Werner Röcken

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Den Anstoß zur Planung der Neuen Stadt gab ja die Planung der Großschachtanlage Wulfen. In der nachfolgenden Würdigung in der Stinnes-Werkszeitschrift "Werksgemeinschaft" wird er als deren Initiator bezeichnet. Da im Netz praktisch keine biographischen Informationen über ihn zu finden sind (Stand April 2024), wird der Text hier wiedergegeben:

Bergassessor Röcken 25 Jahre bei Mathias Stinnes

1957
Röcken spricht 1958 beim Teufbeginn für die Zeche Wulfen vor Bundeswirtschaftsminister Erhardt und Bischof Keller

Am 1. April 1957 beging Bergwerksdirektor Bergassessor a.D. Werner Röcken sein 25jähriges Dienstjubiläum bei der Steinkohlenbergwerke Mathias Stinnes AG, Essen. Er trat am 1.4. 1932 als Betriebsdirektor in die Dienste der Bergwerksgesellschaft Diergardt-Mevissen m.b.H., Rheinhausen, die 1934 in die Interessensphäre der Stinneszechen einbezogen wurde. 1937 wurde er zum Bergwerksdirektor ernannt. Zur Zeit seines Eintritts hatten die erst kurz vor Beginn des ersten Weltkrieges ins Leben gerufenen Diergardt-Mevissen-Zechen mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, die durch den Krieg und die darauf folgende Zeit des Niederganges verursacht waren. Herr Röcken faßte die vor ihm liegenden Aufgaben mit der ihm ihm eigenen, von Schwung und Entschlußfreudigkeit getragenen Arbeitskraft an. Auf Grund seines bergmännischen Könnens gelang es ihm, die Schwierigkeiten zu meistern und die Bergwerksgesellschaft Diergardt-Mevissen m.b.H. durch konsequente Rationalisierung unter und über Tage zu einem blühenden Bergwerksunternehmen zu entwickeln. Hierbei kam ihm seine ausgesprochene Führungsbegabung zu Hilfe, die seinen Mitarbeitern die Möglichkeit freier Entfaltung ließ und eine vertrauensvoller Zusammarbeit im Betriebe sicherte.

Als dieser Aufstieg durch den zweiten Weltkrieg unterbrochen worden war, wurden unter seiner tatkräftigen Leitung nach dem Zusammenbruch in kürzester Zeit die Kriegsschäden beseitigt und mit allem Nachdruck auf die Wiederherstellung der früheren Leistungsfähigkeit der Betriebe hingewirkt, die durch Verbesserung der Betriebsorganisation und Ausnutzung der durch die Mechanisierung der gewinnungs- und Vortriebsarbeiten gebotenen Möglichkeiten erreichte.

Als 1951 der Stinnes-Komplex nach der Entlassung aus derAllierten Kontrolle neu zusammengefaßt wurde, konnte Assessor Röcken [das Bergwerk] Diergardt-Mevissen als leistungsfähiges Unternehmen in den Verband der Stinneszechen zurückführen. Er wurde Vorsitzer des Vorstandes der Diergardt-Mevissen Bergbau-Aktiengesellschaft und stellvertretender Vorsitzer des Vorstandes der Steinkohlenbergwerke Mathias Stinnes Aktiengesellschaft und des Mülheimer Bergwerks-Vereins. Dadurch wurde er in die Lage versetzt, seine Führungsqualitäten für die Aufwärtsentwicklung aller Stinneszechen einzusetzen. Auch hier blieb ihm der Erfolg nicht versagt. Seit der im Herbst 1956 durchgeführten Fusionierung der drei Stinnes-Zechengesellschaften zur Steinkohlenbergwerke Mathias Stinnes Aktiengesellschaft ist er stellvertretender Vorsitzer des Vorstandes dieser Gesellschaft. [Vorsitzender: Hans Broche]

Die Krönung seines bergmännischen Lebenswerkes sieht Bergwerksdirektor Röcken in dem Bau einer neuen Großschachtanlage in den an der Lippe gelegenen Wulfen-Feldern, deren Planung auf seine Initiative zurückgeht und darauf abgestellt ıst, das Problem der Finanzierung neuer Schachtanlagen durch eine schnelle Aufnahme der Kohlenförderung zu lösen.

Sein umfangreiches Wissen stellt der Jubilar der Allgemeinheit durch seine Mitarbeit in zahlreichen Vorständen und Ausschüssen der mit dem Bergbau verbundenen Organisationen und Körperschaften zur Verfügung. Den Brikettierungsausschuß des Steinkohlenbergbauvereins leitet er als Vorsitzer, und er ist Sprecher des Bezirks Niederrhein des Unternehmensverbandes Ruhrbergbau. Weiterhin ist er Mitglied der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer in Duisburg und anderer wirtschaftlicher Verbände.

Die Liebe zu seiner zweiten Heimat, dem Niederrhein, kommt in seiner Mitgliedschaft in den Führungsgremien zahlreicher Verbände zum Ausdruck, die sich die Pflege des Heimatschutzgedankens zur Aufgabe machen." [zB. Wiederherstellung des Xantener Domes].

Literatur

Das Projekt Wulfen / Röcken, Werner. Werksgemeinschaft (Stinnes) 24(1957)2 und 3, 18 S. (auch als Sonderdruck/Broschüre in der Barkenbergsammlung vorhanden)

Das Projekt Wulfen der Steinkohlenbergwerke Mathias Stinnes AG / Werner Röcken. Heimatkalender 1958, S.37-42

Sonderheft Wulfen = Werksgemeinschaft (Stinnes) 25(1958)8, S.1-32. Enthält zweiseitige "Begrüßung durch Herrn Bergassessor Röcken". Er ist auf mehreren Fotos im Heft mit abgebildet.

In Wulfen wird jetzt auch Schacht 2 abgeteuft. In: "Werksgemeinschaft" (Stinnes) 26(1958)xx, S.4-5" [Feierlicher ester Spatenstich durch Bergassessor Röcken am 2.4.59]