Friedhöfe

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"Pfosten-Igel" : Am Waldfriedhof wurde 4/2012 der ganze Zaun neu gemacht

Kirchhof, bis 1831

Kirchhof auf dem Dorfplan 1796

Der älteste christliche Friedhof lag wie damals allgemein üblich Jahrhunderte auf dem Platz um die Kirche herum. Seine Größe gibt gut der Dorfplan von 1796 wieder. 1818 wurde von der Regierung in Münster angeordnet, dass neue Begräbnisplätze außerhalb geschlossener Ortschaften anzulegen sind.

Alter Friedhof, 1831-1926

Alter Friedhof

1831 wurde der Friedhof an der Hervester Straße / Im Wauert in Benutzung genommen und bis 1926 belegt. Heute ist dort eine Grünanlage. Ein altes denkmalgeschütztes Steinkreuz erinnert an die frühere Funktion.

Friedhof am Kottendorfer Feld, seit 1926

Kapelle von 1953
Relief am Eingang "Grablegung" von Eduard Fischer
Relief am Eingang "Auferstehung" von Eduard Fischer
Pfarrer-Gräber
Schildkriegsgräberstätte.jpg
Kriegsgräber
Die neue Trauerhalle

Aufgrund des Bevölkerungswachstums sollte der alte Friedhof vergrößert werden, was wegen zu hohen Grundwasserstandes verworfen wurde. Ein ganz neuer Friedhof wurde 1926 nordwestlich des Dorfes "Auf der Vorderey" angelegt. Durch das rasche Wachstums Wulfens waren Erweiterungen 1970, 1981 und 1983 erforderlich. Eine Bestattungskapelle wurde 1953 und eine weitere 1989 auf der anderen Straßenseite errichtet. Da sie sehr klein sind, wurde 2004 eine neue lichtdurchflutete Trauerhalle mit 70 Plätzen errichtet.

Besondere Gruppen-Gräber:

  • Die letzten Pfarrer von St. Matthäus sind hier beigesetzt
  • Auf dem Friedhof gibt es eine gemeinsame Stele für die Toten des Luftangriffes vom 22. März 1945.
  • Kriegsgräberstätte für Wehrmachtsangehörige. Gestorbene kriegsgefangene Sowjets und Ostarbeiter, die beispielweise in der Muna beschäftigt waren, wurden zentral auf dem "Russenfriedhof" und auf dem gegenüberliegenden Kommunalfriedhof am Tüshausweg beerdigt, der damals zur Gemeinde Wulfen/Deuten gehörte.

siehe Heimatkalender 2006, S.158f: Willi Duwenbeck: Die neue Trauerhalle am Wulfener Friedhof - Weg ins Licht. // Dorsten unterm Hakenkreuz Bd. 3 S.175-178 // Geschichte der Pfarre Wulfen und ihrer Matthäuskirche 1950, S.18-22

Jüdischer Friedhof

Jüdischer Friedhof
Tafel am jüdischen Friedhof

Der 300 qm große Friedhof liegt versteckt im Gewerbegebiet „Im Köhl“ an der Einmündung von „Auf der Koppel“ in die Wienbachstraße. Abraham Moises kaufte das Grundstück 1838. Eigentümer ist jetzt die Tochter Miriam des 1900 in Wulfen geborenen und noch 1939 nach Palästina ausgewanderten Josef Moises. Der Friedhof wurde in der NS-Zeit 1938 zerstört und weist keine Grabsteine auf, die acht Gräber weisen nur eine Steinumfassung auf, zwei Namen sind kaum zu lesen. Der Friedhof wurde 1946 wieder instandgesetzt, siehe Heimatkalender 1986, S.66

Eine Gedenktafel von Schwester Paula wurde (nach 1987) am Eingang angebracht mit dem Text: "Dem Gedenken unserer jüdischen Mitbürger, die in den Jahren 1933-1945 Opfer der Gewaltherrschaft wurden." Der Friedhof wird von der Stadt gepflegt und weist ein mächtige Eiche auf.

Dort liegen begraben:

Moises Moises, 1820-26.4.1913 / Dessen Ehefrau Henriette Moises, geb. Wertheimer / Meier Moises, 22.12.1862-18.10.1937 / Dessen Ehefrau Johanna Moises, geb. Jacob / Lina Levi / Alexander Lebenstein, 1860-1913 / Dessen Ehefrau Amalie / Markus Lebenstein, gest. um 1919

In den drei Kindergräbern sind die älteren Geschwister von Josef Moises bestattet: Susanna Moises, 30.09.1896-26.8.1897 / Adolf Moises, 27.9.1897-31.10.1897 / Hermann Moises, 24.11.1898-17.2.1902

Quellen: Dorsten unterm Hakenkreuz, Bd. 1: Die jüdische Gemeinde. 5. Aufl. 1986, S.36 // Juden in Dorsten und in der Herrlichkeit Lembeck. 1989 // Jürgen Kleimann: Der jüdische Friedhof - ein fast vergessener Ort am Rande Wulfens. In: Heimatkalender 2002, S.145f

Waldfriedhof Schultenfeld

Foto: Karl-Heinz Gebhardt
"Glockenturm"
Gedenkstätte für anderswo Beigesetzte
Allerheiligen
Plan für den Ausbau 2009
Trauerhalle
Der Waldfriedhof Schultenfeld erhält ein neues Gräberfeld, gruber 3/09
Trauerhalle Waldfriedhof.jpg
Merkwürdiges namenloses Grab auf dem Waldfriedhof: Ein Gargoyle aus dem Gothic-Bereich? Die Jakobsmuschel ist dagegen ein christliches Pilgerzeichen.

Seit 1982. Bauherr Entwicklungsgesellschaft. Gartenarchitekten Ernst W. Heiss, Wien. Rose und Gustav Wörner, Wuppertal.

"Der Friedhof Schultenfeld wurde in den 1970er Jahren von Prof. Heiss, Wien, unter Zugrundelegung einer weit höheren Einwohnerzahl als der heutigen als Waldfriedhof mit einer Gesamtfläche von etwa 20 ha konzipiert. Das bisher ausgebaute Friedhofsareal ist jedoch nur ca. 3,5 ha groß. Die [2009] geplante Grabfeld-Erweiterung innerhalb der bestehenden Friedhofsanlage beträgt etwa 0,4 ha." (Zitat Verwaltungsdrucksache 374/08, Büro Ordner VV. Dass der Friedhof bis zur Straße Kippheide geplant war, verdeutlicht die Karte aus der Vorlage, siehe auf dieser Seite rechts unten.)

"Der ca. 5 ha große Waldfriedhof ist Teil eines Waldgebietes, der sich an den innerstädtischen Grünzug des Bachtales anschließt. Die Anlage ist durch die behutsame Lichtung des Baumbestandes und die Einbeziehung der vorhandenen Wege gekennzeichnet. ... "Die Gesamtanlage [der Friedhofskapelle] liegt wie ein Gehöft im Wald. Aus dem Feierraum Blick in eine Waldlichtung. Mauerwerksbau aus roten Ziegeln, sichtbares Holzständerwerk und Ziegeleindeckung der geneigten Dächer." (aus: Architekturführer Ruhrgebiet : Kreis RE, 1986)


Die Berichtsvorlage der Stadt Dorsten/ZGM vom 21.02.2007, Drucksache 53/07 enthält diese Information:

Trauerhalle Fertigstellung 1982. 618 qm Nutzfläche. Architekt Bernhard Winking (bzw. Patschan-Werner-Winking, Hamburg).

"Baubeschreibung: Der Baukörper ist im wesentlichen durch eine schlichte, unaufdringliche Gestalt gekennzeichnet. Die Anlage ist unterteilt in einen Trakt für die Feierlichkeiten und den Wirtschaftstrakt mit dem offenen Wirtschaftshof.

Der Feierraum, ein quadratischer, innnerhalb des Gebäudes eigenständiger Raum, erhält durch ein Pultdach und im nach Norden konzipierten Fenster eine betonte Blickrichtung in die Waldlichtung.
An das Hauptgebäude lehnt sich mit entgegengesetzter Dachneigung und versetzter Höhe das Betriebsgebäude an. Im Hauptgebäude sind die Aufbewahrungszellen, sowie ein Raum für den Geistlichen und ein Raum für die Trauergäste.
Die im Wirtschaftsgebäude befindlichen Räume werden über den Wirtschaftshof erschlossen. Von hieraus erfolgt auch die Einlieferung der Särge.

Das Außenmauerwerk ist zweischalig, wobei die äußere Schale aus blaurot-buntem Ziegelmauerwerk besteht. Dass Innenmauerwerk ist teilweise Sichtmauerwerk und teilweise geputzte, weiß gestrichene Wände. Die Konstruktion der Pultdächer besteht aus Holzsparren und ist mit roten Ton-Flachdachpfannen gedeckt."


Die Glocke ist bereits 1972 von der evangelischen Gemeinde erstanden worden, kam aber im Gemeindezentrum aus Rücksichtnahme auf Schichtarbeiter nie zum Einsatz. Zur Fertigstellung der Trauerkapelle des Friedhofes wurde die Glocke zur Verfügung gestellt. [Quelle: Auskunft Presbyter Krone]. Sie trägt die Inschrift "?? xxxx"

Statistik: 2006 gab es 74 Bestattungen (2007: 57), wobei 23mal die Leichenzellen und 56mal die Trauerhalle benutzt wurde.

Eine kleinere Sanierung ist für 2009 vorgesehen.

Siehe auch


Weblinks

Die Kirchenzeitung über das neue Kreuz