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Kleinken

10.051 Bytes hinzugefügt, 00:20, 13. Feb 2019
Datei:An der Gießerei.jpg
[[Datei:An der Gießerei.jpg|framed|'''Die Straße "An der Gießerei" zwischen Metallwerk Kleinken und dem Bahndamm soll privatisiert und aus der öffentlichen Nutzung genommen werden. Das allererste Stück bis zur Waage (das Rechteck im Bild) wird aber für Wendezwecke zugänglich sein. 11/2018]][[Datei:Kleinken BAM 18.jpg|framed|'''Das Metallwerk Kleinken war bei der "BAM / Berufs- und Ausbildungs-Messe" in Dorsten mit einem großen Stand vertreten''', 23.6.18]][[Datei:Kleinken Gußvorgang.jpg|framed|'''Nicht bei ThyssenKrupp aufgenommen, sondern hier bei Kleinken! ''', Foto: Harald Stucken]][[Datei:Kleinken Verkehrsverein.jpg|framed|'''Eine vom Dorstener Verkehrsverein durchgeführte Radtour führte nach Wulfen zur Betriebsbesichtigung eines in Dorsten sehr bekannten und alteingesessenen Betriebes der metallverarbeitenden Industrie an der Gießereistrasse. Gut 25 Teilnehmerinnen/Teilnehmer - Mitglieder und Gäste - zeigten Interesse an dieser besonderen Veranstaltung des Traditionsvereins. Unter der Leitung von Vorstandsmitglied Godehard Schmitz, ging es mit dem Rad zur wohl ältesten produzierenden Fabrik und heißesten Ort in Dorsten, dem „Metall- und Eisengießereiwerk Franz Kleinken GmbH“ zu dessen Werk II nach Wulfen: Dort wird u.a. rotglühend-verflüssigtes, 1500 Grad Celsius heißes Eisen aus Cupol- und Induktionsöfen in kundenspezifische, vom Werk selbsthergestellte und mit feinem Quarzsand aus Haltern gefüllte Formkästen gegossen und verarbeitet. "GUSS NACH MASS" und „NACH DEN FUNKEN FLIEGEN DIE SPÄNE“ sind Leitsätze und täglicher Ansporn aller ca. 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, einschl. der Auszubildenden in allen Unternehmensbereichen. Bei einem ca. 90minütigem Rundgang unter Leitung der Firmenchefs des „Familienunternehmens“, den Herren Udo Meyer (Senior) und dessen mit der Geschäftsführung betrauten Sohn Jörg sowie zwei leitenden und fachlich versierten, erfahrenen Mitarbeitern des Produktionswerkes, konnten sich alle interessierten Besucher selbst ein lebhaftes Bild dieses nicht alltäglich zu sehenden Prozesses machen''', Foto: Harald Stucken, 25.8.18. Siehe auch http://www.verkehrsverein-dorsten.de/ ]][[Datei:Schild Kleinken.jpg|framed|Gebäudeschild 2016 neu]]
[[Datei:Kleinken Maurer.jpg|framed|'''Das Metallwerk Kleinken lässt die Außenwand erneuern. Die Maurer haben kein Gerüst aufgebaut, sondern verwenden eine interessante Hebebühne''', 4.4.16]]
[[Bild:Kleinkenschriftzug.jpg|framed|Schriftzug am Gebäude zur Hervester Straße hin (2007)]]
Franz Kleinken gründete 1904 in Dorsten eine Firma, die dort am Ostwall seit 1921 auch eine Gießerei betrieb. Aus Platzgründen wurde zusätzlich 1949 in '''Wulfen''' das Gelände an der Bahnlinie erworben. Die Werkshallen wurden mehrfach erweitert. Eisen- u.a. Gussstücke bis zu einem Gewicht von 30 Tonnen können hier hergestellt werden, die für Windkraftwerke, Turbinen und Getriebe für die Schwerindustrie wie im Schiffsbau benötigt werden. <br>
Mit rund 100 Beschäftigten ist Kleinken nach der Gesamtschule der zweitgrößte Arbeitgeber am Ort. Bei der Produktion entstehen Emmissionen, die für die Anwohner eine Geruchsbelästigung darstellen. Eine angedachte Betriebsverlagerung auf das ehemalige Zechengelände scheiterte an den Kosten.
 
==Fimengeschichte von Udo Meyer (Geschäftsführer)==
'''KLEINKEN – gelebte Tradition in Familienhand : Geschichtliche Entwicklung eines der ältesten Dorstener Unternehmen
 
Die Eisen- und Metallgießerei Kleinken gehört sicher zu den ältesten produzierenden Firmen
in Dorsten. Heute ist bereits die vierte Generation des Familienunternehmens erfolgreich
tätig.
Franz Kleinken gründete das Unternehmen im Jahre 1904 als Baugeschäft. Einige Gebäude
am Westwall sind heutige Zeitzeugen der früheren erfolgreichen Bautätigkeit.
Neben dem Baugeschäft eröffnete Franz Kleinken 1921 ein Transportunternehmen. Ständige
Fahrzeugreparaturen gaben zu der Überlegung Anlaß, Kosten- und Wartezeiten – bedingt
durch die umständliche Ersatzteilbeschaffung – zu reduzieren. Damals gab es bei den LKW´s
in den Achslagern noch keine Kugellager, sondern nur Rotgußbüchsen. Der Gedanke, diese
Rotgußbüchsen selber herzustellen, lag nahe.
Dieser Gedanke kann heute praktisch als Grundstein für unsere jetzige Gießerei bezeichnet
werden.
Früher hatte fast jede Zeche eine eigene Buntmetallgießerei. Deshalb wurde ein Former von
der Zeche Fürst Leopold eingestellt, der versuchen sollte, auf einem Schmiedefeuer die erste
Kupferlegierung zu schmelzen. Der Versuch mißlang. Ein Erdofen, der mit natürlichem Zug
arbeitete, brachte schließlich den gewünschten Erfolg. Hierin wurde die erste Metallschmelze
erstellt.
Als zweiter Schritt wurde eine gebrauchte Drehmaschine angeschafft, um die gegossenen
Rohlinge zu bearbeiten.
Das Ersatzteilgeschäft konnte nur in kleinem Rahmen betrieben werden, weswegen sich die
Firma mehr zur Großindustrie hin orientierte. Erste Erfolge zeichneten sich bereits 1934 ab,
als Kleinken Vertragslieferant der Deutschen Bundesbahn [Gemint ist die Dt. Reichsbahn] wurde.
1936/37 erließ die Reichsregierung die sogenannten Verwendungsverbote für
Kupferlegierungen, denn diese Legierungen mußten fast ausschließlich für die Rüstung
verwandt werden. So waren für den Zivilbedarf kaum noch Rohstoffe vorhanden.
Zur weiteren Auslastung der Gießerei musste ein Ersatzwerkstoff gefunden werden. Zur
Überlegung stand damals: Aluminium, Stahl oder Grauguß. Nach langen Verhandlungen mit
den Behörden in Berlin gelang es dann, eine Produktionsgenehmigung für die Herstellung
von Grauguß zu bekommen. In der Übergangsphase, bis zum Bau eines Kupolofens im
Jahre 1941, wurde das Gußeisen im Tiegelofen erschmolzen. Der erste Kupolofen, der im
Dorstener Werk errichtet wurde, lief bis 1950.
 
Da jedoch nach dem Krieg, bedingt durch die Währungsreform 1948, Kupferlegierungen
wieder frei auf dem Markt erhältlich waren, lebte auch diese Produktion wieder auf.
Schon nach kurzer Zeit stellte sich heraus, daß der Dorstener Betrieb zu klein war. Es wurde
nach einer Möglichkeit gesucht, die Eisengießerei auszulagern.
1949 bot die damals selbstständige Gemeinde '''Wulfen''' ein geeignetes Gelände zum Kauf an.
Im gleichen Jahr starb die damalige Inhaberin, die Witwe Frau Huberta Kleinken, die nach
dem Tode Ihres Mannes ab 1937 die Gießerei alleine leitete. Danach ging die Leitung des
Unternehmens in die Hände Ihres Sohnes Waldemar Kleinken und Ihres Schwiegersohnes,
Kurt Meyer, über. Unter dieser sehr umsichtigen Leitung entwickelte sich das Unternehmen
kontinuierlich weiter.
 
Es wurde weiterhin an zwei Standorten produziert, wobei jedoch die Schwerpunkte der
Erweiterungen im Werk '''Wulfen''' lagen. Dort stand genug Gelände für weitere Expansionen
zur Verfügung.
Der wirtschaftliche Aufschwung ging auch nach Eintritt von Udo Meyer in die
Geschäftsführung des Unternehmens im Jahre 1974 weiter.
Mit der Erweiterung der bestehenden Gießereihalle im Jahre 1969/70 wurden neue, moderne
Schmelzanlagen mit Filteranlagen gebaut. Kontinuierlich wurden vorhandene Hallen
verlängert und die Produktion mit Hilfe moderner Anlagen wirtschaftlich gestaltet.
Schon bald mußte man erkennen, daß immer höhere Anforderungen an die Qualität der
Produkte weitere Investitionen in zusätzliche Schmelzöfen erforderten.
1997/98 wurden 2 Elektro-Öfen zusätzlich zu den 2 vorhandenen Kupolöfen installiert. Diese
Öfen ermöglichen es, nahezu jede gewünschte Materialqualität wirtschaftlich und
umweltfreundlich herzustellen.
 
Die Produktpalette hat sich in den letzten Jahrzehnten ständig den gestiegenen
Anforderungen der Kunden angepaßt.
In den 50er bis 70er Jahren wurden vornehmlich Gußstücke für den Bergbau und für die
Baumaschinenindustrie herstellt. Es konnten einfache Eisenqualitäten mit Stückgewichten bis
max. 6 to produziert werden. Nach der ersten Bergbaukrise in den 60er Jahren ist nach
neuen Absatzgebieten Ausschau gehalten worden und das Unternehmen fand in der Stahl- und
Hüttenindustrie den geeigneten Kundenbereich.
Nach der Vergrößerung der Gießereihallen im Werk '''Wulfen''' ab 1979 war man in der Lage,
Gußstücke bis zu einem Gewicht von 30 to herzustellen. Damit konnte der Bedarf des
deutschen Marktes bis zu 90 % abgedeckt werden.
In den 80er Jahren wurde der Wunsch nach immer höheren Gußqualitäten größer. Diesem
Wunsch wurde man mit dem Werkstoff Sphäroguß (Kugelgraphitguß) gerecht. Dieser
Werkstoff vereinigt die guten Eigenschaften des Stahlgusses mit denen des Eisengusses und
eröffnete völlig neue Marktsegmente. Die zusätzliche Investition von 2 Elektroöfen
ermöglichte es, die kompliziertesten Gußstücke für den Bau von Windkraftanlagen, Turbinen,
Pumpen und Getrieben für die Schwerindustrie wie den Schiffsbau herzustellen.
Viele der größten Container- und Passagierschiffe der Welt fahren mit Antriebsgehäusen aus
dem Hause Kleinken.
 
Die Herstellung hochkomplizierter Gußstücke erfordert modernste Methoden zur Prüfung der
vom Kunden geforderten Eigenschaften. So ist es selbstverständlich, daß alle Teile vor
Versand mit Ultraschall und ggfs. Röntgen auf Materialfehler untersucht werden. Die
Computertechnologie hilft in allen Produktionsbereichen die Arbeit zu erleichtern. Alle
Werkzeugmaschinen, die die in den Gießereien hergestellten Teile bearbeiten, sind ebenso
EDV-unterstützt wie die gesamte innerbetriebliche Kommunikation.
Alle diese modernen Techniken helfen mit, den immer höheren Anforderungen an die
Qualität der produzierten Teile gerecht zu werden.
 
Eine gezielte Nischenpolitik bei der Auswahl der Produkte ermöglicht es, dem immer größer
werdenden Wettbewerbsdruck aus den sogenannten „ Billiglohnländern „ standzuhalten.
Ein großer Stamm an langjährigen, hochqualifizierten Facharbeitern und eine kontinuierliche
Ausbildung von Jugendlichen in verschiedenen Ausbildungsberufen ermöglicht es, immer
wieder dem Wettbewerb standzuhalten.
 
So wie die Firmenleitung seit Generationen erfolgreich in Familienhand liegt, vollzieht sich
auch der Generationenwechsel in vielen Bereichen der Belegschaft innerhalb einer Familie.
Daß nun auch in der Belegschaft Mitarbeiter der zweiten und dritten Generation einer Familie
bei Kleinken arbeiten, ist ein Zeugnis des guten Betriebsklimas und der familiär geprägten
Unternehmenskultur. Dies spiegelt sich auch in der Dauer der Betriebszugehörigkeit wider.
Nicht ohne Grund werden jedes Jahr zahlreiche Jubilare mit 25 oder 40 Jahren Dienst bei
Kleinken geehrt. Das partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeiten vieler
Nationen ist bei Kleinken kein Fremdwort, sondern ist Ausdruck der Philosophie eines
Unternehmens, das Internationalität lebt, dabei aber nicht die familiär geprägten Wurzeln am
Rande des Ruhrgebietes übersieht.
Tradition bei Kleinken – kein Stillstand, sondern Bewahrung unserer Werte in der täglichen
Arbeit und in dem Bewusstsein eines internationalen Umfeldes!
 
''Quelle: Heimatkalender 2005, S.135-138, zu finden auch als Link auf http://www.kleinken.de/index.php?id=15
==Aktuell 2016==
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