Pfarrer
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Inhaltsverzeichnis
Pfarrer von St. Matthäus früher
Die beiden ersten Pfarrer, deren Namen uns überliefert sind, sind „Theodericus sacerdos plebanus in Wulfhem“, der 1329 dem Spitale zum Heiligen Geiste in Coesfeld eine Rente schenkte, und [...] Johann von Wulfhem, der 1399 „prester, rechte kercher tho Wulfhem“ genannt wird. Urkunden von 1513 und 1533 berichten über einen Altar „der hilgen moder sunte Annen in de kerche to Wulphem“. Als zur Zeit Bernhards von Westerholt auf dem Hause Lembeck (s.o.), das ihm 1554 sein Vater hinterlassen hatte, die Lehre Kalvins zur Herrschaft kam, wurde die Pfarre reformierten Predigern übertragen. Als solche treten auf Theodor Smythals, über den die Visitationsakten von 1572 berichten, und 1586 der aus Ramsdorf gebürtige Rudolf Köster, zuvor Kaplan an St. Ludgeri in Münster, den man wegen seiner Hinneigung zur neuen Lehre von dort vertrieben hatte,; im Synodalberichte von 1592 heißt es freilich über Wulfen „omnia fere salva“, doch scheint auch Konrad Cunnemann, der 1621 als Pfarrer von Osterwick abgesetzt war und dann bis 1649 das Pfarramt bekleidet hat, von protestantischer Gesinnung zgewesen zu sein, ebenso Johannes Rensing aus Dorsten, der 1662 nach Schermbeck ging und sich dort verheiratete. Die Neubelebung des religiösen Lebens in der Gemeinde ist das Werk des Pfarrers Woldering (1672–1720) gewesen.
Vom 27.03.1720 bis zum 14.06.1752 übernahm Pastor Gottfried Schwenneken das Amt. Es folgt vom 11.10.1752 - 26.03.1805 Franz Josef Buerbaum aus Emmelkamp. Er erreichte eine insgesamt 53-jährige Amtszeit und soll in der Gemeinde wegen seines Seeleneifers sehr beliebt gewesen sein. Auch sein Nachfolger Johann Heinrich Wenzel Böckenhoff aus Erle feierte sein goldenes Priesterjubliäum. Er führte die Gemeinde von 1805 bis 1847 und wurde abgelöst durch seinen Neffen Johann Wenzel Böckenhoff, der ihm schon während seiner Amtszeit assistierte. Johann Wenzel Böckenhoff war bis 1864 Pastor und bekam dann eine Pfarrstelle in Dülmen, wo er 1887 starb. Wilhelm Verspohl aus Coesfeld war von 1864 bis 1895 Pfarrer. Über ihn sind bis heute Anekdoten bekannt.
Pfarrer von St. Matthäus im 20. Jahrhundert und Seelsorger
Gustav Conermann aus Rheine war 1895 bei Dienstbeginn der jüngste Pfarrer des Bistum. Nach 48 Jahren hier war er 1938, als er in den Ruhestand ging, der älteste. Er war einfach und fromm, eine ausgesprochen feingliedrige und zierliche Persönlichkeit. Er war stets auch um das Gesamtwohl der Gemeinde besorgt. In Anerkennung dieser Verdienste wurde er zu seinem 50jährigen Priesterjubiläum 1932 als erster und einziger Einwohner der Gemeinde Wulfen zum Ehrenbürger ernannt. Er starb 1942.
Sein Nachfolger war von 1938 ab Franz Janmieling. Er ließ sich Februar (?) 1945 nach Nienborg versetzen.
September 1945 wurde August Pelkum aus Dülmen Pfarrer von St. Matthäus. 1949 konnte er sein silbernes Priesterjubiläum feiern. Höhepunkt seiner Arbeit ist im Juli 1953 die feierliche Einweihung der wiederaufgebauten Matthäuskirche. 1965 pensioniert, verbringt er seinen Lebensabend weiter in Wulfen, wo er 1969 74jährig stirbt. In seiner Zeit war August Schmolke aus Schlesien von 1948-1960 Kaplan. [* 23.11.1886 in Bielitz, Weihe 22.06.1911, gest. 22.05.1960]
Karl Pilatus (1928-2006) übernahm im Alter von 37 Jahren 1965 die Gemeindeleitung. In seine Zeit fiel der Umbau der Kirche ab 1965, die Gründung des Kath. Bildungswerkes KBW, der Bau des Pfarrheimes 1967 und der Bau des Gemeindezentrums im neu entstehenden Barkenberg. Die Einweihung der St.-Barbara-Kirche war 1973, zwei Jahre später wurde St. Barbara selbständig.
Er emeretierte 1998 und starb 2006. Sein Grab ist in Wulfen.
Siegbert Hellkuhl (*1958). Geboren in Legden, Priesterweihe 1991, Kaplan in Dülmen und Garrel. Seit 1998 Pfarrer in St. Matthäus, das seit 2006? eine Pfarreiengemeinschaft mit dem Rektorat Herz-Jesu Deuten bildet. Ab Oktober 2010 Pfarrdechant der Gemeinde St. Gertrudis Horstmar und Laer. Nach einem Jahr Wechsel als Vicarius Cooperator / Pastor nach Seppenrade.
Alfred Voss, September 2010 - September 2013
[17.07.2011: Bildung der Seelsorgeeinheit Dorsten-Nord unter Leitung von Pfr. Alfred Voss St. Laurentius]
Martin Peters, seit 07.09.2013 (Pfarrverwalter von St. Matthäus und Rektoratsverwalter von Herz-Jesu, seit 24.08.2014 leitender Pfarrer der neuen Großgemeinde)
Kaplan Pawel Czernecki, seit August 2011 bis Juli 2015 (wohnte im Pfarrhaus St. Matthäus)
Pfarrer (Vicarius Cooperator) Daniel Kostowski, seit August 2015 (Pfarrhaus St. Matthäus)
Pfarrer von St. Barbara
[St. Barbara war selbständig von 1975 bis 2014]
Josef Pott, 1973-1981, wohnt in Telgte
Willi Schultes, 1981-1999, wohnte zuletzt in Münster
Egbert Schlotmann, 1999-2008, Dechant 2003-2008, wechselte 2008 nach Oldenburg, seit 2011 in Rheine, seit 2015 Pfarrer der Inselgemeinde Wangerooge
Andreas Schultheis, 2008-2009
Dr. Detlef Ziegler, 2009 (6monatige Vertretung)
Christian Wölke, 2009-2012
[17.07.2011: Bildung der Seelsorgeeinheit Dorsten-Nord unter Leitung von Pfr. Alfred Voss St. Laurentius]
Martin Peters, seit 07.09.2013
[24.08.2014 Gründung der neuen Großgemeinde "St.Matthäus" mit ihm als Leiter. Pfarrer Peters bleibt im Pfarrhaus St.Barbara wohnen.]
Geistliche aus Wulfen
Wilhelm Kondring, Pfr i.R. von Ennigerloh-Westkirchen St. Laurentius, * 12.10.1908 in Dorsten-Wulfen, Weihe 22.12.1934, gest. 02.05.1984 [Quelle: Direktorium des Bistums Münster 2009/10]
Siehe auch
Literatur
- Schwingenheuer, Hermann-Josef : Geschichte der Pfarre Wulfen und ihrer Matthäuskirche. 1950
- Johannes Harding: Karl Pilatus - 25 Jahre Pfarrer in Wulfen. In: Heimatkalender 1991, S.105-110
- Jürgen Kleimann: Wulfener Pfarrer der Nachkriegszeit. In: Heimatkalender 2005, S.132-134
- 800 Jahre Gemeinde Wulfen, 1973, S. 123-126
- Erinnerungen an meinen Bruder Franz-Josef Dreymann [Priester] / Klaus Dreymann. In: Heimatkalender 2012, S.110