hebt sich heute der Torso (beim Sturm 1974 hat der Baum seine Krone verloren) aus der einförmigen Kiefernumgebung ab."]][[Bild:Napoleonsbucheheute.jpg|thumb|Napoleonsbuche : Heute vermodert der 5 m lange Rest am Wegrand]]
Seit der Römerzeit hat es rund 1.500 Jahre in Mitteleuropa keinen nennenswerten Fernstraßenbau gegeben, die Wege waren in einem schrecklichen Zustand. Die "Kunststraßen" Napoleons sind die ersten modernen Straßen.
==Bau der Militärstraße, von H. Scheffler==
[[Bild:Napoleonschermbeck.jpg|framed|Buchumschlag]]
In dem 1983 erschienen Buch "Soldaten Napoleons im Raum Schermbeck, Drevenack, Büren" von Helmut Scheffler ist auf S.42-44 folgendes zu lesen {gekürzt}:
Zitat aus der Halterner Stadtchronik von 1839 im Vestischen Jahrbuch 1954 (56. Band) S.43f : "Zur Errichtung der Chaussee von Münster nach Wesel wurde in diesem Jahre [1811] die Einleitung getroffen, der Bau aber nicht vollendet. Die Anträge, welche bei dem französischen Gouvernement eingelegt wurden, daß nemlich die Chaussee nicht über Lavesum, sondern durch die Stadt Haltern geführt werden möge, wurden nicht berücksichtigt."
==Nach 1961==
[[Bild:Napoleonswegalt.jpg|framed|Undatierte Aufnahme (ca 1930??). Quelle: Buch von Hans Hatkämper mit der Textzeile: "Der Napoleonsweg mit dem Pättken und Wagenspur. Im Hintergrund der Hof Büddken - Große-Kock [Hausnr. 55], wo sich von 1847 bis 1854 eine Nebenschule für Strocker und Wulfener Kinder befand.]]
[[Bild:Napoleonsweggrün.jpg|framed|August 2006 vor dem Haus Talaue 2: noch mit Kugellampen]]
 
[[Bild:Wassernapoleonsweg.jpg|thumb|Unter dem Napoleonsweg verlaufen viele Versorgungsleitungen]]
Um 1960 hatte der Napoleonsweg nur eine ganz geringe Verkehrsbedeutung, ab Schonebecks Hof war es mehr ein Feldweg, der Baumbestand kümmerlich. Die Planer entschieden sich, den Napoleonsweg nicht als Straße sondern als zentralen Fuss- und Radweg auszubauen. Zitat [[Hermann Börner]]: "Der Napoleonsweg ist das schönste Bauwerk Barkenbergs". Bäume wurden nachgepflanzt, aber es entstand keine klassische Allee, da in den breiten Randstreifen auch oft Sträucher wie Holunder belassen wurden. Der Baumbestand besteht aus Eichen, Buchen, Birken und Esskastanien. Die Grundstücks-Trasse ist mit 16m bis 21m breiter als der heute gepflasterte Weg.(Die öffentlichen Randstreifen werden leider mancherorts von Anwohnern annektiert.)
Der Weg bietet eine gute Orientierung im ansonsten unübersichtlichen Barkenberg. Er ist abwechslungsreich, keine monotone schnurgerade Straße. Die meisten Schüler benutzen ihn auf ihrem Schulweg. Unter ihm sind zahlreiche Versorgungsleitungen verlegt. 2006 wurde die Beleuchtung verbessert. Auf seinem Klinkerpflaster bilden - wie auch an anderen Stellen unter Bäumen in Barkenberg - organische Substanzen bei Feuchtigkeit einen Schmierfilm, der Radfahrern beim Bremsen gefährlich werden kann.
 
[[Bild:Napoleonsweg35schild.jpg|thumb|]]
Die [[Hausnummernplan|Hausnummerierung]] ist nicht zusammenhängend und damit verwirrend. Im Haus Nr. 35 ist jemand gestorben, weil der Rettungswagen die Adresse nicht fand. Danach wurden für die Zufahrt zu diesem Haus Extraschilder an der Jägerstraße aufgestellt. Auch für die Hausnummern 11 + 15 gibt es ein Hinweisschild vom Surick.
Nördlich des Eichenstück wird er als Schleichweg nach Lembeck (gebraucht/missbraucht). Das Teilstück bis zum Strock ist seit dem 27.02.1995 für den Durchgangsverkehr gesperrt.
[[Bild:Verbotenestraße.jpg|framed|Die Verbotene Straße]]
==Literatur==
''Literatur: Burs, Helga: Aus der Geschichte der ersten Kunststraße des Dülmener Raumes, der heutigen B 51: 1. Fortsetzung: Planung und Bau der Kunststraße von Wulfen nach Hausdülmen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts In: Dülmener Heimatblätter 1972 ; S. 26 - 31 // 2. Fortsetzung 1973, S.15-20'' ; siehe auch [[Brunn'sche Chronik]]
[[Bild:Napoleonsweg 01 - R..jpg|framed|Etwas nördlich von Schonebecks Hof / Ev. Kirche. Foto: Rainer Rabe 2006]]
[[Bild:Napoleonsweg_bei_nacht.jpg|framed|Henkelbrey, Blickrichtung Schwalbenstück/Hohe Mark. Foto: Claas Schneider 2008]]
==Zitate==
[[Bild:Meilenstein.jpg|thumb|Meilenstein direkt an der Freudenberg-Kreuzung, wohl erst aus preußischer Zeit um 1850, siehe Hans Zelle: "Der Meilenstein am Freudenberg" im Heimatkalender 2009, S.173f]]
[[Bild:Napoleonswegschild.jpg|thumb|Schild in der Hohen Mark / Forstweg]]
[[Bild:Napoleonswegrad.jpg|thumb|Fahrradständer im Wald werden genutzt !]]
[[Bild:Schildnapoleonsweglembeck.jpg|thumb|Schild in der Hohen Mark an der Rekener Straße, Abzweig Ketteler Hof / Lavesum. Obwohl der Weg fast schnurgerade nach Wulfen verläuft ist hier Lembeck ausgeschildert]]
[[Bild:Napoleonsweglavesum.jpg|thumb|Ein Teilstück der Fortsetzung in Lavesum heißt ebenso]]
[[Bild:Napoleonsweglavesumb.jpg|thumb|]]
[[Bild:Kartehaltern1825.jpg|thumb|Auf dieser stark vergrößerbaren Karte Halterns von 1825 ist der Verlauf über Lavesum bis Hausdülmen als dünner Strich zu erkennen. Fett dargestellt ist die Chaussee Haltern-Dülmen in Nord-Süd-Richtung.]]
[[Bild:Hausdülmen.jpg|thumb|Nach Lavesum lief der Weg schnurgerade auf den Kirchturm von Hausdülmen zu, um dort mit der Chaussee Haltern-Dülmen-Münster zusammen zu gehen.]]
Aus '''"Der Kreis Recklinghausen 1850-1910"''' / Christian Schneider, Münster 1911, S.7 : "Die breite, schnurgerade, stolze Militärstraße Wesel-Haltern[?]-Dülmen-Münster, auf der man noch die Schritte Napoleons I. dröhnen hört, durchquert den Norden des Kreises Recklinghausen von Altschermbeck bis Wulfen. ... [Alle anderen] Post- und Landstraßen konnten sich mit der Napoleonischen bei weitem nicht messen."
==War Napoleon hier ?==
Napoleon selbst ist definitiv nie in Wulfen gewesen. Im Rheinland war er einmal im September 1804 mit Übernachtungen in Aachen, Krefeld, Rheinberg und Köln. Im November 1811 war er auf einer Huldigungsreise aus Holland kommend im bereits seit 1808 französischen '''Wesel''', das als Festungsstadt militär-strategische Bedeutung hatte, und anschließend in Düsseldorf und Köln. Reste seiner Truppen zogen nach den Niederlage von Leipzig Ende 1813 durch Wulfen zum Rhein, denen preußische und russische Truppen folgten.
 
''Eine sehr fehlerhafte Darstellung ist unter dem Titel "Der Meilenstein am Freudenberg" in den "Dorstener Geschichten" 2000, S.23 zu finden. Dort wird sogar behauptet, der Meilenstein hätte die Hälfte der Strecke zwischen Paris und Moskau markiert ! Eine korrekte Darstellung bietet Hans Zelle: "Der Meilenstein am Freudenberg" im Heimatkalender 2009, S.173f''
==Sonstiges==
==Siehe auch==
*'''[[Napoleonsweg - Napoleons Weg?]]'''
*'''[[Napoleonsweg heute]]
*[[Franzosenzeit]]
 
==Weblinks==
[http://www.lwl.org/LWL/Kultur/Aufbruch/popups/politik/nation/bauwesen/bruecken_chausseearbeiten/index_popup1_html Brücken- und Chausseearbeiten im Lippedepartement]
 
[http://www.lwl.org/LWL/Kultur/Aufbruch/themen_start/politik/nation/vereinheitlichungen/bauwesen/chausseebau/index2_html Chausee-Bau in Westfalen]
 
Auf dieser [http://www.lwl.org/LWL/Kultur/Aufbruch/popups/politik/nation/bauwesen/wesermann/index_popup1_html Karte von 1814] fehlt der Napoleonsweg, ein Zeichen, dass er am Ende der napoleonischen Zeit noch nicht fertiggestellt war.
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