Herrlichkeit Lembeck

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Gesehen im Wiesental, 6/2015
Im Schankraum von Hotel Humbert sind Wappen der Herlichkeitsgemeinde in Holz gearbeitet zu sehen (Ausschnitt).
Wappen der ehem. Gemeinden der Herrlichkeit, des Amtes Hervest-Dorsten und der Stadt Dorsten. Südseite des Pavillion der Matthäus-Schule. Abgerissen 2015
Kunst-Wappen von der Titelseite des Heimatkalenders 2007
Hängt in der Matthäusschule
Brunnen vor der Kirche in Lembeck
Wappen vom Brunnen
Im Wasserbecken sind aus vielen Kieseln die Grenzen der 7 dazugehörigen Gemeinden gebildet worden (Ausschnitt)

Die Herrlichkeit hat Jahrhunderte existiert, aber im eigentlichen Sinne nur bis 1812 (ähnlich wie das Vest Recklinghausen). Dasselbe Gebiet wurde danach in die beiden Bürgermeistereien/Ämter Lembeck und Altschermbeck aufgeteilt, aber in Personalunion gemeinsam von Wulfen aus verwaltet. Ab 1929 hieß es dann Amt Hervest-Dorsten, Wulfen blieb noch bis 1937 Verwaltungssitz.

Meist wird damit heute nur noch das Gebiet von Rhade, Lembeck, Deuten und Wulfen gemeint.

Der Name wird noch heute verwendet von:
Heimatkalender für die Herrlichkeit Lembeck und Stadt Dorsten
Heimatbund Herrlickeit Lembeck und Stadt Dorsten
Verkehrsverein Dorsten und Herrlichkeit
Hegering Herrlichkeit Lembeck
Tierschutzverein Dorsten und die Herrlichkeit Lembeck
Amateurfunker DARC : Ortsverein Herrlichkeit Lembeck https://www.darc.de/der-club/distrikte/n/ortsverbaende/38/
(ehem. Jugendherberge Herrlickeit Lembeck)



Nachfolgend wird der Text der Geschichtsstation an der Dülmener Straße (etwas westlich der Matthäusschule) wörtlich wiedergegeben:

Dorstener Geschichte

Station Herrlichkeit Lembeck

1315 Der Grundherr Otto von Ahaus überlässt das Territorium der späteren Herrlichkeit Lembeck, welches die Kirchdörfer Altschermbeck, Erle, Hervest, Holsterhausen, Lembeck, Rhade und Wulfen umfasst, dem Bischof von Münster als Landesherrn.

14. Jahrhundert Der Fürstbischof belehnt die Herren von Lembeck mit der Herrlichkeit. Sie üben hier bis 1803 die niedere Gerichtsbarkeit aus. Die Lippe bildet im Süden die Grenze zum Kölnischen Vest Recklinghausen, im Westen grenzt die Herrlichkeit an das Herzogtum Kleve, im Norden und Osten wird sie vom Fürstbistum Münster umschlossen.

1592 Mathias von Westerholt erlässt die Herrlichkeitsordnung", die das kirchliche und wirtschaftliche Leben ebenso regelt wie die Verteidigung des Landes.

1812 Im Zuge der napoleonischen Kriege wird die Herrlichkeit in die "Mairie (Bürgermeisterei) Lembeck" (Hervest, Lembeck, Wulfen) und in die "Mairie Altschermbeck" (Altschermbeck, Emmelkamp, Holsterhausen, Rhade) eingeteilt.

1813 Nach der Niederlage Napoleons fällt das Gebiet der ehemaligen Herrlichkeit Lembeck an Preußen und wird 1816 dem neu gebildeten Landkreis Recklinghausen zugeordnet.

1825 Das Büro der gemeinsam verwalteten Bürgermeistereien Altschermbeck und Lembeck wird von Schloß Lembeck nach Wulfen verlegt. [Ergänzung: Amtssitz war bis 1877(?) das Haus Brunn an der Wienbecker Mühle.]

1841 Die neue Landgemeindeordnung sieht die Umwandlung der Bürgermeistereien Altschermbeck und Lembeck in Ämter vor. Die einzelnen Gemeinden erhalten eigene Gemeindevorsteher.

1929 Ämter Altschermbeck und Lembeck werden aufgelöst und zum neuen Amt Dorsten-Hervest zusammengeschlossen, der ein Amtsbürgermeister vorsteht.

1937 Die Stadt Dorsten wird unter Wahrung ihrer Stadtrechte in das Amt Hervest-Dorsten eingegliedert. Die Amtsverwaltung wird 1938 von Wulfen nach Hervest verlegt.

1943 Hervest und Holsterhausen werden in die Stadt Dorsten eingemeindet.

1975 Die bis dahin selbständigen Gemeinden Lembeck, Rhade und Wulfen sowie von der Gemeinde Altschermbeck die Bauerschaft Emmelkamp werden in die Stadt Dorsten eingemeindet. Altschermbeck wird der Gemeinde Schermbeck zugewiesen, Erle der Gemeinde Raesfeld. Bis heute ist der Name "Herrlichkeit Lembeck" im Bewusstsein der Bevölkerung lebendig.

Idee und Durchführung: Stadt Dorsten in Zusammenarbeit mit dem Lions-Club Dorsten-Hanse, dem Gymnasium Petrinum Dorsten, dem Heimatbund und den Heimatvereinen.

[Fotos: Altes Amtshaus 1877-1907, neues Amtshaus 1907-1938]

Wappen

Auf Veranlassung des Heimatbundes der Herrlichkeit Lembeck wurde das Wappen 1928 entworfen. In der Mitte das Hausschild der Herren von Lembeck, umrahmt von sechs Gemeindewappen, darunter ein grimmiger Wolf. Es wurde erstellt von Wolfgang Pagenstecher aus Düsseldorf, der auch das NRW-Landeswappen geschaffen hat. Es ist kein echtes Wappen, da beim Entwerfen die Herrlichkeit schon 125 Jahre nicht mehr bestand.

Grenzen

Die bis 1975 gültigen Grenzen der 7 Gemeinden der Herrlichkeit Lembeck, bzw. der Ämter Lembeck und Altschermbeck, bzw. des Amtes Hervest-Dorsten (bis 1929 ohne Dorsten).

Statistik

  • 1850 : 6.243 Einwohner
  • 1881 : 6.277
  • 1890 : 6.177
  • 1900 : 6.377
  • 1905 : 7.998
  • 1910 : 9.858 davon 9.224 Katholiken, 604 Evangelische, 27 Juden, 3 Andersgläubige

Fläche: 177,25 qkm

Quelle: Der Kreis Recklinghausen 1850-1910, S.10 und 186f

siehe auch

Deuten

Lembeck

Verwaltungszugehörigkeit

Geschichtsstationen

Notgeld

Literatur

  • Was war denn Herrlich an der Herrlichkeit? Zur Funktionsweise der Lembecker Herrschaft in der Vormoderne / Bastian Gillner, In: Vestische Zeitschrift Bd. 107 2018/19 S. 229-254
  • Wie entstand das Amt Hervest-Dorsten / Walter Banke. In: Heimatkalender 1954, S.38-41

Weblinks

http://wiki-de.genealogy.net/wiki/Herrlichkeit_Lembeck

http://www.lions-dorsten-hanse.de/html/herrlichkeit-lembeck.html