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| '''Interner Arbeits-"Zettelkasten" zu Opfern von NS-Diktatur und 2. Weltkrieg in Wulfen
| | Das Wulfener Kriegerdenkmal wurde 1925 fertiggestellt und wird heutzutage meist Ehrenmal genannt. |
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| Wer weitere Informationen hat, möge sich bitte bei der Geschichtsgruppe des Heimatvereins melden
| | Es erinnerte ursprünglich an die im Weltkrieg 1914-18 gestorbenen Soldaten, sowie an die 3 Toten des Krieges 19870/71. |
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| ==Einheimische Soldaten==
| | Der vom Deutschen Reich begonnene 2. Weltkrieg brachte entsetzliches Leid über ganz Europa. Eine große Anzahl Wulfener Männer wurden zur Wehrmacht eingezogen, viele starben. Bei diesem Krieg fanden Kämpfe auch vor Ort im März 1945 in Wulfen statt, vorher gab es hier Tote durch allierte Luftangriffe. 1995 wurde das Denkmal um die Namen von 117 gefallenen oder vermissten Wulfener Soldaten und von 48 getöteten Zivilisten ergänzt. |
| Namensliste HKL 1960: (114)
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| ==Durch Bomben getötete Zivilbevölkerung==
| | Es ist gut und richtig, seinen Verwandten und Nachbarn zu gedenken. Aber in diesem Krieg passierte mehr. Hier in Wulfen starben auch auswärtige Wehrmachtssoldaten und allierte Soldaten. |
| insgesamt 41 <br>
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| davon am 22.3.45: 23 Wulfener, 1 Ortsfremder <br>
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| an anderen Tagen: 10 Wulfener, 7 Ortsfremde
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| ==Muna / Zwangsarbeiter / Kriegsgefangene==
| | Das NS-Regime verschleppte Millionen von Zwangsarbeitern nach Deutschland, die in Wulfen z.B. in der Muna und auf Bauernhöfen eingesetzt wurden, von denen einige starben. |
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| 26 Menschen starben am 29.12.1944 bei einer Explosion, 13 Deutsche, 13 sowjetische Zwangsarbeiter
| | Die Wulfener Nachbarn jüdischen Glaubens mussten ihre Heimat verlassen oder wurden in KZs ermordet. |
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| "Alle bei der Muna beschäftigten Ostarbeiter stehen namentlich genannt mit Geburts-, Einstellungs-, Entlass- und Lohngruppendaten in den erhalten gebliebenen Personallisten. Der Stundenlohn betrug zwischen 36 und 52 Pfennigen. Interessant ist die Spalte „Entlassen“. In ihr ist vermerkt, wer geflohen und wieder eingefangen oder wer in das Straflager der CWH nach Marl-Hüls überstellt worden war.
| | Für Wulfen ist nicht bekannt, ob Behinderte ermordet wurden, oder ob es Todesopfer wegen politischer oder sexueller Diskriminierung gab. |
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| Kasimierz Tokarski erhängte sich am 26. August 1942 auf dem Bauernhof in Wulfen, auf dem er arbeitete. Der 34-jährige Michel Oleynikow (Pole) starb am 15. Juni 1942 durch Bauchschuss. Am 31. August 1942 wurde der aus dem Lager der Eisengießerei entflohene Russe Anton Egorow in Wulfen „auf der Flucht erschossen“. Iwan Cimbal, geboren am 20. September 1922, wurde am 6. Juli 1944 wegen „Gehorsamsverweigerung“ erschossen. Die Beerdigung fand einen Tag später auf dem Wulfener Friedhof statt. Am 29. Dezember 1944 kamen um 11.45 Uhr bei einem Explosionsunglück 13 russische Männer und Frauen zu Tode. An Spiritusvergiftung starb am 30. März 1945 der Pole Alphons Karezewski (34) auf einem Bauernhof in Wulfen. Er wurde im Garten begraben. Die Liste ließe sich fortsetzen." ''Unbekannter summarischer Text auf Einzelblatt, gefunden zwischen Biermann-Unterlagen im Heimatbund-Archiv Nov. 2024
| | Es ist an der Zeit, ALLEN Opfern von Krieg und NS-Diktatur zu gedenken. |
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| ===Muna-Text===
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| [Im Heimatbundarchiv gefundener getippter Text, Einzelblatt, ohne Datum, unsigniert (Stegemann?) ]
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| Muna
| | ==Einheimische Opfer== |
| | Auf den Bronzetafeln sind namentlich aufgelistet: |
| | *3 Tote des Krieges 1870/71 |
| | *65 Tote des Krieges 1914-18 |
| | *117 Gefallene und vermisste Soldaten 1933-45 |
| | *48 getötete Zivilisten, vor allem Opfer des Luftangriffes am 22.3.45 |
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| Über die Muna sind viele Akten vorhanden. Genaue Bezeichnung:
| | Das Schicksal der Juden wird am Ehrenmal nicht erwähnt. Ihrer wird gedacht seit 2007 durch 5 Stolpersteine an der Matthäuskirche (plus je einen in Münster-Wolbeck und in Recklinghausen.) An die 1939 geflüchtete Familie Moises erinnert seit 2013 eine Tafel am Gebäude der Sparkasse. |
| Heeres-Munitionsanstalt.
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| Ich habe die Lohnliste der Ortarbeiterinnen und Ostarbeiter ab-
| | Behinderte? ((Andere Opfergruppen??) |
| geschrieben, mit genauen Namen, Geburtsdaten und eventuellen
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| Sterbedaten, ob geflogen oder an anderes Werk übergeben, wann
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| Lohnsteigerung (Jeweils nach drei Jahren von 42 auf 55 Pfennige
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| in der Stunde). Es sind etwa 300(?) Namen.
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| Außerdem sind Akten vorhanden, ais denen hervorgeht, wer wann und
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| wie gestorben und wo beerdigt wurde. Da sind "Auf der Flucht er-
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| schossen", "erschossen wegen Befehlsverweigerung","Aufhängen",
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| Alkoholvergiftung, Lungenentzündung, Gelenkrheumatismus ebenso
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| wie Explosionen in der Muna, wo beispielsweise an einem Tag
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| 26 Personen zu Tode kamen.
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| Die Ostarbeiter, vorwiegend Russen aber auch Polen, waren
| | ==Auswärtige Opfer== |
| ehemaligen Reichsarbeitsdienstlager zwischen Wulfen und Deuten
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| untergebracht. (Von Wulfen kommend, Richtung Deuten, links im
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| Birkenwald). Dort war auch ein Friedhof angelegt mit etwa 450 namentlich
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| vorwiegend unbekannten Toten. Nach Kriegsende wurden sie um
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| zum Rüsssenfriedhof Holsterhausen. Auch die namentlich bekannten
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| wurden dorthin umgebettet.
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| im Lager und bei der Muna war für Ostarbeiter bis Ende des Krieges
| | Zivilisten, z.B. 20 beim Angriff auf einen Personenzug am 29.10.44 |
| ein gewisser Aßmann verantwortlich ("Aufsicht und Kontrolle"). Nach
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| dem Krieg war sein Aufenthaltsort unbekannt. Noch 1952.
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| Am 29. 12 1944, 10.30 explodierte ein Munitionsbunker. Dabei kamen
| | Zwangsarbeiter (meist Bürger der Sowjetunion), z.B. 13 bei der Munitionsexplosion in der Muna |
| insgesamt 26 Personen um, darunter Deutsche und 13 Russen
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| namentlich erfaßt.
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| Im ehemaligen RAD-lager im Birkenwäldchen zwischen Wulfen und
| | Wehrmachtssoldaten, z.B. 10 beim Angriff auf einen Personenzug am 29.10.44, 22 bei den KampfhandlungenEnde März 1945 |
| Deuten waren vom 15.5. bis 15.7. 1945 (also nach Kriegsende) 600 Russen
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| untergebracht.
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| Der eigene Friedhof dieses Lagers wurde von den Russen selbst
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| angelegt. Es waren nur Zivilarbeiter (Ostarbeiter).
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| ===Zwangsarbeiterlager===
| | Allierte Soldaten: z.B. 7 Briten beim Absturz am 1.5.43, 7+1 Kanadier beim Absturz am 25.3.45 (davon 3 Lynchmorde) |
| *Munastraße (vor dem Bahnübergang links)
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| *zweites? Lager
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| ===Einsatz auf Bauernhöfen===
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| | ===Namenslisten=== |
| | '''Opfer des Weltkrieges 1939/45 aus und in der Gemeinde Wulfen''' / Theodor Küper. Heimatkalender 1960, S.47-54. Enthält 231 Namen: |
| | *A. Namen der gefallenen und verstorbenen Krieger unserer Gemeinde (114) |
| | *B. Durch feindliche Bomben gefallene Zivilpersonen (17) |
| | *C. Beim Großangriff auf Wulfen am 22.3.1945 gefallene Einheimische (24) |
| | *D. Bei einem feindlichen Luftangriff auf einen Personenzug am 29. Oktober 1944 gefallene Zivilpersonen (20) |
| | *E. Bei einem feindlichen Luftangriff auf einen Personenzug am 29. Oktober 1944 gefallene Soldaten (10) |
| | *F. Namen der ortsfremden Soldaten, welche beim Übergang der Front und sonst in Wulfen gefallen sind (20) |
| | *G. Opfer der Explosion eines Munitionsbunkers auf der Muna am 29.12.1944 |
| | * a) Deutsche (13) |
| | * b) Ostarbeiter (13) |
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| ===Sogenannter Russenfriedhof===
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| 1942 wurde in der äußersten Ecke des damaligen Wulfener Gemeindegebiets (in der Nähe des Waldfriehofs Holsterhausen) ein Friedhof vor allem mit Massengräbern für (400?) verstorbene Sowjetbürger angelegt. Er liegt am Tüshausweg gegenüber dem Waldfriedhof Holsterhausen.
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| Eine Recherche des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge 2024 ergab, dass dort überwiegend (aber nicht nur) Kriegsgefangene verscharrt worden sind, die im Lazarett an der Schleuse verstorben sind. Vorher waren sie in Arbeitskommandos im Ruhrgebiet (z.B. bei Krupp) zu härtester Arbeit bei ungenügender Ernährung gezwungen.
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| {| class="wikitable" style="margin:auto"
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| |+ In Wulfen 1939-'45 gestorbene Nichtdeutsche (wird weiter ergänzt)
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| ! Name !! Geburtstag !! Ort !! Todestag !! Grab !! Alter !! Anmerkung
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| | Cimbal, Ivan || 20.09.1922 || || 06.07.1944 || 42 || 21 Jahre ||
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| | Fesenko, Nikolay || 23.11.1926 || Horobuwka || 29.12.1944 ||43 || 18 Jahre || Muna-Explosion
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| | Gusewa, Larisa ||20.12.1921 || || 24.04.1944 || 41 ||22 Jahre ||
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| | Harmaroch, Michael || 20.03.1925 || || 29.12.1944 || 44 || 19 Jahre ||Muna-Explosion
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| | Karnjewa, Anna || 04.04.1914 || Koltschano || 29.12.1944 || 45 || 30 Jahre ||Muna-Explosion
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| | Kuripka, Iwan || 27.09.1925 || || 1945 || 63 || 19 Jahre ||
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| | Nakonechnaja || --- || || 03.07.1944 || 58 || ? ||
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| |}
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| ''Quelle: Russischer Friedhof außerhalb des Waldfriedhofs in Dorsten-Holsterhausen. Hier: Namentliche Aufstellung der Einzelgräber <br>
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| ''Stadt Dorsten, Bauverwaltungsamt, 19.09.1983. (Heimatbundarchiv: OB Zwangsarbeiter)
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| ==Bomberabsturz 1943==
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| *"Nachforschungen zu einem Flugzeugabsturz / -abschuss am 1. Mai 1943 in Wulfen" von Walter Biermann, Willi Duwenbeck, Alfred Gebauer. Heimatkalender 2007, S.206-209. 7 Tote (Briten)
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| ==Angriff auf einen Personenzug am 29.10.44==
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| 10 Soldaten, 20 Zivilisten (laut HKL 1960)
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| "28 Tote und 60 Verletzte, davon 30 schwer, fordert der Angriff von 4 Jagdbombern mit ca. 40 Splitterbomben am 29. Oktober 1944 auf den in Wulfen eintreffenden Zug aus Hervest-Dorsten. Später sterben noch 4 Schwerverletzte. Ein Großteil der Toten wird in einem Massengrab auf dem Wulfener Friedhof beigesetzt. Die Beerdigung wird von Pfarrer Janmieling, von 1938 bis 1945 Pfarrer in Wulfen und dem ev. Pfarrer Maybaum aus Hervest vorgenommen." ''Text aus Wulfen in Geschichte und Gegenwart S.92f, Quelle: Handgeschriebene Wulfener Chronik 1938-1975. Laut Namensliste im HKL 1960 waren alle von außerhalb.
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| ==Bei den Kampfhandlungen am Kriegsende in Deuten+Wulfen am 23.3.45 getötete ortsfremde Soldaten==
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| 20 (davon 2 schon am 22.2.)
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| ==Ermordung Bomberbesatzung==
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| Dorstener ermordeten 1945 in Wulfen drei alliierte Flieger – nach dem Krieg verübten die Täter im Gefängnis Selbstmord / Von Wolf Stegemann : http://www.dorsten-unterm-hakenkreuz.de/2012/05/28/dorstener-ermordeten-1945-in-wulfen-drei-alliierte-flieger-nach-dem-krieg-verubten-die-morder-in-britischen-gefangnissen-selbstmord/ = Am 25.3.45 abgestürzter Bomber mit 7 Kanadiern: 5 Tote, 2 Überlebende, die kurz darauf erschossen worden sind (plus ein weiterer allierter Soldat)
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| ==Juden==
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| ===Familie Lebenstein===
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| Die Familie flüchtete nach nach dem Progrom 1938 nach Amsterdam. 1940 wurden die Niederlande von der Wehrmacht bestzt, die Familie im Lager Westerbork interniert und von dort 1943 nach Auschwitz in den Tod deportiert. Im Lager Westerbork heiratete Herta und bekam ihren Sohn Peter Münzer.
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| Josef Lebenstein wurde 58 Jahre alt.
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| Paula Lebenstein wurde genau 50 Jahre alt.
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| Herta Lebenstein wurde 21 Jahre alt.
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| Günter Lebenstein wurde nur 16 Jahre alt.
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| Der Sohn von Herta, der kleine Peter Münzer, wurde nur 10 Monate alt.
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| ===Familie Moises===
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| Ein Teil der Familie flüchtete 1933 bzw. nach dem Progrom 1938 nach Palästina und musste seine Heimat aufgeben:
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| (Mutter) Johanna Jacob Moises *28.6.1870; oo Okt.1895; +1945 in Beth-Jizhak (Palästina)
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| Josef Moises *26.9.1900 in Wulfen; oo Senta Wieler; +11.11.1985 in Beth-Jizhak (Israel)
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| Senta Moises geb. Wieler, *16.4.1902 in Wiesbaden, +21.10.1970 in Bet Jizchak (Israel)
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| Henriette Moises *9.4.1902 in Wulfen; oo Pressmann; +1966 in Israel (Emigration nach Palästina bereits 1933)
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| Zwei Schwestern heirateten nach auswärts und wurden von dort deportiert und ermordet:
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| Paula Moises, *3.7.1904 in Wulfen; oo mit Moritz Falke (Wolbeck), +1944 im KZ Stutthof, Stolperstein in Münster-Wolbeck
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| Adele Moises, *4.3.1907 in Wulfen; oo Fritz Wieler (Recklinghausen); +1942 im KZ Riga, Stolperstein wird 2025 in Recklinghausen verlegt
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| ==Euthanasie-Morde==
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| = Tötung von Behinderten in überregionalen staatlichen Anstalten
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| Auskunft LWL-Archiv, Herr Höötmann (9.1.25): <br>
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| im Archiv des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (Archiv LWL) befinden sich im Bestand 840-22 (Kleine Erwerbungen: Prof. Dr. Walter) die von Walter im Zuge seiner Publikation „Psychiatrie und Gesellschaft in der Moderne“ überarbeiteten Verlegungslisten aus den westfälischen Provinzialheilanstalten. Diese Listen haben gegenüber den Originallisten in den einzelnen Klinikbeständen den Vorteil, dass die Rechercheergebnisse Walter dort dokumentiert sind. Die Listen weisen auch den Wohnort aus. Insofern sind sie eine verlässliche Quelle für ortsbezogene Nachforschungen. Für die Durchsicht dieser Listen zu den sieben westfälischen Provinzialheilanstalten ist erfahrungsgemäß ungefähr ein Tag ausreichend.
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| In den beiden Beständen zu den Kinderfachabteilungen lassen sich keine Kinder aus Wulfen nachweisen.
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| Auskunft der Gedenkstätte Hadamar vom 10.12.24 (Frau Michel): <br>
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| "In unseren Unterlagen konnten wir keinen Hinweis auf Personen finden, die in Wulfen geboren wurden oder dort gelebt haben. Bitte beachten Sie dabei jedoch, dass uns bislang bei einem Drittel der Opfer der Geburtsort und bei zwei Dritteln der letzte Wohnort vor Aufnahme in eine Anstalt nicht bekannt sind."
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| Auskunft von Marion Rible (am 14.11.24): <br>
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| Nach Kriegsende sollten die Pfarrer über Euthanasie-Opfer an den Bischof berichten. Bei Frau Ribles Recherchen konnten die Mitarbeiter des Diozösanarchivs kein Schreiben aus Wulfen finden.
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| Ein Schicksal aus Hervest: http://www.dorsten-unterm-hakenkreuz.de/2012/05/28/euthanasie-das-schicksal-eines-jungen-behinderten-madchens-aus-hervest-dorsten-jetzt-reichts-mir-mit-dem-bloden-balg/ In dem Text ist die Anzahl von 17 Fällen in Dorsten genannt
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| ==Namenslisten==
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| Opfer des Weltkrieges 1939/45 aus und in der Gemeinde Wulfen [einschl. der Opfer eines Luftangiffes auf einen Zug und der Explosion in der Muna] / Theodor Küper. Heimatkalender 1960, S.47-54. Enthält 231 Namen:
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| A. Namen der gefallenen und verstorbenen Krieger unserer Gemeinde (114)
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| B. Durch feindliche Bomben gefallene Zivilpersonen (17)
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| C. Beim Großangriff auf Wulfen am 22.3.1945 gefallene Einheimische (24)
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| D. Bei einem feindlichen Luftangriff auf einen Personenzug am 29. Oktober 1944 gefallene Zivilipersonen (20)
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| E. Bei einem feindlichen Luftangriff auf einen Personenzug am 29. Oktober 1944 gefallene Soldaten (10)
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| F. Namen der ortsfremden Soldaten, welche beim Übergang der Front und sonst in Wulfen gefallen sind (20)
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| G. Opfer der Explosion eines Munitionsbunkers auf der Muna am 29.12.1944
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| a) Deutsche (13)
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| b) Ostarbeiter (13)
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| ==Weitere Gedanken==
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| Ermordete Widerstandskämpfer, Kommunisten, Zeugen Jehovas, Geistliche: derzeit keine bekannt
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| Opfer sind nicht nur Tote, sondern auch Verwundete, Traumatisierte, aus politischen Gründen Inhaftierte, ... (Auch seelisches Leiden bei Angehörigen)
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| Nach 1945 sind viele Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen Ostgebieten nach Wulfen gekommen
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| Opfer durch Wulfener ???
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| ==Kriegsende und Nachkriegszeit==
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| (ohne den 22. März 1945)
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| *Wulfener Ereignisse im Jahre 1945 / August Borchers. HKL 1978, S.57-62
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| *Wulfener Ereignisse im Jahre 1945 [Teil 2] / August Borchers. HKL 1979, S.101-108
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| *Wulfens Schicksalstage [notiert 5.4.45] / Pfarrer Franz Janmieling. HKL 1952, S.102-104
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| ==Andere Kriege==
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| *1. Weltkrieg
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| *1870/71
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| *Napoleon/Befreiungskriege
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| *Siebenjähriger Krieg
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| *Dreißigjähriger Krieg
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| ==Siehe auch== | | ==Siehe auch== |
| | *[[Ehrenmal]] |
| *[[1933-1945]] | | *[[1933-1945]] |
| *[[Stolpersteine]] | | *[[Stolpersteine]] |
Das Wulfener Kriegerdenkmal wurde 1925 fertiggestellt und wird heutzutage meist Ehrenmal genannt.
Es erinnerte ursprünglich an die im Weltkrieg 1914-18 gestorbenen Soldaten, sowie an die 3 Toten des Krieges 19870/71.
Der vom Deutschen Reich begonnene 2. Weltkrieg brachte entsetzliches Leid über ganz Europa. Eine große Anzahl Wulfener Männer wurden zur Wehrmacht eingezogen, viele starben. Bei diesem Krieg fanden Kämpfe auch vor Ort im März 1945 in Wulfen statt, vorher gab es hier Tote durch allierte Luftangriffe. 1995 wurde das Denkmal um die Namen von 117 gefallenen oder vermissten Wulfener Soldaten und von 48 getöteten Zivilisten ergänzt.
Es ist gut und richtig, seinen Verwandten und Nachbarn zu gedenken. Aber in diesem Krieg passierte mehr. Hier in Wulfen starben auch auswärtige Wehrmachtssoldaten und allierte Soldaten.
Das NS-Regime verschleppte Millionen von Zwangsarbeitern nach Deutschland, die in Wulfen z.B. in der Muna und auf Bauernhöfen eingesetzt wurden, von denen einige starben.
Die Wulfener Nachbarn jüdischen Glaubens mussten ihre Heimat verlassen oder wurden in KZs ermordet.
Für Wulfen ist nicht bekannt, ob Behinderte ermordet wurden, oder ob es Todesopfer wegen politischer oder sexueller Diskriminierung gab.
Es ist an der Zeit, ALLEN Opfern von Krieg und NS-Diktatur zu gedenken.
Einheimische Opfer
Auf den Bronzetafeln sind namentlich aufgelistet:
- 3 Tote des Krieges 1870/71
- 65 Tote des Krieges 1914-18
- 117 Gefallene und vermisste Soldaten 1933-45
- 48 getötete Zivilisten, vor allem Opfer des Luftangriffes am 22.3.45
Das Schicksal der Juden wird am Ehrenmal nicht erwähnt. Ihrer wird gedacht seit 2007 durch 5 Stolpersteine an der Matthäuskirche (plus je einen in Münster-Wolbeck und in Recklinghausen.) An die 1939 geflüchtete Familie Moises erinnert seit 2013 eine Tafel am Gebäude der Sparkasse.
Behinderte? ((Andere Opfergruppen??)
Auswärtige Opfer
Zivilisten, z.B. 20 beim Angriff auf einen Personenzug am 29.10.44
Zwangsarbeiter (meist Bürger der Sowjetunion), z.B. 13 bei der Munitionsexplosion in der Muna
Wehrmachtssoldaten, z.B. 10 beim Angriff auf einen Personenzug am 29.10.44, 22 bei den KampfhandlungenEnde März 1945
Allierte Soldaten: z.B. 7 Briten beim Absturz am 1.5.43, 7+1 Kanadier beim Absturz am 25.3.45 (davon 3 Lynchmorde)
Namenslisten
Opfer des Weltkrieges 1939/45 aus und in der Gemeinde Wulfen / Theodor Küper. Heimatkalender 1960, S.47-54. Enthält 231 Namen:
- A. Namen der gefallenen und verstorbenen Krieger unserer Gemeinde (114)
- B. Durch feindliche Bomben gefallene Zivilpersonen (17)
- C. Beim Großangriff auf Wulfen am 22.3.1945 gefallene Einheimische (24)
- D. Bei einem feindlichen Luftangriff auf einen Personenzug am 29. Oktober 1944 gefallene Zivilpersonen (20)
- E. Bei einem feindlichen Luftangriff auf einen Personenzug am 29. Oktober 1944 gefallene Soldaten (10)
- F. Namen der ortsfremden Soldaten, welche beim Übergang der Front und sonst in Wulfen gefallen sind (20)
- G. Opfer der Explosion eines Munitionsbunkers auf der Muna am 29.12.1944
- a) Deutsche (13)
- b) Ostarbeiter (13)
Siehe auch