Ehrenmal

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Vor genau 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg, die größte Katastrophe der Menschheitsgeschichte. Das nach dem 1. Weltkrieg entstandene Ehrenmal erinnert auch an die gefallenen und vermissten Wulfener Soldaten des Krieges 1939 - 1945, ebenso an die durch Kriegsereignisse getöteten Mitbürger. Nicht gedacht wird auf den Tafeln der Zwangsarbeiter, Juden und anderer Opfer der NS-Gewaltherrschaft. Wäre es nicht an der Zeit, an dieser Stelle durch eine Ergänzung ALLEN Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft zu gedenken?, 7.5.2020
Auch 2019 organisierte der Bürgerschützenverein Wulfen zum diesjährigen Volkstrauertag am Sonntag 17. November eine Gedenkfeier am Ehrenmal in Alt-Wulfen. Traditionell waren viele Wulfener Vereine, Verbände und Bürger bei der Feier dabei. Los ging es nach der Messe in der St. Matthäus-Kirche, von der Hervester Straße aus erfolgte ein geschlossener Übergang zum Ehrenmal. Die Veranstaltung wurde mit Musikstücken des MGV-Liederkranz und der Blasmusik Wulfen feierlich umrahmt. Fackelträger der freiwilligen Feuerwehr sowie Mitglieder des Offizierskorps der Schützen und des Deutschen Roten Kreuzes stellten für die Dauer der Zeremonie besondere Abordnungen. Die Gedenkrede für die Opfer von Krieg und Terror hielt in diesem Jahr die evangelische Pfarrerin Anke Leuning. Foto und Text: Guido Bludau
Am alljährlichen Volkstrauertag findet am Ehrenmal eine halbstündige Veranstaltung zum Gedenken an die durch Krieg und Gewaltherrschaft gestorbenen Männer, Frauen und Kinder statt. Organisiert wird sie vom Schützenverein, der auch die Anlage pflegt. Beteiligt sind unter anderen Männergesangverein, Blasmusik, Heimatverein, kath. Kirche und Feuerwehr, 18.11.
Am Volkstrauertag gedenkt der Schützenverein mit vielen anderen der Toten der beiden Weltkriege. Die Tafel am Ehrenmal weist für das Kriegsjahr 1917 elf gestorbene Soldaten aus Wulfen auf.
Fleißig am Samstagmorgen: Mitglieder des Schützenvereins säubern das Ehrenmal, 4.3.17
Am bundesweiten Volkstrauertag findet am Ehrenmal eine Gedenkveranstaltung für die Opfer der beiden Weltkriege und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft statt. Kranz mit Schleifen vom Fußballverein Blau-Weiß, Schützenverein, Feuerwehr und Heimatverein, 15.11.15
Vor genau 75 Jahren begann am 1.9.39 der 2.Weltkrieg mit dem Überfall Nazi-Deutschlands auf Polen. Die Tafeln am Mahnmal weisen für die Jahre 1939 und 1940 noch keine toten Soldaten aus Wulfen auf, aber dann werden es immer mehr.
Der 1. Weltkrieg war fast vergessen, aber durch das Jubiläum des Beginns vor 100 Jahr wird aktuell darüber viel geschrieben und berichtet. Die Namen der toten Soldaten aus Wulfen sind hier auf Bronzetafeln festgehalten.
Volkstrauertag 2009, Foto: Guido Bludau
Vetreter zahlreicher Vereine gedachten mit Pfarrer Voss am Volkstrauertag der Toten aller Kriege, Foto: Guido Bludau 2011
Volkstrauertag
Nach der Kranzniederlegung zum Schützenfest 2008
Einweihung 1925
Auflistung 1925 (vergrößerbar)

Wie fast in jedem Ort wurde auch in Wulfen ein Denkmal für die Gefallenen des ersten Weltkrieges errichtet. 1925 gebaut, 1958 saniert, zum 24.6.1995 instandgesetzt und um die Namen der Toten des 2. Weltkrieges ergänzt.

Auf den Bronzetafeln sind namentlich aufgelistet:

  • 3 Tote des Krieges 1870/71
  • 65 Tote des Krieges 1914-18
  • 117 Gefallene und vermisste Soldaten 1933-45
  • 48 getötete Zivilisten, vor allem Opfer des Luftangriffes am 22.3.45

Das Objekt ist denkmalgeschützt.

Nicht gedacht wird an dieser Stelle an das Schicksal der beiden jüdischen Familien Wulfens. 2007 wurden an der Matthäuskirche Stolpersteine zum Gedenken an die Familie Lebenstein verlegt, 2013 an der Sparkasse eine Gedenktafel für die Familie Moises angebracht. An die Toten unter den Zwangsarbeitern, von dene viele auf der Muna eingesetzt waren, erinnert direkt in Wulfen nichts. Auf dem sogenannten "Russenfriedhof" in Holsterhausen gibt es eine allgemeine Tafel.


In Wulfen 1939-'45 gestorbene Nichtdeutsche (wird weiter ergänzt)
Name Geburtstag Ort Todestag Grab Alter Anmerkung
Cimbal, Ivan 20.09.1922 06.07.1944 42 21 Jahre
Fesenko, Nikolay 23.11.1926 Horobuwka 29.12.1944 43 18 Jahre Muna-Explosion
Gusewa, Larisa 20.12.1921 24.04.1944 41 22 Jahre
Harmaroch, Michael 20.03.1925 29.12.1944 44 19 Jahre Muna-Explosion
Karnjewa, Anna 04.04.1914 Koltschano 29.12.1944 45 30 Jahre Muna-Explosion
Kuripka, Iwan 27.09.1925 1945 63 19 Jahre
Nakonechnaja --- 03.07.1944 58 ?

Quelle: Russischer Freidhof außerhalb des Waldfriedhofs in Dorsten-Holsterhausen. Hier: Namentliche Aufstellung der Einzelgräber
Stadt Dorsten, Bauverwaltungsamt, 19.09.1983. (Heimatbundarchiv: OB Zwangsarbeiter)

Bei einer verheerenden Munitionsexplosion starben am 29.12.1944 26 Menschen, darunter der Munitionsarbeiter Peter Gellings aus Lembeck-Endeln. Die meisten waren ausländische Zwangsarbeiter.


Literatur

Festschrift für die Feier des 25jährigen Bestehens des Kriegervereins Wulfen i.W. verbunden mit der Einweihung des Ehrenmals für die gefallenen Helden am 28. und 29. Juni 1925.

Enthält:
Festfolge
Aus der Kriegsgeschichte der Herrlichkeit Lembeck, insbesondere der Gemeinde Wulfen (4 S.)
Geschichte des Kriegervereins Wulfen (4 S.)
Geschichte des Denkmals (3 S.)
(Auflistung) Den Heldentod starben aus der Gemeinde Wulfen (1 S.)


Opfer des Weltkrieges 1939/45 aus und in der Gemeinde Wulfen [einschl. der Opfer eines Luftangiffes auf einen Zug und der Explosion in der Muna] / Theodor Küper. Heimatkalender 1960, S.47-54

Weblink

Link zur Namensliste:
http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/dorsten-wulfen_nrw.htm


Siehe auch


Faltblatt, ausgegeben 1995 zur Wiedereinweihung
Faltblatt, erste Seite